Sanfte Arme umfingen mich, als ich an der Gartenmauer war. „Scht, schlaf meine Schöne." hörte ich ihn murmeln. Und gehorsam wie ich diesbezüglich war, sank ich in seine Arme ein.
Ich erwachte, und roch sofort den Duft von Amaneus. Also hatte er mich tatsächlich wieder mitgenommen. Und wo war ich nun? Angehängt immerhin nirgends. Aber es war auch kein Bett, wo ich mich gerade befand. Ich spürte tatsächlich Stein an den Händen. Nein, bitte nicht. Ich traute mich nicht die Augen zu öffnen. Wenn ich da war, wo ich dachte, dann war ich zerbrochen. Oder wäre ich gleich, sobald ich die Augen öffnete. „Tina, Du musst lernen zu gehorchen. Wenn es nur so geht, dann tut es mir leid." hörte ich ihn. Wovon redete er da? Er hatte mich nicht wirklich da eingesperrt, oder? Wie konnte er? Spürte er nicht mittlerweile was ich fühlte? Benötigte er meinen Zusammenbruch so dringend?
Ich öffnete nun die Augen. Es war, wie im schlimmsten Teil von mir bereits vermutet, dunkel. Ich schrie. Ja, ich hing nicht, aber musste ich auch nicht. Denn ich wusste wo ich war: Im Verlies. Jetzt würde ich nicht mehr ausbrechen. Nein, ich war so zerbrochen, dass ich nun Selbstmord begehen würde. Sollte ich überhaupt noch genug Willen dazu besitzen.
„Tina, bitte beruhige dich." Seine Stimme kontrollierte meinen Körper zum Teil. Daher wurde ich nun entspannt, während Tränen des Kummers und der Panik mir runter liefen. „Nicht!" sagte ich tränenerstickt. „Scht, du darfst nicht weglaufen, Liebes." befahl er. „Nicht weglaufen?" fragte ich nun zerbrochen. „Genau, Liebes. Nicht weglaufen." sagte er. Ich nickte, woraufhin er mich küsste. „So ist es brav." murmelte er in mein Ohr. „Habe Angst." sagte ich zu ihm. „Scht, deine kleine Strafe hier musst du nun ertragen. Du warst ungehorsam." sagte er zu mir. Ich nickte beschämt den Kopf. „Bin in 8 Stunden wieder da." sagte er.
Da stand er auf, und ließ mich in der vollkommenen Dunkelheit alleine.