Nachdem sie alle in der Festung zusammengetrieben hatte, stand Esme reglos neben ihrem braunen Pferd am Tor der Festung. Ihre Gedanken kreisten noch immer um die surreale Begegnung in dem Gebäude – die Erinnerung an seine überraschend kühlen, weichen Lippen auf ihren, das Gefühl seiner Reißzähne, die ihre Unterlippe durchbohrten. Sie fröstelte. Ihr Herz, das bereits schwer vor Angst und Ungewissheit war, fühlte sich nun wie eine Last an, die sie nicht abschütteln konnte.
Sie, die Tochter einer Alphakriegerin, war von einem Dämon geküsst worden. Der Gedanke daran hallte in ihrem Kopf wie ein eindringlicher Refrain wider und hinterließ in ihr das Gefühl, verletzlich und seltsam... verändert zu sein. Sie konnte sich nicht entscheiden, was sie mehr beunruhigte: die Tatsache, dass er sie geküsst hatte, oder die Tatsache, dass er sie nicht getötet hatte, obwohl er sie mit einem Holzbrett im Rücken geschlagen hatte.
