Chereads / Die Magie der Sternen-Akademie Band 1 / Chapter 5 - Der Schwur des Lichts

Chapter 5 - Der Schwur des Lichts

Das Licht des alten Baumes pulsierte weiter und durchdrang die Dunkelheit des Waldes wie ein Versprechen. Als die Schatten des Zweifels und der Angst verschwanden, schien die Luft um sie herum zu vibrieren, als könnte der Wald die Erneuerung spüren. Emma, Leo und Max standen eng beieinander, durchströmt von neu gefundenem Mut und Entschlossenheit.

„Was jetzt?", fragte Max, während er das eindrucksvolle Schauspiel der Natur betrachtete, das sich vor ihnen entfaltete. „Sollten wir diesen Ort weiter untersuchen?"

Leo nickte langsam. „Ja, aber wir müssen vorsichtig sein. Diese Schatten könnten versuchen, zurückzukehren. Wir müssen wachsam bleiben und nicht zulassen, dass die Erinnerungen uns überwältigen."

Emma spürte, dass die Worte ihres Freundes Wahrheit trugen, aber das Licht des Baumes gab ihr das Gefühl, dass sie nicht alleine waren. „Wohin führt dieser Pfad?", fragte sie, nachdem sie einen schmalen Weg hinter dem Baum bemerkt hatte, der in tiefere Teile des Waldes führte.

„Das weiß ich nicht", räumte Leo ein, seine Stirn in Falten gelegt, „aber es fühlt sich an, als ob wir es herausfinden müssen. Vielleicht sind die Antworten, die wir suchen, da draußen." Er deutete auf den schmalen Pfad, der vor ihnen lag.

Ein Hauch von Nervosität durchfuhr Emma, aber sie wusste auch, dass sie diese Reise nicht zurückrudern konnten. „Wir gehen weiter", entschied sie und trat entschlossen auf den Weg. Leo und Max folgten ihr mit entschlossenen Schritten.

Der Pfad windete sich durch den Wald, und die Lichtstrahlen der untergehenden Sonne fielen schräg zwischen den Bäumen hindurch. Die Atmosphäre war harmonisch, doch Emma wusste, dass die friedliche Stille trügerisch sein konnte. Immer wieder spürte sie den Druck der Erinnerungen, der aus der Dunkelheit nach ihnen griff, aber sie verstieß gegen die verführerische Einladung, sich den Schatten zu stellen.

Nach einer Weile erreichten sie eine Lichtung, die anders war als alles, was sie zuvor gesehen hatten. Überall blühten Pflanzen in leuchtenden Farben, die im sanften Licht zu shimmering tanzten. In der Mitte befand sich ein weiterer Baum, doch dieser war anders – er war von schimmerndem Gold durchzogen und schien zu pulsieren, als hätte er ein eigenes Herz, das im Takt mit ihren eigenen schlug.

„Ist das… der Baum des Wissens?", fragte Max, als er staunend vor dem faszinierenden Anblick stand.

„Möglicherweise", antwortete Leo und trat näher. „Lass uns herausfinden, was er uns lehren kann."

Wie von unsichtbaren Fäden gezogen näherten sich die drei Freunde dem goldenen Baum. Emma berührte seine Rinde vorsichtig und fühlte eine Welle von Energie, die durch ihre Finger strömte. Plötzlich klang eine sanfte, melodische Stimme aus der Baumkrone:

„Suchende Seelen, die ihr vor habt, die Schatten eurer Vergangenheit zu besiegen, was ist es, das ihr hier wirklich wünscht?"

Die Frage hallte in ihren Köpfen wider. Emma überlegte, was der Baum wohl wirklich von ihnen wollte. „Wir suchen Verständnis", begann sie. „Wir möchten wissen, wie wir unsere Ängste besiegen und in der Dunkelheit Licht finden können."

Ein sanftes Lächeln schien die Stimme des Baumes zu durchdringen, als sie antwortete. „Um deine Ängste zu besiegen, musst du erkennen, dass sie Teil von dir sind. Sie sind nicht nur Dunkelheit, sondern auch Lehrer. Sie zeigen dir, was du in dir selbst fürchten und bewältigen musst."

„Aber wie können wir aus diesen Lektionen Stärke schöpfen?", fragte Leo, seine Neugier geweckt.

„Stärke kommt durch Akzeptanz", murmelte der Baum mit einer Stimme, die das Getuschel der Blätter begleitete. „Du musst die Schatten daher nicht nur bekämpfen, sondern auch umarmen. Lernt die Lektionen, die sie euch bieten."

„Was ist mit unserer Reise?", fragte Max, seine Besorgnis offensichtlich. „Wie wissen wir, welchen Weg wir als Nächstes gehen sollen?"

„Jeder Schritt, den ihr wählt, wird bestimmt von der Weisheit, die ihr aus euren Erfahrungen schöpft. Vertraut euch selbst und bleibt offen für das, was kommt. Zusammen seid ihr stark, und gemeinsam werdet ihr die Wahrheit finden."

Die Worte des Baumes schienen sie in einen inneren Dialog zu ziehen. Emma fühlte, wie die Einsichten in ihr verwurzelt wurden, und sie fühlte eine tiefere Verbindung zu Leo und Max. Es war, als ob ihre Herzen im Einklang schlugen, definiert durch ihre gemeinsame Reise und die Herausforderungen, die noch bevorstanden.

Plötzlich flackerte das Licht des Baumes und ein strahlender Schimmer breitete sich aus. „Erinnert euch daran, dass das Licht immer aus der Dunkelheit folgt. Geht jetzt, und seht, was noch auf euch wartet."

Die Freunde teilten einen Blick des Verständnisses und der Entschlossenheit, bevor sie sich von der goldenen Lichtung abwandten und in die unbekannten Tiefen des Waldes weitergingen. Sie wussten, dass sie auf dem richtigen Weg waren – und dass sie, egal, was geschehen würde, nicht alleine zu kämpfen hatten.

Gemeinsam würden sie die Geheimnisse entblättern, die im Herzen des Waldes verborgen lagen.

Die Schritte von Emma, Leo und Max hallten durch den Wald, während sie sich tiefer in das unbekannte Terrain wagten. Die Atmosphäre um sie herum schien sich zu verändern, als ob der Wald selbst auf ihren Fortschritt reagierte. Die Luft war kühl und frisch, durchzogen von einem sanften Duft nach feuchter Erde und blühenden Pflanzen. Jedes Mal, wenn der Wind durch die Blätter strich, schien es fast, als würde der Wald ihnen zuflüstern und sie ermutigen.

„Denkst du, wir werden noch mehr solcher Wunder finden?", fragte Max, während er den Blick über seine Schulter zurück zum goldenen Baum wandern ließ.

„Ich hoffe es", antwortete Emma, „aber wir müssen auch auf die Herausforderungen vorbereitet sein. Das, was wir gerade gelernt haben, könnte uns auf die eine oder andere Weise helfen."

Leo nickte, die Gedanken überschlugen sich in seinem Kopf. „Wir müssen besonders wachsam sein. Der Wald kann freundlich oder gefährlich sein. Lasst uns nicht von den Schönheiten blenden und die Schatten vergessen, die uns verfolgt haben."

Der Pfad führte sie weiter, und bald erreichten sie einen kleinen Fluss, der sich durch den Wald schlängelte. Das Wasser war klar und glitzerte in den letzten Strahlen des Sonnenlichts. Emma trat näher und kniete sich hin, um das kühle Wasser zu berühren. Es fühlte sich erfrischend an und gab ihr neue Energie.

„Hier müssen wir einen Weg überqueren", bemerkte Leo und deutete auf einen langen, alten Baumstamm, der wie eine Brücke über den Fluss lag.

„Seid vorsichtig", warnte Emma, „der Stamm könnte rutschig sein."

Max, der schon immer der Mutigere war, ging voran und balancierte geschickt über den Baumstamm, während Emma und Leo ihn aufmerksam beobachteten. „Das Wasser sieht einladend aus, aber ich würde nicht gern hineinf Fallen", rief Max über seine Schulter.

„Du bist ja fast am anderen Ufer", rief Emma zurück und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Max vollendete seinen Überquerungsakt mit einem eleganten Sprung und drehte sich dann um, um Leo und Emma zu winken.

Schließlich war es auch Leo gelungen, sicher über den Stamm zu gelangen. Emma folgte vorsichtig und fühlte sich triumphierend, als sie auch das andere Ufer erreichte. „Wir haben es geschafft!"

Doch kaum waren sie einige Schritte weitergegangen, veränderte sich plötzlich die Umgebung. Die Bäume schienen sich zu verdichten, ihre Äste reichten aus wie die Tentakel eines riesigen Wesens. Ein unheimliches Schweigen breitete sich aus, und Emma spürte sofort, dass die Leichtigkeit der Stimmung verschwunden war.

„Ich fühle mich beobachtet", flüsterte Max, der sich umblickte, als würde er etwas in den Schatten erwarten.

„Wir bleiben still", sagte Leo und blickte aufmerksam in die Dunkelheit. „Wir sollten versuchen, keine unnötigen Geräusche zu machen und uns leise bewegen."

Sie schlichen weiter und hielten die Augen offen, doch je weiter sie vordrangen, desto mehr fühlten sie den Druck der Dunkelheit um sich herum. Plötzlich ertönte ein knisterndes Geräusch, gefolgt von einem tiefen, raschelnden Laut aus den Büschen.

Emma erstarrte, und Leo zog sie instinktiv hinter sich. „Was war das?" fragte sie ängstlich.

„Ich weiß es nicht", flüsterte Leo, „aber wir müssen vorbereitet sein. Dies könnte die Dunkelheit sein, die versucht, uns wieder einzuholen."

Die Schatten schienen sich zu bewegen, und ein Gefühl von Bedrohung hing schwer in der Luft. Plötzlich trat eine dunkle Gestalt aus dem Dickicht. Sie war umhüllt von einer Aura finsterer Energie, und ihre Augen glühten in einem schrecklichen, schwachen Licht.

„Ihr könnt nicht entkommen!", dröhnte eine tiefe Stimme, die die Luft um sie herum zum Beben brachte.

Emma spürte, wie ihr Herz hämmerte. Sie sah zu Leo und Max, und in diesem Moment spürte sie die Verbundenheit zwischen ihnen. Sie blickte auf die Dunkelheit und erinnerte sich an die Worte des goldenen Baumes: *Um deine Ängste zu besiegen, musst du erkennen, dass sie Teil von dir sind.*

„Wir sind nicht hier, um zu kämpfen", rief sie mit fester Stimme. „Wir sind hier, um zu lernen und zu wachsen!"

Die Gestalt schien für einen Moment innezuhalten, als hätte Emma einen verborgenen Teil ihrer Angst berührt. Leo und Max blieben an ihrer Seite, ihre Augen konzentriert auf die bedrohliche Form gerichtet.

„Was ist es, das ihr wirklich sucht?" fragte die Dunkelheit, die üppigen Schatten um sie herum wogten.

Mit neu gefasstem Mut trat Emma einen Schritt vor. „Wir suchen Licht in der Dunkelheit, Verständnis für unsere Ängste, und die Kraft, ihn zu überwinden."

Ein Gruß der Verwunderung schien über die dunkle Gestalt zu huschen. „Ihr werdet die Lektionen erlernen müssen. Daher folget mir."

Und so begann eine neue Reise für Emma, Leo und Max – eine, die sie tiefer in die Geheimnisse der Dunkelheit führen sollte, in der Hoffnung, das Licht am Ende des Tunnels zu finden.