Karl wurde plötzlich bewusst, dass er gar nicht bemerkt hatte, wie sich jemand neben ihn gesetzte hatte. Er schenkte der jungen Frau, die ihm als Priesterin des Naturgottes vorgestellt worden war, ein vorsichtiges Lächeln. Sie erwiderte es mit einem strahlenden Lächeln, doch Karl nahm unter dem Duft von Seife und Blumen eine feine, kupferne Blutnote wahr, die sie umgab.
Offenbar zeigte sein Gesicht irgendeine Regung, denn sie lachte leise und klopfte ihm beruhigend auf die Schulter.
"Betty geht es genauso, sie kann das Blut auch riechen. Ich bin Hebamme, und im Krankenhaus hier auf dem Gelände hat es eine Geburt gegeben, letzte Nacht beziehungsweise heute Morgen. Für die meisten rieche ich nur nach Krankenhausseife, aber für Leute wie die Drachenpriesterinnen und besonders feinfühlige Waldläufer und Druiden rieche ich eher nach Blut und Babys", erklärte sie sanft.