Kurz nach dem Beginn des Winters wurde auf dem zentralen Platz eine Holzbühne errichtet. Sie war die erste ihrer Art für die Bewohner der Grenzstadt und nicht etwa für eine Theateraufführung, sondern für die Durchführung des ersten öffentlichen Gerichtsverfahrens vorgesehen.
Zwei Tage zuvor war eine Bekanntmachung herausgegeben worden. Am Tag der Verhandlung war die Bühne von einer großen Menschenmenge umringt; der erweiterte Platz war viel größer, konnte aber immer noch nicht die gesamte Gemeinschaft aufnehmen. Schneeflocken fielen vereinzelt vom Himmel, aber alle waren so aufgeregt, dass sie Wind und Schnee komplett ignorierten.
Die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt, als Roland auf der Bühne erschien.
Als er die Menge sah, die ihm zuwinkte, war er tief bewegt. Einst war er in den Augen des Adels fast zum Gespött geworden und hatte wenig Einfluss auf seine Untertanen. Jetzt, nur ein Jahr später, hatte sich das Blatt gewendet.