Tinas Sichtweise
Ich hatte nie vor Amaneus umzubringen. Nur hier hatte ich absolut keine Schuld gehabt. Würde mir das aber Amaneus glauben?
Als ich wach wurde, war ich zumindest in seinen Armen. Sofort kamen Tränen. „Amaneus… es tut mir … es tut mir so leid…" schluchzte ich. „Ich wollte das alles nicht." sagte ich, und fing nun erst recht an zu heulen. Amaneus streichelte mich. „Weißt du denn wie es dazu kam?" fragte er mich. Ich nickte.
„Kurz bevor ich einschlief hörte ich eine Stimme. Ich weiß aber nicht woher. Auf einmal konnte ich mich nicht mehr bewegen. Die Stimme befahl mir nun dich mit einem Messer zu töten, sobald du wieder heim kommst. Er würde es neben mir legen. Grauen und Panik überfiel mich. Ich versuchte dagegen anzukämpfen, was mir heftige Schmerzen verursachte. Minuten, die wohl nun vergingen kamen mir wie Stunden vor. Am Ende war ich erschöpft eingeschlafen. Als du heim kamst bewegte sich mein Körper wie von selbst. Ich nahm das Messer, und ging zu dir, und dann… war alles schwarz." beendete ich meine Erzählung.
Ja, ich hatte Angst vor Amaneus, aber ich würde ihn niemals töten wollen. So sehr ich Angst hatte liebte ich ihn trotzdem. Auch wenn ich bald fliehen wollte. Unseren Kindern ging es bei ihm gut, und würden bestimmt starke Werwölfe werden. Das sagte ich jedenfalls mir, damit ich ruhig blieb.
„Du wurdest bewusstlos, und habe dich seitdem in meinen Armen." sagte er sanft, und trocknete mit einem Taschentuch meine Tränen ab. „Trinke erstmal was. Du hast bestimmt Durst. Danach überprüfen wir die Kameras."
Na ganz toll. Kameras? Als wäre meine Planung für die Flucht nicht schon schwierig genug. Ich nickte, und er trug mich in die Küche, wo er mir ein paar Sandwiches gab.