„Eure Majestät, wir haben Besucher." Landon wusste eigentlich schon durch das Warnsystem, dass Besucher gekommen waren. Da es sich jedoch nur um zwei Männer handelte, sah er keinen Grund zur Sorge. Er und der Wachmann, der ihm die Nachricht überbracht hatte, stiegen in einen Lastwagen und fuhren in Richtung der Stadtmauern. Als sie den Lastwagen ein Stück entfernt von den Stadtmauern geparkt hatten, ging Landon gelassen zu einem der Wachtposten an der Mauer und wechselte seine Kleidung. Wie konnte er sich in diesen neuen Kleidern zeigen? Das wäre verdächtig und könnte sogar den Eindruck erwecken, er habe hier einen wertvollen Schatz gefunden. Jeder im Reich wusste, dass Landon momentan arm war... Wie konnte er sich also solche Kleidung leisten? Und wo und von wem hatte er sie gekauft? Landon wollte vermeiden, dass er die Aufmerksamkeit auf sich zog. Daher hatte er immer dafür gesorgt, dass diejenigen, die an den Toren arbeiteten, diese alten, abgetragenen Kleider trugen, wenn sie im Dienst waren. Ebenso hatte Landon für solche Fälle Ersatzkleidung und mehrere Pferde vor den Stadttoren gelagert. Auf diese Weise würde es, selbst wenn Besucher kämen, immer noch so aussehen, als sei Baymard ein Ort der Armut.
„Puuiiii, diese Leute sind zu abscheulich."
Derzeit standen Titus und Brody wütend vor den Toren von Baymard, da ihnen der Zugang verwehrt wurde. Wie konnten diese minderwertigen Ritter es wagen, sie am Betreten des zukünftigen Landes ihres Herrn zu hindern?
Verdammt!
Als sie die Ritter in ihren zerlumpten Gewändern sahen, konnten sie nicht anders, als zu grinsen. Sobald ihr Herr von seiner Mission zurückkehrte, würde er sie sicherlich zurechtweisen – vorausgesetzt, sie waren klug genug, ihrem Herrn zu folgen.
„Brody, sieh dir nur an, wie schmutzig ihre Kleidung ist? Hehehe... Ich schätze, sie haben schon lange nichts mehr gegessen", sagte Titus.
„Stimmt, sie sehen wirklich wie Barbaren aus in diesen Lumpen... Wenn wir ihnen genug zu essen versprechen können, bin ich mir sicher, dass sie sich sogar zusammenschließen und diesen Bastardprinzen ganz alleine töten würden. Schließlich müssen sie ihn dafür hassen, dass er sie in eine solche Lage gebracht hat", erwiderte Brody.
„Ich glaube nicht... Obwohl sie hungrig aussehen, scheinen sie diesem niederträchtigen Prinzen und Kommandant Lucius immer noch treu zu sein. Als wir den Namen von Lord Eli erwähnten, war auf ihren Gesichtern keine Spur von Verlangen oder Erregung zu sehen."
Die Ritter, die sie aufgehalten hatten, trugen alle abgetragene Kleidung und Schuhe. Selbst nachdem sie den Namen ihres Herrn genannt hatten, versuchten diese dummen Taugenichtse nicht einmal, sich bei ihnen einzuschmeicheln. Obwohl diese Ritter ihnen gegenüber nicht respektlos waren, waren sie stinksauer, weil sie erwartet hatten, dass diese Ritter sie anflehen und wie Helden behandeln würden, die gekommen waren, um sie in ihrer Not zu retten. Nie hätten sie gedacht, dass diese Bettler so tun würden, als hätten sie sich den falschen Herrn ausgesucht, dem sie dienen sollten. Wahrlich ein Haufen ignoranter Narren.
„Glaubst du, dass sie uns wegen Kommandant Lucius so behandelt haben?"
„Hmmmm... So wie ich das sehe, würden diese Männer wahrscheinlich eher mit ihrem Anführer sterben, als sich uns anzuschließen... Es könnte also problematisch sein, sie zu rekrutieren. Aber das Rätselhafteste war, dass sie, als wir Prinz Landon sehen wollten, sofort so taten, als sei er am Leben... sie sagten sogar, dass wir auf seine Ankunft hier warten müssten. Ist er wirklich am Leben?"
„Wenn er wirklich noch lebt, dann müssen wir uns mit diesem Bastard anfreunden... um herauszufinden, wie er überlebt hat, und es unserem Fürsten berichten."
„Er ist wahrscheinlich tot... Ich denke, es war nur eine Panikmache, um uns von Baymard fernzuhalten... Als ob wir jemals Angst vor diesem Schwächling bekommen würden."
Während sie diskutierten, ritten vier Männer auf Pferden auf sie zu. Als die Männer näher kamen, erschraken Brody und Titus, als sie Landon in der Gruppe entdeckten. Aus ihren Gesprächen hatten sie bereits geschlossen, dass Landon tot war und dass dies nur eine Panikmache war... Wie konnten sie also nicht schockiert sein, als sie ihn sahen?
Hätte er nicht tot sein müssen? Was für eine Art von Zauberei war das?
Als Landon die Hauptstadt verließ, wusste jeder, dass er entweder krank oder vergiftet war. Aber niemand wusste, dass Landon mit dem Irrlicht von Nalat vergiftet worden war... nun ja, niemand... außer Prinz Elis 12 wichtigsten Ritterkapitänen, seinen 2 Kommandanten und Slytherin Cord.Brody und Titus waren sehr verwundert über seine Genesung. Wie hatte er das nur geschafft?
Obwohl Landons Anwesenheit sie sehr überraschte, bedeutete das nicht, dass sie ihn nun schätzten oder respektierten.
Zugegeben, seine Anwesenheit würde ihre Mission definitiv erschweren... Aber was soll's?
In ihren Augen würde ihr Herr dieses Land definitiv bekommen, ob der Bastard nun starb oder nicht.
Und obwohl sie versuchten, freundlicher zu sein, konnten sie ihren Ärger nicht vollständig unterdrücken und ihre sarkastischen Bemerkungen nicht vermeiden.
"Hehehe, verbannter Prinz Landon, oder sollten wir sagen, Bauer Landon... Es sieht so aus, als hättest du nach all der Zeit, die du außerhalb des königlichen Palastes verbracht hast, vergessen, wie man Gäste begrüßt.", sagte Titus, während er versuchte, seinen Zorn zu zügeln.
Er konnte es immer noch nicht fassen, dass dieser Abschaum sie so lange vor den Toren hatte warten lassen.
Die beiden anderen Ritter, die mit Landon und Licius gekommen waren, waren bereits so wütend, dass ihre Gesichter rot wurden.
Welch eine Frechheit!!
Diese Besucher hatten nicht einmal respektvoll mit ihrem König gesprochen.
Glaubten sie wirklich, dass Prinz Eli oder wie auch immer er heißen mochte, auch nur mit einer einzigen Haarsträhne auf dem Kopf ihres Königs mithalten konnte?
Ein einziges Wort von Landon, und diese beiden Ritter hätten Brodh und Titus wahrscheinlich bis zum Tod bekämpft.
Was Landon und Lucius anging, so blieben sie relativ ruhig.
Wie konnten sie diese Besucher nicht erkennen?
Als Landon noch 11 Jahre alt war, war Eli gerade 15 geworden und hatte seine eigene persönliche Armee zum Ausbilden bekommen.
Landon erinnerte sich daran, wie diese Ritter ihm jedes Mal ein Bein stellten, wenn er im Palast an Eli vorbeiging.
Und Lucius, wie konnte er sich nicht an diese berüchtigten Schüler erinnern?... Es sah so aus, als wären sie immer noch dieselben wie damals, als sie noch jünger waren.
"Ich entschuldige mich dafür... wissen Sie, meine Gesundheit ist nicht so gut... deshalb konnte ich nicht rechtzeitig kommen. Es tut mir furchtbar leid, dass ich euch warten ließ.", sagte Landon und lächelte.
Titus und Brodys Augen leuchteten auf... das war der perfekte Zeitpunkt, um herauszufinden, wie dieser Bastard sich von dem tödlichen Gift erholt hatte.
"Da du sagst, dass es wegen deines kränklichen Körpers war, würden wir als großmütige Menschen dir das nicht übel nehmen.
Aber wenn ich mich recht erinnere, war Euer Aussehen beim Verlassen der Hauptstadt entsetzlich... War es immer noch diese Krankheit von damals?", fragte Brody neugierig.
Landon sah die beiden an und konnte leicht erkennen, was sie wissen wollten.
Allein die Tatsache, dass sie wegen dieses Landes gekommen waren... und auch die Tatsache, dass sie diese Frage gestellt hatten, ließ Landon erkennen, wer für die Ermordung des ursprünglichen Besitzers dieser Leiche verantwortlich war.
'Eli war es also?... Du bist also der Grund, warum ich auf dem Weg nach Baymard mit so unerträglichen Schmerzen aufgewacht bin?
Hehehe... Ich kann nur beten, dass du für den Krieg, der auf dich zukommt, bereit bist, Bruder.'
Landon lächelte.
"Nun, ich wurde vergiftet, als ich die Hauptstadt verließ, und als ich in Baymard ankam, hat Königinmutter Kim all ihre Münzen verwendet, um einen Heiler vom Kontinental Morgany einzuladen, der mich heilen sollte.
Mother hatte gehört, dass der Heiler sich im Reich Yodan aufhielt, und lud ihn bereitwillig ein, mich zu behandeln.", antwortete Landon.
Als sie Landons Erklärung zuhörten, nickten Brody und Titus.
Es schien möglich zu sein, da es auf dem Kontinent Pyno kein bekanntes Heilmittel dafür gab... nur jemand von einem anderen Kontinent könnte das Heilmittel haben.
Und nach dem, was Landon gesagt hatte, schien es so, als wäre die Person zu einem Besuch auf den Pyno-Kontinent gekommen.
Es war wahrscheinlich, dass diese Person nicht mehr da sein würde... Schließlich war eine Menge Zeit vergangen, seit der Bastard vergiftet worden war.
Es war bedauerlich, dass sie diese Nachricht erst jetzt ihrem Herrn überbringen würden... Solche göttlichen Heiler waren wirklich schwer zu finden.
Und wenn ihr Fürst einen solchen Heiler hatte, würde er in Zukunft noch mächtiger werden.
Nachdem die beiden Männer ihre Antwort von Landon erhalten hatten, änderte sich ihr gesamtes Verhalten von freundlich zu grimmig.
Warum sollten sie mit einem Verlierer weiterhin freundlich sein?
"Wir werden keine Zeit mehr mit Abschaum wie dir verschwenden.
Unser Herr, Kronprinz Eli, hat verlangt, dass du und deine Leute dieses Land sofort verlassen.
Wirst du gehen oder nicht!!!
Denkt daran, dass die Konsequenzen für die Missachtung des Befehls von Fürst Eli gleichzusetzen sind mit der Missachtung des Befehls des zukünftigen Königs von Arcadina."