Landon fand, dass sein Bruder vollkommen albern war. Er sollte Baymard verlassen, nur weil es der zukünftige König von Arcadina befahl? Wenn der Typ bereits König gewesen wäre, dann hätte Landon verstanden, woher eine solche Autorität rührte. Aber nach dem letzten Stand war sein Bruder noch immer ein Prinz und nichts weiter. Die Zukunft war und blieb immer ungewiss, also gab es keinen Grund für Landon, auf jemanden zu hören, der behauptete, der zukünftige König zu sein. Wenn sie es endlich schafften, den Thron zu besteigen, erst dann hätten sie das Recht, mit ihm zu sprechen. Er war der amtierende König von Baymard – warum sollte er also den Befehlen eines selbst ernannten zukünftigen Königs folgen?... Bahahahaha, sein Bruder war definitiv ein Narr.
Wäre Landon noch der Alte, hätten die Pläne dieses Narren vielleicht Erfolg gehabt... aber jetzt, da er die Kontrolle hatte, gab es keine Chance, dass er sich Elis Willen beugen würde.
"Was? Bist du schwerhörig? Hast du nicht gehört, was ich gerade gesagt habe?" schrie Brody wütend.
Sowohl Titus als auch Brody hatten erwartet, Landon würde bei der Erwähnung von Elis Namen erschrecken oder sogar übereilt ihre freundlichen Absichten annehmen.
Doch zu ihrer Verwunderung blieb der Kerl unbeeindruckt.
"Hehehe, Junge... Ich sehe, du hast während deines Aufenthalts hier Rückgrat entwickelt... Na und?
Gerade du solltest wissen, wie unser Herr reagiert, wenn er wütend wird... Willst du wirklich den Tod deiner Mutter auf dem Gewissen haben?
Was für eine andere Wahl hast du?... Ich rate dir, beeil dich und verlasse diesen Ort, bitte!" brüllte Titus erbost.
Er konnte nicht begreifen, was diesem kleinen Punk den Mut gab, sie so anzusehen. Landon betrachtete sie, als wären sie Affen, die in einem Zoo herumsprangen.
"Meine Antwort ist nein! Nein, ich und mein Volk werden diesen Ort nicht verlassen.
Als der neue König von Baymard gehören diese Menschen zu mir, dieses Land ist unsere Heimat und unser neues Königreich.
Dieses Land ist kein Teil von Arcadina, also habt ihr kein Recht, von uns zu verlangen, den Anweisungen des zukünftigen Königs von Arcadina Folge zu leisten.
Selbst wenn ich und meine 300 Ritter bis zum Tod gegen euch alle kämpfen müssen, sei es so.
Warum sollten ich und mein Volk Baymard für meinen Bruder verlassen?" fragte Landon sarkastisch.
Beide Männer kamen schlussendlich zu dem Entschluss, dass Landon nicht bei Sinnen war... mit nur 300 Männern seinen Herrn herauszufordern?
"Hast du nicht verstanden, was wir gerade gesagt haben? Unser Herr wird sich mit deiner Mutter befassen, wenn du nicht zustimmst!!!" schrie Brody.
"Ich bin mir dessen bewusst!"
In diesem Moment war Landon ebenfalls ziemlich verärgert. Warum griffen alle, die ihm drohen oder mit ihm verhandeln wollten, auf seine Mutter als Druckmittel zurück? Dachten sie wirklich, er wisse nicht, dass seine Mutter eine seiner größten Schwächen war? Es war wirklich ärgerlich, dass alle diese Verhandlungstaktik gegen ihn einsetzten.Brody und Titus waren schockiert... War es möglich, dass dieser Schurke sein Herz so verhärtet hatte, dass er sich nicht mehr um seine Hure von einer Mutter kümmerte?
Unmöglich!
Titus schaute auf Kommandant Lucius und seinen Augen funkelte.
"Kommandant Lucius!!! Unser Herr hat gesagt, falls ihr ihm treu folgt, wird er die Mutter dieses Schurken verschonen... sowie all die armen Soldaten, die diesem Schurken hierher folgen mussten.
Mein Herr hat außerdem allen 300 Rittern in Baymard großen Reichtum und Frauen versprochen.
Um eure Loyalität zu beweisen, bittet unser Herr nur um eines.
Wenn jemand von euch diesen Motherf***er töten oder vertreiben kann, dann werdet ihr alle Ritter unter unserem Herrn, dem Kronprinzen Eli, dem zukünftigen König von Arcadina!" sagte Titus mit einem selbstsicheren Lächeln.
Er wusste, dass diese Mission definitiv erfolgreich sein würde... Nur ein Verrückter würde ein solches Angebot ablehnen.
Wer würde schon einen machtlosen Verliererprinzen einem heroischen und mächtigen Prinzen vorziehen?
Als Kommandant Lucius und die zwei anderen Ritter nach ihren Schwertern griffen, spöttelten Brody und Titus Landon... da sie sicher waren, dass diese Schwerter den Mistkerl jetzt wahrscheinlich töten würden.
'Hehehe... Mission erfüllt', dachten sie.
Aber offensichtlich lagen sie falsch.
'Schwertschwinge!'
Die Schwerter wurden gezogen... aber zu ihrer Überraschung richteten sich alle Schwerter gegen sie?
Waren diese Ritter so dumm, dass sie ihre Botschaft immer noch nicht verstanden hatten?
Landon betrachtete die verwirrten Besucher und lächelte.
"Ich werde es noch einmal sagen... Ich und mein Volk werden Baymard NICHT verlassen... weder jetzt noch jemals!!
Ich dachte, da ihr beide Ritterkapitäne seid, wäre ihr die klügste Truppe, die mein Bruder geschickt hat.
Aber offensichtlich wurde euer Gehirn von diesen großen Köpfen zermatscht.
Wenn ihr die Sprache der Pyronen verstehen würdet, würdet ihr wissen, dass 'mein Volk' auch meine Ritter einschließt.
Ihr sie zu bitten, mich zu töten, ist für sie ein unmögliches Unterfangen.
Und da ich meine Antwort gegeben habe... solltet ihr nicht schnell zurückkehren und eurem Herrn den Schwanz wedeln?"
Vor Wut zogen Brody und Titus sofort ihre Schwerter.
Wie konnte dieser Bastard es wagen, sie zu beleidigen?
"Gut, gut, gut... Es ist so lange her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben, und ich sehe, dass du auch eine scharfe Zunge bekommen hast.
Da du nicht wissen willst, was gut für dich ist, werden wir für jetzt gehen.""Aber wenn wir zurückkehren, verspreche ich dir, wirst du für deine Worte büßen.
Unser Herr wird dich sicherlich nicht davonkommen lassen!!!" sagte Titus und steckte langsam sein Schwert wieder in die Scheide.
Es machte keinen Sinn, auf feindlichem Gebiet ohne Verstärkung zu kämpfen.
Sie waren zahlenmäßig klar unterlegen und würden offensichtlich sterben, wenn sie diesen Bastard zu sehr reizten.
Da ihre Mission gescheitert war, wäre es besser, ihren Herrn in der Stadt JunGo zu treffen und ihre Beschwerden gegen den Bastard vorzubringen, der es wagte, sich selbst zum König von Baymard zu ernennen.
"Wir werden gehen... Hmmp!!! Aber fleht um Vergebung, wenn ihr erkennt, dass es zu spät ist," spottete Brody.
"Warte!!" rief Landon.
"Was? ... Schon bereut? Erkennst du endlich, was das Beste für dich ist?
Tja, zu spät!!! Wenn wir das nächste Mal zurückkehren, werden wir dich und diese Hure töten..."
'Pichu!!!'
Bevor Brody seinen Satz beenden konnte, hatte Landon ihm bereits einen kräftigen Schlag auf das Kinn versetzt.
Landon war wirklich wütend.
Noch bevor Brody zu Ende gesprochen hatte, wusste er, dass die Hure, über die sie sprachen, seine geliebte Mutter war.
Wenn das nächste Mal jemand es wagen sollte, schlecht über seine Mutter zu reden, würde er definitiv den Kopf dieser Person in mehrere Teile zerteilen.
"Ahhh!!! ...." schrie Brody, während er das Blut von den Ecken seiner zitternden Lippen wischte.
"Du wagst es, meinen Kameraden wegen eines Dienstmädchens zu schlagen?" rief Titus wütend.
Er konnte nicht fassen, dass Landon die Männer des Kronprinzen Eli wegen so einer Schlampe wie seiner Mutter schlagen würde.
Wie absurd!!!
Brody spuckte das Blut aus seinem Mund und blickte Landon kalt an.
"Wer weiß nicht, dass deine Mutter mit Hilfe ihrer Schenkel aufgestiegen ist...
Sie ist nichts weiter als eine gemeine, schmutzige, niedere..."
Obwohl Brody diesmal vorbereitet war, war er immer noch schockiert, dass er verloren hatte... gegen einen Schwächling?
Landon hatte sich auf ihn zubewegt und begann wieder, sein Gesicht zu schlagen.
'Boom!!'
Brody blockierte den Angriff mit beiden Händen über seinem Gesicht gekreuzt.
Aber bevor er sich auf den nächsten Angriff des Bastards vorbereiten konnte, lag Brody vor Schmerzen auf dem Boden.
Was war gerade passiert?
Landon hatte Brodys Gegenangriff vorhergesehen... Sofort nachdem er Brody ins Gesicht geschlagen hatte, ließ sich Landon auf den Boden fallen und nutzte sein rechtes Bein, um Brody zu Fall zu bringen.
Ohhhhhhh!... Wie sind die Mächtigen gefallen.
'Baam!!'
Brody's riesiger Körper war hart auf den Boden geknallt.
Sofort zog Landon seinen Dolch und stach auf Brodys rechtes Bein ein.
Die ganze Zeit über hatten Lucius und die anderen zwei Ritter Titus umzingelt, damit er Landons Kampf nicht stören konnte.
"Ahh," schrie Brody und hielt sich sein rechtes Bein.
Wenn Blicke töten könnten, wäre Landon wohl schon tot.
Wie konnte Brody akzeptieren, dass er gegen diesen Motherf***er verloren hatte?
Nein! Unmöglich! Er musste geschummelt haben... das war die einzige Erklärung.
Wie konnte ein so kleiner Körper einen Riesen wie ihn zu Fall bringen? Wer würde das glauben?
"Du kleiner Wurm!!... Das werde ich dir heimzahlen!!! Ich schwöre bei meinen Ahnen, dass du durch mein Schwert sterben wirst!!!" brüllte Brody wahnsinnig.
"Und ich schwöre bei meinen eigenen Ahnen... falls du je wieder ein schlechtes Wort über meine Mutter verlierst, werde ich dir die Augen ausstechen und sie den Vögeln zum Fraß vorwerfen!!!
Dies sei euch beiden eine Lehre... und deinem Besitzer, meinem Bruder.
Wenn ihr das nächste Mal kommt, um mich, meine Mutter oder mein Volk zu bedrohen... wird Blut vergossen.
Und jetzt verschwindet aus meinem Königreich!!!"
Beide Männer wussten, dass weiteres Kämpfen sie nur umbringen würde, also entschieden sie sich stattdessen zurückzuziehen.
Brody humpelte zu seinem Pferd und Titus half ihm, sich zu setzen.
Nichts wünschten sie sich mehr, als ihren Herrn zu treffen und den Untergang dieses Bastards zu planen.
'Wartet nur ab!!!', dachten sie.
Als Landon den sich zurückziehenden Gestalten nachblickte, konnte er ein Lächeln nicht unterdrücken.
'Mein lieber süßer Bruder... Ich werde dich bezahlen lassen für alles, was du mir und dem ursprünglichen Besitzer dieses Körpers angetan hast.
Wenn du dieses Land willst, dann komm und hole es dir... Ich werde geduldig auf deinen Angriff warten.
Wenn es Krieg ist, den du möchtest, dann sollst du ihn bekommen!!!'