Es gab nur eine Person, die uns helfen konnte, und das war seine Mutter. Luther würde es definitiv nicht tun, das stand fest. Ich beschloss, mit ihr zu sprechen, aber zuerst brauchte ich Ruhe. Ich hatte keine Ahnung, wie lange wir tatsächlich in dem anderen Reich gewesen waren, aber es fühlte sich an, als hätte ich tagelang nicht geschlafen. Bevor ich von Theos Bett aufstand, strich ich ihm sanft über das Haar. „Keine Sorge, Theo. Wir werden das schon hinbekommen."
Ich beugte mich vor und berührte seine Lippen mit meinen. Ich war mir nicht sicher, warum ich das tat, aber in jenem Moment erschien es einfach richtig.
Sobald ich mich aufrichtete, wurde mir klar, wie unüberlegt mein Handeln war. Wäre er wach gewesen, hätte er mich wahrscheinlich weggestoßen und gesagt, ich sei widerlich oder Ähnliches. Vielleicht nicht so grob, aber er hatte mich ja nie aus eigenem Antrieb geküsst. Er war immer auf etwas aus – sei es mein Blut oder das täuschen von Raymond in meinem Rudel.