Sie weinte nun still ein paar Tränen. Ihr Vater hatte sie verkauft! Sie konnte es nicht glauben. Er saß faul zuhause rum, sie ackerte sich ab, und wurde nun verkauft. Was wurde sie jetzt? Sklavin? Hure? Ihr Leben lag sprichwörtlich in Trümmern vor ihr. Doch dank der Beruhigungsmittel weinte sie nur. Ihr war eher nach wüten und toben zumute.
Als man sah, dass sie so aufgewühlt war, fluchte der Mann. „Verdammter Mist! Der Alpha ist doch gleich da." und holte noch eine Spritze hervor. „Noch eine Dosis?" fragte die Frau, die Feline gebadet hatte. „Mir bleibt keine Wahl." sagte er zerknirscht. Er pumpte ihr die Spritze ins Gewebe.
Danach fühlte sich Feline komplett leer. Sie bekam noch alles mit, aber nichts war noch wichtig.
Ein Auto hielt vor dem Anwesen des Mannes, und Alpha Arthur stieg aus. Er hatte seine Gefährtin über diesen Mann gekauft. Daher erwartete er schon, dass seine Gefährtin nun auf ihn wartete.
„Alpha Arthur." begrüßte der Mann ihn einschmeichelnd. „Hattet ihr eine gute Reise? Wollt ihr was trinken bevor wir zum Geschäftlichen kommen?" fragte er weiter.
Der Alpha seufzte. Die Gepflogenheiten mussten gewahrt bleiben, und stimmte zu.
Nachdem beide einen Whiskey ausgetrunken hatten, befahl der Alpha: „Ich möchte sie vorher sehen." Der Mann verneigte sich. „Natürlich. Bitte folgen Sie mir. Sie ist im Salon." sagte er.
Feline spürte während der Abwesenheit gar nichts. War die Dosis eventuell zu hoch gewesen? Würde sie nun sterben?
Die Tür zum Salon öffnete sich. Der Mann trat ein. Und hinter ihm war ein Traumbild von einem Mann. Er war locker 1,90 Meter groß, hatte strubbelige kurze schwarze Haare, und braune Augen.
„Wow." flüsterte sie leise. Er hörte es wohl, und lächelte. Doch es verschwand schnell, als er sie weiter bewegungslos nun liegen sah.
„Was hat sie?" fragte er. „Wir mussten sie leider ruhig stellen. Das alles hatte sie sehr mitgenommen." sagte der Mann.
Feline fiel vom Glauben ab. Immerhin wurde sie entführt und von ihrem eigenen Vater an jemand total Fremden verkauft worden. Da durfte man mal emotional werden!
Der Alpha kam zu ihr, und kniete sich hin. „Ich bin Alpha Arthur. Wie heißt du?" fragte er sie. Feline antwortete schwach: „Feline Williams." Dies erschöpfte sie schon sehr. Sie hätte den Mann, der sie entführt hatte, am liebsten erwürgt wegen der Überdosis.
„Alles wird jetzt gut, meine kleine Feline. Mein Rudel wird sich freuen so eine wunderschöne Luna zu bekommen." erklärte er. Was aber meinte er mit Rudel und Luna? War Luna nicht ein anderes Wort für Mond? Sollte sie dem Mond geopfert werden oder sowas?
Obwohl ihr zig Horrorszenarien durch den Kopf gingen lag sie weiter nur da. „Ich bin gleich wieder da, Liebes. Ich kümmere mich nur noch um den Schreibkram." sagte er zu ihr sanft.
Er stand auf, und ging zur Tür, wo der Mann bereits wartete.
Im Büro angekommen unterschrieb er den Vertrag. Damit war nun Feline Williams an den Alpha Arthur offiziell verkauft worden.
Danach wollte er gleich mit ihr los. Daher gingen sie zurück zum Salon, wo die Frau, die Feline beim Baden geholfen hatte, sie nun in eine Jacke steckte. Schuhe hatte sie bereits an.
Der Alpha ging zu ihr, und hob sie hoch. Für ihn kam sie federleicht vor. Daher war er erschrocken zuerst über ihr Gewicht. Doch zunächst brachte er sie zum Auto. Danach wollte er sich um sie kümmern.
Feline hatte tagelang schon nichts richtig gegessen. Nur das Brot und den Käse, was für eine Mahlzeit schon zu wenig war. Auch zuhause hatte sie sich zurück gehalten. Darum konnte nun der Alpha im Auto ihre Rippen leicht sehen.
„Schlaf jetzt." sagte er zu ihr, und schloss ihre Augen. Sie war eh schon so groggy von der ganzen Aufregung, dass sie auch sofort erschöpft einschlief.
Als Feline wach wurde, war alles um sie herum dunkel. Ihr Mund war staubtrocken, und ihr Magen knurrte laut. „Hey Schatz. Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen, dein Magen unterhält sich mit meinem Wolf Rash. Essen wir wohl erstmal was. Kannst du dich bewegen?" fragte er sie. Sie versuchte es. Ihr tat dabei alles weh. „Wird schon gehen." krächzte sie. Sofort brachte Arthur ihr etwas Wasser. „Du brauchst Wasser." sagte er. „Will nicht wieder unter Drogen stehen." sagte sie schwach. „Keine Angst. Ganz normales Wasser." sagte er, und half ihr zu trinken. Sie trank aus Not heraus. Und er hatte recht behalten. Das Wasser war nicht mit Drogen angereichert gewesen.
„Ich hole dir aus der Küche ein paar Sachen zu essen." sagte er. Feline fragte sich, was sie nun machen sollte. Abhauen konnte sie nicht. Er hatte sie gekauft, und somit gehörte sie ihm. Sie überlegte ihn zu fragen, was nun ihre Aufgabe hier war. Und das am besten ohne Fremdworte wie Alpha, Luna oder Rudel.
Arthur kam wenige Augenblicke später wieder rein. Er fütterte sie mit kleinen Sandwiches, und half ihr dabei aufrecht sitzen zu bleiben.
Noch immer fühlte Feline sich echt matschig. Blöde Medikamente, dachte sie sich. Sie wollte weg, auch wenn sie nicht wirklich wusste überhaupt wohin.
Sie wollte aufstehen, aber fiel gleich wieder aufs Bett. „Scht, übertreib es nicht. Du standest recht lange unter dem Beruhigungsmittel. Wolltest du zur Toilette? Ich bringe dich hin." sagte er, und schon war sie in seinen Armen. Sie musste sogar wirklich, so dass dies echt glaubhaft war.
Als sie fertig war, da fragte sie ihn: „Arthur, warum hast du mich gekauft? Ich habe keinerlei Nutzen für dich. Ich bin eine einfache Buchhalterin." erklärte sie.
Er kicherte leicht. „Du bist so viel mehr, meine kleine Feline. Du bist meine Gefährtin, und wirst mit mir unser Rudel anführen." sagte er. „Was meinst du mit Rudel und Gefährtin?" fragte sie. „Weißt du gar nichts?" fragte er verdutzt. „Nein, irgendwie nicht. Ich wurde entführt, verkauft und dann mitgenommen. Also kläre mich mal auf." verlangte Feline.