Chapter 7 - Kapitel 7

Tinas Sichtweise

War ich tot? Ich war mir sicher, dass ich es sein musste. Aber müsste ich dann nicht mich irgendwie selbst sehen, wie ich an der Mauer liegen würde? Stattdessen fühlte ich ein bequemes Bett, und irgendwas in meinem Arm. Außerdem hatte ich das Gefühl stark beobachtet zu werden. Alles total hirnverbrannt, dachte ich mir. Ich träumte bestimmt, und war so vernebelt vom Fieber, dass ich mir das alles einbildete. Aber als die Minuten vergingen, und mir nicht einmal kalt wurde, und es immer noch so gemütlich war öffnete ich doch die Augen. 

Ich starrte an eine weiße Zimmerdecke. Ich war tatsächlich also nicht mehr an der Straßenecke. Wie kam das? Total erschöpft noch vom Fieber schaute ich nach links, und sah, dass dort ein Mann saß. Dort war auch ein Infusionsständer, wovon eine klare Flüssigkeit in meinen Arm lief. Es war nur eine Frage der Zeit bis mich die Gangster finden würden, und so schwach wie ich war, konnte ich mich eh nicht bewegen. Das Fieber hatte mich ausgelaugt. 

Der Typ, der neben mir saß, sah, dass ich wach war, und strahlte über das ganze Gesicht. Und meine Fresse: Sah der heiß aus! Als hätte Gott ihn persönlich für mich erschaffen. Ich könnte nicht einmal sagen, was ich nicht mochte vom Aussehen her. Braungebrannte Haut, lange schwarze Haare, welche zum Zopf hinten zusammengebunden waren, grüne Augen, die mich so intensiv ansahen, dass ich dachte, dass er mich röntgen wollte. Und man konnte eindeutig sehen, dass er ein wahnsinnig guten Körperbau haben musste. Vielleicht war ich ja doch tot. 

"Bin ich tot?" fragte ich sicherheitshalber nach. "Nein, bist du nicht. Gerade so eben bist du dem Tod noch entkommen. Wie heißt du?" fragte er mich. "Tina... habt ihr mich gerettet? Wer seid ihr?" Ich dachte nicht daran ihn zu duzen. Ich kannte ihn ja überhaupt nicht. "Amaneus." sagte er nur. "A..... A..." stotterte ich. Ich wollte seinen Namen wiederholen, aber es kam nicht wirklich dabei was heraus.

Das konnte doch nur ein Witz sein oder? Vielleicht hatte ich ja seinen Namen im Fieberwahn immer wiederholt, und der Typ machte jetzt seine Scherze mit mir. Je mehr ich darüber nachdachte, desto sicherer war ich mir. Ja, der Mann erlaubte sich mit mir einen bösen Scherz. Und das war nicht witzig!