KAPITEL 78
~Aira's Sichtweise~
Der Wind fühlte sich heute kälter an, irgendwie schärfer, und er biss in meine Haut, während ich am Fenster stand und über die Weite des Waldes blickte – denselben Wald, in den Tempest nicht allzu lange zuvor davongebraust war.
Ich konnte ihren Frust und ihren Schmerz noch immer in der Luft spüren. Mein Herz krampfte sich zusammen bei dem Gedanken, dass ich teilweise Schuld trug an dem, was sie durchlebte.
Es führte immer wieder zu Koda zurück.
Ich wandte mich vom Fenster ab, mein Brustkorb spannte sich bei dem bloßen Gedanken an ihn. Einmal hatte er mich geliebt – oder zumindest hatte er das gedacht.
Und jahrelang war seine Hingabe für mich eine Quelle der Stärke, ein Rettungsseil, an das ich mich klammerte, wenn es schien, als würde mir der Rest meines Lebens zusammen mit meinem Gefährten entgleiten. Doch nun war dieses Rettungsseil zu einer Fessel geworden, die mich an etwas band, das ich nicht reparieren konnte.
Ich musste ihn freigeben.
