Rosalie
Mit verbundenen Augen und gefesselt vernahm ich in der Dunkelheit Schritte, die sich mir näherten. An der Kette um meinen Hals ruckte es: "Steh auf", befahl eine schwere Stimme, und ich befolgte die Anweisung.
Je weiter ich ging, desto lauter wurde meine Umgebung. Menschen. Viele davon, die etwas versteigerten, das ich nicht sehen konnte. Nach einigen Minuten wurde ich mit enormer Kraft gestoßen und ich glitt auf eine Bühne.
"Und hier, meine Damen und Herren, ist unsere Sklavin", sagte der Auktionator, als er näher kam. "Langes Haar, schöne glatte Haut, kirschrote Lippen. Wer würde das nicht wollen?" Seine Hände ruhten auf meinen Schultern. "Ganz besonders, wenn es ein unberührtes Stück ist." Seine Hände glitten meinen Körper hinab, doch ich vermochte es nicht zu weinen. Mir war bereits gedroht worden, dass Schreckliches geschehen würde, wenn ich es täte. Also biss ich mir auf die Unterlippe, als seine Hände zu meinen Oberschenkeln wanderten und er meine Beine spreizte. "Eine achtzehnjährige Jungfrau."
Das Publikum jubelte. "Und jetzt, eine kleine amüsante Tatsache, bevor wir mit dem Bieten beginnen." Der Auktionator erhob sich und zog an meiner Kette. "Sie hat ein herzförmiges Muttermal an ihrem Oberschenkel, aber ich werde nicht verraten, an welcher Stelle genau. Das muss der Käufer selbst herausfinden."
Sie alle lachten über sein kleines Spiel.
"Ihr müsst euch keine Gedanken darüber machen, woher sie kommt, denn sie stammt aus dem Nichts. Ein Waisenkind bei Geburt. Also, lasst uns mit dem Bieten beginnen! Wir starten bei 50.000!"
Die Menge brach in Jubelrufe aus. Alle schienen ausreichend begeistert, doch bevor jemand zu bieten begann, ließ eine Stimme, die durch das Mikrofon hallte, alle verstummen.
"10 Millionen."
Es herrschte Stille. Selbst ich konnte es kaum fassen. 10 Millionen Dollar. Was für eine Eröffnung!
Selbst der Auktionator war einen Moment lang verblüfft.
"Zehn Millionen! Wow, welch ein Einstieg!" Er lachte gezwungen. "Das habe ich nicht erwartet. Gibt es weitere Gebote?"
Die Leute flüsterten untereinander, doch niemand äußerte sich.
"Zum ersten! Zum zweiten!" Auch das Getuschel verstummte.
"Verkauft!!!"