Lilly
Heute habe ich mir endlich mal wieder die Zeit genommen, mir die Haare zu trocknen und zu glätten – etwas, was ich schon lange nicht mehr gemacht habe. Ich habe sogar ein wenig Make-up aufgelegt und ein hübsches, schwarz mit Blumen gemustertes Sonnenkleid ausgesucht, das sich an meine Brust schmiegt. Dazu habe ich schwarze Flip-Flops angezogen und meine Medaillonkette hängt sichtbar über meinem Kleid bis zum Brustbein.
Ich wollte heute einfach gut aussehen.
Irgendwie hatte ich neue Energie gefunden, vielleicht weil mein Magen nicht mehr in Aufruhr war, sondern eher nervös, und mein Herz nicht mehr so fühlte, als würden Stücke davon drängen, meine Organe zu durchdringen und aus meiner Haut auszubrechen.
Sitzend an meiner Schminkkommode, schrieb ich meinen Brief an Zain, während meine Hand rhythmisch die Buchstaben auf die holzige Oberfläche klopfte. Ich musste darauf achten, jedes Detail, das Nic mir erzählt hatte, in den Brief einzufügen.