Layla spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht und ließ es hinabrinnen, während sie das Waschbecken festhielt. Ihre Reflexion im Spiegel betrachtend, konnte sie das innere Aufruhr nicht abschütteln.
Warum fühlte sie so für Miriam? Sie war doch Teil derselben treulosen Familie. War es, weil Miriam die Anständigkeit besaß zuzugeben, dass Orabelas Handlungen falsch waren? Layla grübelte über Miriams plötzlichen Zusammenbruch nach, nachdem diese von Orabelas Taten erfahren hatte – ein Detail, das sie zutiefst verunsicherte.
Als Layla den Waschraum verließ, traf sie auf Lucius' festen Blick. Offensichtlich hatte er auf sie gewartet.
Ohne ein Wort zu verlieren, holte er ein kleines Handtuch aus dem Schrank und ging auf sie zu. Behutsam tupfte er das Tuch über ihr nasses Gesicht, seine Berührung war zärtlich und zugleich zielbewusst.
