Chereads / Meine Kinder sind kämpferisch und liebenswert! / Chapter 4 - Die Zeit ist gekommen. Er war endlich da

Chapter 4 - Die Zeit ist gekommen. Er war endlich da

'Wa—"

Gleichzeitig donnerte es ununterbrochen am Himmel und erschütterte die Welt. Der Wind und der Regen verstärkten sich noch mehr.

"Ein weiterer Junge!"

Die alte Frau weinte, bis sie ihre Stimme verlor, schrie diese Worte heraus wie ein kaputter Gong und wurde dann ganz still, als sie sich um das neugeborene Kind kümmerte.

Gut gemacht, Ye Lulu.

Im schweren Sturm, der drohte, die Welt auf den Kopf zu stellen, schloss Ye Lulu ihre Augen.

Schwarze Wolken türmten sich auf, und seltsame violette Blitze durchzuckten den Himmel. Im alten Haus der Familie Guan wirkte so die Anordnung der Trauerhalle unter diesen Bedingungen besonders unheilvoll.

In diesem Moment ereignete sich etwas noch Schockierenderes. Der Bergwind schien lebendig zu sein, denn er hämmerte kontinuierlich gegen die fest verschlossene Tür der Familie Guan.

Wenn jemand aus dem Dorf sein Haus verlassen und diese Szene beobachtet hätte, würde er definitiv das Gefühl haben, dass etwas Seltsames im Gange war, und vor Schreck würden ihm die Beine weich werden.

Denn es schien, als hätte der Bergwind zwei kräftige Windstöße gesammelt, als hätte jemand dazu aufbefohlen, und er schlug seltsamerweise gegen die Tür der Familie Guan!

Die Familie Guan war arm, das Haus sehr alt. Die beiden unverriegelten Holztüren öffneten sich schließlich mit einem Knarzen, nachdem der Bergwind beharrlich dagegen gestoßen hatte.

Ein starker Windstoß wehte in das Haus der Familie Guan.

Genauer gesagt, wehte er in die Trauerhalle.

Wind und Regen strömten in das verlassene Haus. In diesem Augenblick lag dort nur ein kalter und steifer Körper. Es war der sechste Sohn der Familie Guan, Guan Chibei.

Der sechste Sohn der Familie Guan war gestern auf dem Rückweg aus der Stadt auf der Bergstraße von herabstürzenden Bäumen getroffen worden und hatte noch am Ort sein Leben gelassen.

Es waren die Dorfbewohner, die ihn zurückgebracht hatten. Alle bedauerten seinen Tod und sagten, Guan Chibei sei noch so jung gewesen – gerade einmal etwas über zwanzig. Auch deshalb wollte die Familie Guan ihn schnell begraben.

Eine stille Aura wehte herüber und verharrte über Guan Chibei.

Guan Chibeis Körper war unversehrt geblieben. Als gestern der Baumriese fiel, hatte er seinen ganzen Körper zerquetscht, sodass er sofort verstorben war. Äußerlich aber wies sein Körper keinerlei Verletzungen auf.

Es herrschte Stille im Haus.

In diesem Augenblick trat eine ätherische Seele aus dem unsichtbaren Bergwind hervor. Die hohe Gestalt des Mannes war besonders einnehmend. Er trug eine lange schwarz-violette Robe, und sein Körper erstrahlte aus unerfindlichen Gründen in einem schwachen Glanz. Er sah unglaublich stattlich aus. Sein Gesicht, so weiß wie Jademarmor und ohne jede Regung, verströmte eine ungeheuer einschüchternde Aura.

Überraschenderweise war der Körper des Mannes von einer extrem dichten yin-Energie umgeben, so dicht, dass sie sich schwarz färbte und sich von seinen Füßen her ausbreitete.

Inmitten dieser wogenden yin-Energie war jedoch ein Hauch von Weiß, der scheinbar aus dem Himmel herabstieg. Er war streng und unberührbar.

Der violette Blitz im schwarzen Gewölk war seine Aura.

Grün stand für die yin-Energie der Unterwelt, Violett für die göttliche Macht des Himmels.

Die Zeit war gekommen. Er war endlich hier.

Der Ausdruck des Mannes war gleichgültig. Er warf einen Blick auf den Körper von Guan Chibei, bevor er sich ganz natürlich hinlegte.

Krack-

Der letzte Blitz fuhr vom Himmel herunter.

In der Trauerhalle des alten Hauses der Familie Guan im Dorf Yunwu öffnete Guan Chibei, der auf einer hölzernen Bahre lag, plötzlich die Augen. Sein Gesicht war bereits von der Familie Guan gesäubert worden, ohne eine Spur von Blut.

In diesem Moment waren Guan Chibeis Augen unergründlich. Er setzte sich auf, seine Bewegungen waren noch immer steif, und er wäre beim Aufstehen beinahe gestolpert.

Guan Chibei machte zwei Schritte und sein steifer Körper wurde allmählich gelenkiger...

Dieser Körper gehörte tatsächlich ihm.