Kims Perspektive
"Warum müssen wir das gemeinsam machen?" forderte ich, verschränkte die Arme und warf meinem Bruder, den ich in diesem Moment am liebsten umgebracht hätte, einen finsteren Blick zu.
Bevor er überhaupt antworten konnte, kam seine Gefährtin dazu und stellte sich neben ihn, dann verengte er die Augen und fixierte mich. Früher hätte mich dieser Blick beinahe vor Angst in die Hose machen lassen. Doch die meiste Furcht vor ihm habe ich überwunden, nicht weil er weniger furchteinflößend oder sanfter geworden ist, sondern weil ich erkannt habe, dass er keinen Grund mehr hat, mich zu verachten. Seitdem er nach monatelanger Totgeglaubtheit zurückgekehrt ist, klopft er mir manchmal auf die Schulter oder wirbelt durch meine Haare, und ich weiß, dass er mich nun zumindest ein wenig toleriert und sogar mag.
