Chapter 123 - Kapitel 123

Tinas Sichtweise

Das war schlimmer als der Alptraum gewesen. Meine Knochen brachen, und ich konnte nicht schreien, aber spürte die Schmerzen. Da war das Hängen von der Decke und der Mann mit den roten Augen ja gar nichts gegen. Nur ich befürchtete, dass es dieses Mal kein Traum war. Irgendwann hörte der Schmerz auf, und ich lag dann weiter auf dem Bett.

Amaneus kam wenig später. Irgendwie hörte ich ihn, und wie er mir befahl mich wieder als Mensch zu fühlen. Ich handelte wohl instinktiv richtig. Zumindest konnte ich danach wieder weiter schlafen.

Ich war am nächsten Morgen nun sehr traurig, dass mich Amaneus mit einer Spritze ruhig gestellt hatte. Das hätte er nicht gemusst. Er hatte das kleine Pflänzchen des Vertrauens mit Füßen getreten.

Ich stand auf, ging ins Badezimmer, und schaute in den Spiegel. Was sollte ich tun? Sollte ich ihm noch eine Chance geben? Das Leben hier war ja sonst nicht schlecht. Und ich hatte kein Geld, Papiere oder Ähnliches. Also war ich quasi wieder gefangen, oder nicht? Als mir diese Erkenntnis kam, rannen mir die ersten Tränen runter, und ich begann dann leise zu schluchzen. Ich setzte mich auf den Badezimmerboden und fühlte mich total allein. Wenn Gefährte hieß nun Gefangene zu sein, dann konnte ich mir gleich ja das Leben nehmen. Ich sah mich um, und fand eine Haarschere. Tränen tropften weiter, als ich die Haarschere nahm. Ich zitterte, und spürte wie ich es doch nicht konnte. Denn die Schere wäre zu stumpf. War gestern unten nicht eine Küche? Amaneus lag noch im Bett, und ich machte mich daher alleine auf dem Weg nach unten. So konnte mich keiner aufhalten.

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