Ophelia wusste, dass die Wahrheit irgendwann ans Licht kommen musste. Mit jedem Tag, der verging, schaffte es Janette, Ophelia ein wenig aufzumuntern, doch zwischen dem ungleichen Paar war nichts mehr wie es einst war. Sie nahmen jede Mahlzeit gemeinsam ein, doch anders als in den Hallen der Soldaten herrschte in ihrem Speisesaal Stille. Das Klingen von Silberbesteck auf Porzellan. Das leise Kauen und seltene Schlürfen. Nichts schien ungewöhnlich.
Jede Nacht ging Ophelia zuerst zu Bett und sprach kein Wort mit ihrem Ehemann. Am Morgen küsste er ihr zur Verabschiedung die Stirn und verließ das Haus. Ihre Routine versank in banaler Stille, bis Ophelia eines Tages bemerkte, wie sein grüblerischer Blick ungeduldiger wurde. Jedes Mal, wenn er sie anblickte, erwartete er, dass sie etwas sagte. Irgendetwas.
