"Nur 5 Minuten!?" fragte ich durch die Gegend. Suburu und ich standen da unsicher wie wir vorgehen sollten. Die Decke begann bereits, sich langsam nach unten zu bewegen. Wir hatten keine Zeit zu verlieren.
"Okay, wir müssen den Schlüssel finden!", rief Inuka. Seine Stimme zitterte leicht, obwohl er versuchte tapfer zu wirken. Ich nickte und begann hektisch, die Klasse abzusuchen. Die Tische, die Schränke, jedes einzelne Stück das mir einfiel. Suburu tat dasselbe auf der anderen Seite des Raumes.
Die Zeit vergeht schneller als ich erwartet hatte. 2 Minuten waren schon vergangen und die Decke ist schon ein gutes Stück gesunken. "Verdammt!" fluchte Suburu, während er einen weiteren Schrank durchwühlte. "Wo ist der kack Schlüssel?". Ich spürte wie verzweifelter wir mit der Zeit wurden. Ich versuchte mich zu konzentrieren . "Denk nach Arisu denk naach! Wo könnte jemand einen Schlüssel verstecken, der, dass wir ihn finden?
Plötzlich fiel mir was ein. Der Fernseher! Vielleicht hatte er uns einen Hinweis gegeben. "Suburu! Glaubst du der Fernseher kann uns weiterhelfen?", fragte ich. Er sah mich an, seine Augen weiteten sich vor Verständnis. "Ja, vielleicht hast du recht!", rief er und lief zum Fernseher.
Wir suchten nach einem versteckten Knopf oder Fach. Tatsächlich, nach ein paar Augenblicken fand Suburu einen kleinen Knopf an der Seite des Fernsehers. Als er ihn drückte, ffnete sich ein Fach darunter, und dort lag - der Schlüssel!
"Wir haben ihn!", schrie Suburu mit voller Leidenschaft. Die Decke war inzwischen sehr nah, aber wir hatten noch 1 Minute. Eilig rannte Suburu zur Tür und steckte den Schlüssel ins Schloss. Mit einem lauten Klicken, öffnete sich die Tür und wir stürmten hinaus, gerade rechtzeitig.
Kaum hatten wir den Raum verlassen, hörten wir hinter uns ein lautes Rumpeln, als die Decke den Boden erreichte. Keuchend und schweißgebadet standen wir im Flur. „Das war knapp", sagte ich, immer noch außer Atem.
Suburu nickte, ebenfalls schwer atmend. „Das war nur das erste Spiel", sagte er mit besorgtem Blick. „Wer weiß, was als nächstes kommt. Wir müssen vorbereitet sein", sagte ich entschlossen. „Wir dürfen keine weiteren Leben verlieren." Suburu sah mich an und nickte langsam. „Wir schaffen das. Wir müssen es einfach schaffen."
Plötzlich flackerte der Fernseher im Flur auf und die vertraute Stimme ertönte erneut. „Gut gemacht, ihr beiden. Ihr habt das erste Spiel bestanden. Aber das war nur der Anfang. Bereitet euch auf das nächste Spiel vor. Ihr habt fünf Minuten Zeit."
Wir sahen uns an, eine Mischung aus Erleichterung und Angst in unseren Augen. Fünf Minuten. Das war alles, was wir hatten, bevor der Albtraum weiterging.
Die Minuten verstrichen unerbittlich. Suburu und ich hatten kaum Zeit, unsere Nerven zu beruhigen, bevor der Fernseher im Flur erneut flackerte. Die komische Stimme drang durch den Raum und zog sofort unsere Aufmerksamkeit auf sich.
„Willkommen zurück, meine tapferen Spiel-figuren. Ihr habt das erste Spiel überlebt, aber jetzt steht das nächste vor euch. Das zweite Spiel nennt sich ,Unvorstellbare Zukunft'. Es gibt keine Regeln. Dieses Spiel wird euch zwar nicht töten, aber es kann euch dennoch tief in eurem Innersten beeinflussen. Ihr werdet einen Blick in eine mögliche gefährliche Zukunft werfen."
Ein kalter Schauer lief mir den Rücken hinunter. Eine gefährliche Zukunft? Was sollte das bedeuten? Meine Sicht begann zu flimmern, und plötzlich fand ich mich in einer völlig anderen Welt wieder. Es war kein sanfter Übergang. Es war, als ob ich mitten aus dem Flur gerissen und in eine neue Realität geworfen wurde.
Ich stand auf einer weiten Ebene, die in einem unheimlichen roten Licht getaucht war. Die Luft war dick und schwer zu atmen, als ob sie mit Rauch und Asche gefüllt wäre. Neben mir tauchte Suburu auf. Er sah sich verwirrt um, seine Augen weiteten sich vor Entsetzen.
„Was ist das für ein Ort?", fragte er, die Panik in seiner Stimme unverkennbar. Bevor ich antworten konnte, ertönte ein lautes Dröhnen in der Ferne. Wir drehten uns beide um und sahen, wie eine Gruppe von dunklen Gestalten auf uns zueilte. Es waren die Calabonitaner, eine gefährliche Isekai-Gruppe, die wir aus Geschichten und Legenden von der Schule kannten.
„Lauf!", schrie ich und packte Suburu am Arm. Wir sprinteten los, aber die Calabonitaner waren schneller. Innerhalb von Sekunden hatten sie uns eingeholt. Sie überwältigten Suburu und zogen ihn von mir weg, trotz seiner verzweifelten Versuche, sich zu befreien.
„Nein! Lasst ihn los!", schrie ich, doch meine Worte kamen nicht an. Suburu wurde in ein großes, düsteres Schloss gezerrt. Ich konnte nur hilflos zusehen, wie er verschwand.
Plötzlich veränderte sich die Szene erneut. Mein Sichtfeld flimmerte erneut. Ich stand jetzt inmitten einer Stadt, die in Flammen stand. Die Hitze war unerträglich, und überall um mich herum hörte ich Schreie und das Krachen einstürzender Gebäude. Inmitten dieses Chaos erkannte ich vertraute Gesichter - meine zukünftigen Freunde, Menschen, die mir nahe standen. Sie kämpften ums Überleben, und einer nach dem anderen fielen sie den Flammen oder den angreifenden Calabonitanern zum Opfer.
Ich fühlte eine überwältigende Wut und Verzweiflung in mir aufsteigen. Plötzlich wurde alles in meinem Blickfeld von einer gewaltigen Feuerdruckwelle erfasst, die aus mir herauszubrechen schien. Alles im Radius von 50 Metern wurde in Schutt und Asche gelegt. Ich stand dort, atemlos und geschockt von der Zerstörung, die ich verursacht hatte.
Der Bildschirm flackerte erneut und ich fand mich zurück im Flur wieder, keuchend und schweißgebadet. Suburu, der ebenfalls aus der Vision gerissen wurde, stand neben mir und sah genauso geschockt aus wie ich.
„Ach du scheiße war das schrecklich", stammelte er, seine Stimme brach fast. „Was wir gerade gesehen haben... war das echt?"
Der Fernseher flackerte wieder auf, und die vertraute Stimme ertönte. „Das war eine mögliche Zukunft. Eine Zukunft, die eintreten kann, wenn ihr nichts dagegen unternehmt. Ihr könnt die Zukunft noch verändern. Aber das erfordert Mut und kluges Handeln."
Ich sah Suburu an, und in seinen Augen sah ich die gleiche Mischung aus Angst und Entschlossenheit, die ich selbst fühlte. „Wir dürfen das nicht zulassen", sagte ich, meine Stimme zitterte. „Wir müssen einen Weg finden, das zu verhindern."
Suburu nickte langsam. „Ja, wir müssen. Aber wie?" fragte er. Ich hatte keine Antwort, aber eines wusste ich sicher: Wir mussten zusammenarbeiten und stark bleiben, egal was kam.
"Jetzt, wo ihr die Zukunft gesehen habt, geht zurück in den Flur und bereitet euch auf die letzte Prüfung vor", sagte die Stimme. „Eure Zeit läuft weiter."
Mit zitternden Beinen, verließen wir den Raum. Wir wussten, dass wir nicht nur gegen äußere Feinde kämpften, sondern auch gegen die Dunkelheit, die in uns selbst lauerte. Aber wir hatten eine Chance, und das musste genügen. Wir mussten stark bleiben.