Orabela saß auf ihrem Stuhl, den Blick fest auf die Tür gerichtet, als sie darauf wartete, dass Seraphina eintrat. Eine verglaste Wand trennte sie, durchsetzt mit kleinen Löchern, die es ermöglichten, dass Schall hindurchdringen konnte.
Endlich öffnete sich die Tür, und ein Gefängniswärter geleitete Seraphina in den Raum. Ihre Hände waren gefesselt, und ihr Gesicht war von blauen Flecken verunstaltet – ein klarer Beweis dafür, dass ihr die Mitgefangenen das Leben schwer gemacht hatten. Aber Orabelas Gesichtsausdruck blieb teilnahmslos; Seraphinas Leiden war ihre kleinste Sorge.
Seraphinas Gesichtsausdruck hellte sich auf, als sie Orabela erblickte. "Geht es dir gut?" fragte sie, ihre Stimme von erzwungenem Frohsinn durchzogen. "Heute ist dein Geburtstag. Du hättest nicht kommen sollen. Ich... ich weiß nicht mal, ob ich es verdiene, dir zu gratulieren", sagte sie und senkte beschämt den Blick.
