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Chapter 15 - Eine Tragödie

In der Nacht träumte ich davon, meine Frau meiner Familie vorzustellen und wie sie auf Freja reagieren würden.

Wie sie uns beglückwünschen würden wenn wir erzählen das wir guter Hoffnung sind.

Ich zweifelte jedoch daran meine Familie jemals wieder zu sehen.

Auf der einen Seite trauerte ich darüber sie wahrscheinlich niemals wieder sehen zu können, auf der anderen Seite war ich echt froh in diese Zeit zu kommen und meine Traumfrau geheiratet zu haben.

Jedes Schwert hat zwei Seiten, alles was auf der einen Seite positiv ist kann auf der anderen Seite genauso negativ sein.

Ich fragte mich häufig wie es meiner Familie wohl erging und wie ihr leben nun aussah.

Aus heiterem Himmel wurden wir aus dem Schlaf gerissen.

Thors Donnerglocke ertönte*DONG* *DONG*

Wir zogen uns sofort unsere Rüstungen an wobei ich Freja anflehte dieses mal nicht in den Kampf zu ziehen, vor sorge das unserem Kind etwas zustoßen könne.

Freja sah mich mit großen Augen an und war sichtlich nicht einverstanden mit meiner bitte.

Ich versuchte sie weiterhin zu überreden bis sie endlich nachgab.

Sie blieb allein in unserem Haus zurück während ich in den Kampf zog um unser Dorf zu verteidigen.

Wir Krieger wurden in dieser Nacht von unserem Jarl angeführt.

Jarl Olaf bat mich als seinen Schwiegersohn an seiner Seite zu kämpfen.

Dieser bitte kam ich unverzüglich nach.

Der Jarl brüllte: SCHILD-WALL STELLUNG HALTEN

Wir hielten also die Stellung während die Soldaten Englalands immer näher kamen.

Sie kamen bedrohlich nah und gewannen viel Boden durch unsere Stellung.

Der Jarl schrie plötzlich: ANGRIFF

Wir greiften die Soldaten an,

Mehrere Male versuchte ich die Angriffe gegen Olaf abzuwehren bis ich selbst von einem Pfeil, der sich zwischen meine Rippen bohrte, angeschossen wurde.

Unter schmerzhaften qualen stand ich wieder auf, ich rammte mit aller Kraft meine Axt dem schützen in den Rücken.

Als ich zurück in meine Stellung kam, sah ich das die meisten meiner Kameraden bereits tot waren.

Die nächste Stellung marschierte als Unterstützung zu uns.

Sie schritten mit bösem Gebrüll vor:

FÜR WALHALLA.

Jeder Krieger der noch kampffähig war schloss sich an.

Wir kämpften bis die Sonne aufging,

Zum Glück konnten wir die Soldaten Englalands zum Rückzug drängen,

Allerdings hatten wir schwerwiegende Verluste erlitten,

Fast die Hälfte unserer Krieger war tot oder kampfunfähig.

Viele waren regelrecht verstümmelt.

Ich brachte einige der Überlebenden zu unserem Heiler.

Meine schmerzen wurden immer größer und meine Blutung nahm kein Ende im Gegenteil sie wurde immer schlimmer.

Als ich mich wieder aufs Feld schleppte um den nächsten meiner Kameraden zum Heiler zu bringen, brach ich regelrecht zusammen, kurz drauf stand ich wieder auf.

Ich musste meinen Leuten in dieser Situation helfen, ich konnte es mir nicht erlauben wir ein jämmerlicher Schwächling hier Rum zu liegen, während sie meine Hilfe brauchten.

Als ich Grade wieder einen meiner Leute über die Schulter werfen wollte, riss mich einer meiner Kameraden weg.

In Eile sagte er:

Jörn ihr müsst sofort mitkommen....

Ich ging mit ihm mit,

Hinter einem großen Stein lag ein abgetrenntes Bein, gut drei Meter dahinter lag ein schwer verwundeter Krieger in Adeliger Rüstung.

Dieser Mann war unser Jarl.

Dem Tode nahe, murmelte er :

Jörn kommt zu mir.

Ich ging langsam zu meinem Schwiegervater.

Jörn ihr und Freja müsst dieses Dorf vor dem Untergang beschützen.

Meine Zeit ist gekommen, ich werde bald nach Walhalla gehen, sprach er leise

Laut brüllte ich,

Das er uns noch nicht verlassen könne, es gäbe sovieles was er noch erleben müsste.

Ich schrie den Krieger neben mir an,

Er solle sofort die Prinzessin holen, er solle sich beeilen.

Man sah dem Jarl an, das sein Leben ihn bald verlassen werde.

Ihm fielen immer wieder die Augen zu, ich versuchte ihn ständig bei Bewusstsein zuhalten.

Nach kurzer Zeit kam auch Freja endlich zu uns gelaufen.

Mit tränen in den Augen und weinerlicher stimme, sagte sie:

Vater ihr dürft uns noch nicht verlassen.

Ihr müsst leben, sagt den Walküren das eure Zeit noch nicht gekommen ist.

Leise und Recht kraftlos, erwiderte er murmelnt, das seine Zeit gekommen war, endlich die Mutter seiner geliebten Tochter und ihren kleinen Bruder wiederzusehen.

Mit Vollendung diesen Satzes, schloss er seine Augen und wachte nicht mehr auf.

Für Freja brach eine Welt zusammen, ihre ganze Familie lebte nun nicht mehr.

Ich nahm sie wortlos in die Arme, denn was sollte ich ihr gross in dieser Situation sagen? Es wird alles gut? Das ist das letzte was man hören will....

Sie stand plötzlich auf, Wichte sich die Tränen aus ihrem Gesicht, und sagte:

Wir müssen stark sein, wir müssen für unser Dorf alles geben und meinen Vater rächen.

Ich war verblüfft, wo nahm sie plötzlich diese Kraft her?

Sie half mir hoch und holte mir den Heiler von ihrem Vater.

Während dieser mir den Pfeil aus dem Fleisch schnit, besänftigte Freja die Bürger.

Sie versprach jedem Hinterbliebenen das ihre geliebten Angehörigen nach Walhalla gegangen waren.

Wir feierten diesmal auch nicht das wir siegreich waren, wir waren alle zu sehr damit beschäftigt die Schiffe vorzubereiten.

Das Stammesoberhaupt bekam ein eigenes Schiff.

So war es nun mal brauch bei den Nordmännern.

Nachts traffen sich alle am Ufer vor dem Meer, wieder mit Pfeil Bogen und dem Feuerfass.

Diesmal sollten Freja und ich als erstes schießen, bevor die anderen schießen durften.

Wir beide tauchten unsere Pfeilspitzen ins Feuer, spannten die Bögen und schossen auf das Schiff des Jarls.

Nachdem wir sahen wie die Flammen das Himmelszelt verschlangen, gingen wir zurück in unser Haus ohne ein Wort zu sagen.

Als die Tür zu viel brach Freja heulend zusammen.

Sie hatte ihre gesamte Kraft aufbringen müssen um für das Volk stark zu sein.

Ich versuchte so gut es ging uns etwas zu essen zu kochen.

Wärend ich Fleisch für den Topf schnitt,

Riss meine Wunde wieder auf.

Freja sah dies zwang mich, mich hinzusetzen, während sie meine Wunde erneut Nähte, sagte sie:

Jörn ihr dürft mich nicht auch noch verlassen, lasst es zu das ich mich um alles kümmer und ruht euch aus.

Ich guckte sie an und sagte ihr:

Freja ihr könnt euch nicht um alles alleine kümmern, ich bin da um euch zu unterstützen.

Ihr seid doch selbst am Ende eurer Kräfte.

Freja guckte mich entschlossen an,

Sie sprach:

Wenn ihr euch zu sehr anstrengt und verblutet könnt ihr mich auch nicht mehr unterstützen.

Ich muss jetzt erstmal die Zähne zusammen beißen bis ihr mir helfen könnt diese Bürde zu tragen.

Erneut fragte ich mich wo sie diese Kraft her nimmt.

Diese Frau war einfach nur der Hammer.

Ich nickte traurig, und tat das was meine Frau von mir verlangte.