Prinzessin Aria saß in ihrem Arbeitszimmer, und das sanfte Kratzen der Feder auf dem Pergament war das einzige Geräusch, das die Stille durchbrach. Ihre Stirn lag in Falten, während sie ihre Gedanken niederschrieb und versuchte, ihre Eindrücke von dem Rätsel, das Melisa Blackflame darstellte, zu verarbeiten.
[Diese Augen,] dachte Aria, und ihre eigenen grauen Augen verengten sich. [Groß, blutrot. So warm, so vertrauenerweckend...] Sie seufzte. [Das passt alles nicht zusammen.]
Sie tippte mit dem Federkiel gegen ihr Kinn und hinterließ einen kleinen Tintenklecks, den sie später wahrscheinlich bedauern würde.
Für Aria wirkte Melisa so wenig geeignet für höfische Intrigen wie ein Welpe in einer Grube voller Schlangen. Die Vergiftung des Königs während des Galadinners, der Mord an ihrer Mutter mitten in der Nacht - nichts davon passte zu dem Bild des Mädchens, mit dem sie gesprochen hatte. Melisa war so offen, so... ungeschützt, dass es fast schmerzhaft war, ihr zuzusehen.