Annika erwachte am nächsten Morgen in Alexanders Armen. Das warme Licht der Sonne fiel durch die bodenlangen Vorhänge des Schlafzimmers, tauchte die Szenerie in einen goldenen Schimmer. Der gestrige Abend wirkte wie ein Traum – eine surreale Mischung aus Sinnlichkeit, Mut und völliger Hingabe. Doch als sie sich an die letzten Momente erinnerte, durchfuhr sie eine Mischung aus Stolz und Nervosität. Sie hatte sich nicht nur Alexander, sondern auch der geheimnisvollen Gesellschaft gezeigt. Was würde nun folgen?
Alexander öffnete die Augen und sah sie mit einem sanften, aber prüfenden Blick an. „Guten Morgen, meine Schöne," sagte er leise, während er mit den Fingern eine Strähne aus ihrem Gesicht strich. „Die letzte Nacht war nur der Anfang. Heute wirst du eine neue Facette meiner Welt kennenlernen."
Annika setzte sich auf. „Was erwartet mich?" Ihre Stimme war ruhig, aber die leise Unsicherheit war nicht zu überhören.
Alexander lächelte, doch sein Ausdruck war undurchdringlich. „Eine Prüfung. Ich muss wissen, dass deine Loyalität und dein Vertrauen unerschütterlich sind. Bist du bereit?"
Sie schluckte und nickte. „Ich bin bereit."
Die Herausforderung
Nach einem schnellen Frühstück führte Alexander sie zu einem anderen Teil des Anwesens. Sie gingen durch lange Korridore, die mit dunklen Holzvertäfelungen und Gemälden unbekannter Gesichter geschmückt waren. Schließlich blieben sie vor einer schweren Eisentür stehen. Alexander zog einen kleinen Schlüssel aus seiner Tasche und öffnete sie mit einem metallischen Klicken.
Dahinter lag ein großer, kreisförmiger Raum. Die Wände waren kahl, doch in der Mitte stand ein einzelner Stuhl. Ein roter Samtteppich bedeckte den Boden, und das Licht, das von einem kleinen Kronleuchter über ihnen ausging, schien die Atmosphäre noch bedrückender zu machen.
In einer Ecke des Raumes stand eine Frau. Sie war maskiert, ihre Haltung elegant und zugleich einschüchternd. Annika konnte nur ihre grünen Augen erkennen, die sie kalt und aufmerksam musterten.
Alexander nahm Annika bei der Hand und führte sie in die Mitte des Raumes. „Dies ist Madame Noire," erklärte er mit einer Stimme, die keinen Widerspruch zuließ. „Sie ist eine der ältesten Mitglieder der Gesellschaft. Heute wird sie dich prüfen."
Annika sah zwischen den beiden hin und her. „Was für eine Prüfung?" Ihre Stimme zitterte leicht.
Madame Noire trat vor und sprach mit einer rauen, autoritären Stimme. „Es geht darum, deine Hingabe zu testen – und deine Bereitschaft, dich vollständig zu fügen. Du wirst Schmerz und Vergnügen erfahren, Kontrolle und Verlust derselben. Aber vor allem wirst du lernen, was es heißt, die Kontrolle über dein Schicksal an jemanden zu übergeben."
Alexander trat zurück, ließ Annika allein im Zentrum des Raumes stehen. „Vertraue ihr," sagte er ruhig. „Vertraue mir."
Der Moment der Wahrheit
Madame Noire zog eine kleine Peitsche hervor, ihr schwarzes Leder glitzerte im Licht. „Zieh dich aus," befahl sie knapp.
Annika zögerte, doch Alexanders Blick gab ihr die Sicherheit, die sie brauchte. Sie ließ das Kleid, das sie trug, zu Boden gleiten und stand nackt vor der strengen Frau. Ihre Wangen glühten, doch sie fühlte keine Scham – nur den Druck, ihre Hingabe zu beweisen.
Madame Noire ging um Annika herum, prüfte sie wie eine Statue, die es zu bewundern galt. Dann hob sie die Peitsche und ließ sie sanft über Annikas Rücken gleiten, bevor sie das erste Mal zuschlug. Es war kein harter Schlag, doch die Wucht ließ Annika aufkeuchen.
„Das ist erst der Anfang," sagte Madame Noire mit einem Hauch von Belustigung. „Lerne, den Schmerz zu akzeptieren. Nur dann wirst du wirklich frei."
Die Schläge wurden fester, rhythmischer, und Annika musste all ihren Mut aufbringen, um nicht zusammenzubrechen. Doch mit jedem Schlag spürte sie, wie eine seltsame Wärme sie durchströmte – ein Gefühl von Machtlosigkeit, das gleichzeitig befreiend war.
Alexander beobachtete die Szene mit ruhiger Miene. Doch seine Augen verrieten, wie sehr ihn der Anblick erregte. Als Madame Noire schließlich innehielt, trat er nach vorne und nahm Annika in seine Arme.
„Du hast gut durchgehalten," flüsterte er. „Aber das war nur der erste Teil."
Das Rätsel der Gesellschaft
Nach der körperlichen Prüfung führte Madame Noire Annika in einen angrenzenden Raum. Dort standen mehrere Mitglieder der Gesellschaft – alle maskiert, alle mit einer Aura von Geheimnis umgeben. Sie bildeten einen Kreis, und in der Mitte lag ein mit schwarzen Samttüchern bedeckter Tisch.
„Die nächste Prüfung ist eine der Loyalität," erklärte Madame Noire. Sie hob das Tuch an und enthüllte eine Schatulle, in der ein goldener Schlüssel lag. „Dieser Schlüssel öffnet eine Tür in diesem Haus. Doch du wirst nicht wissen, welche."
Annika sah verwirrt zu Alexander, doch er nickte nur. „Wähle mit Bedacht, Annika," sagte er. „Die Tür, die du öffnest, könnte ein Geheimnis bergen, das nicht für dich bestimmt ist."
Sie griff nach dem Schlüssel, ihre Hände zitterten leicht. Die Mitglieder der Gesellschaft traten zurück und gaben einen Korridor frei, der zu mehreren verschlossenen Türen führte.
„Jede Tür ist eine Chance," sagte Madame Noire. „Und jede Wahl wird Konsequenzen haben."
Der Schritt ins Unbekannte
Annika schritt langsam den Korridor entlang, den Schlüssel fest in der Hand. Sie spürte die Blicke der Gesellschaft auf sich, doch sie ließ sich nicht beirren. Schließlich blieb sie vor einer Tür stehen, deren Holz dunkel und glatt war. Ohne nachzudenken, schob sie den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn.
Die Tür öffnete sich mit einem leisen Knarren, und Annika trat ein. Der Raum dahinter war dunkel, doch in der Mitte stand eine einzige Kerze. Neben der Kerze lag ein Umschlag.
Annika nahm ihn und öffnete ihn vorsichtig. Darin lag ein Brief, der in Alexanders unverkennbarer Handschrift verfasst war:
„Du hast dich bewiesen, meine Annika. Die Türen, die du in meiner Welt öffnest, werden dir mehr als nur Geheimnisse offenbaren – sie werden dich verändern. Aber das Wichtigste bleibt: Vertraue mir. Du bist bereit für mehr."
Sie drehte sich um und sah Alexander im Türrahmen stehen. Sein Lächeln war warm, aber auch voller Erwartung.
„Willkommen in der Gesellschaft," sagte er. „Dies ist erst der Anfang."