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Chapter 6 - Episode 6

Ich konnte es nicht fassen, dass niemand Suburu kannte. Die Ungewissheit und Verzweiflung nagten mich dazu, noch intensiver nach Antworten zu suchen. Ich sprach mit Mitschülern, die ich kaum kannte, und fragte in jedem Winkel der Schule nach Suburu. Jeden Morgen begann meine Suche aufs Neue, von der Aula über den Pausenhof bis hin zu den Klassenräumen, doch niemand schien jemals von Suburu gehört zu haben. Es war, als ob Suburu nie existiert hätte. Ich entschied mich dazu, zu ihn nach hause zu gehen. Das war meine letzte Hoffung. Vor Suburus Haus angekommen, klingelte ich stürmisch an der Tür. Eine ältere Frau öffnete, die ihn freundlich, aber verwirrt ansah.

„Entschuldigen Sie, ist Suburu zu Hause?" fragte er hastig.

Die Frau runzelte die Stirn. „Suburu? Tut mir leid, aber mein Mann und ich haben keinen Sohn. Sie müssen sich irren."

Ich starrte sie ungläubig an. „Aber... Suburu und ich sind beste Freunde! Wir gehen zusammen zur Schule."

Die Frau schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid, junger Mann, aber wir haben keinen Sohn."

Verzweifelt und mit Tränen in den Augen drehte ich mich um und rannte weg. Wie konnte es sein, dass niemand Suburu kannte? Es war, als ob er nie existiert hätte. Ich suchte weiter an allen Orten, an denen Suburu gerne Zeit verbrachte – der Park, das Einkaufszentrum, das kleine Café an der Ecke. Überall suchte ich nach irgendeinem Hinweis, aber es war, als ob Suburu einfach verschwunden war. Erschöpft und niedergeschlagen kehrte ich schließlich nach Hause zurück. Ich legte mich auf mein Bett und starrte an die Decke, meine Gedanken kreisten unaufhörlich um Suburu. Ich fühlte mich verloren und allein. Die Dunkelheit meiner Gedanken umfing mich, und ich konnte keinen Ausweg sehen. Die Einsamkeit und der Schmerz der Ungewissheit zerrten an meinen Nerven. Ich fragte mich immer wieder, ob ich den Verstand verloren hatte oder ob tatsächlich etwas Unheimliches vor sich ging.

Am nächsten Morgen weckte mich meine komische Schwester Namika auf. Sie platzte in mein Zimmer und machte, wie üblich, ihre albernen Witze. „Hey, Schlafmütze! Hast du die ganze Nacht davon geträumt, der König der Faulpelze zu sein?" Doch als sie mein blasses Gesicht und meine traurigen Augen sah, verstummte sie sofort. „Was ist los, Arisu? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen."

Ich drehte mich weg. „Es ist nichts, Namika. Du würdest es nicht verstehen."

Aber Namika ließ nicht locker. „Hey, ich bin deine Schwester. Du kannst mir alles sagen." Sie setzte sich neben mich und legte eine Hand auf meine Schulter. „Was ist los?"

Ich seufzte tief und entschied mich schließlich, ihr alles zu erzählen. Ich berichtete von der merkwürdigen Welt, der Person im Fernseher, den Spielen und Suburus Verschwinden. „..und jetzt sitze ich hier..mit dir" meine Schwester schaute mich mit einem Blick an als wär ich geistig gestört. „Du willst mir also sagen Arisu, dass dein "Freund" Subaru noch vor dem Ereignis exestiert hat, und jetzt erinnert sich keiner mehr an ihm?" „Bitte du musst mir glauben, ich denk mir sowas doch nicht einfach aus!" rief ich. Bin ich jetzt etwa der verrückte? „Arisu, hast du dir vielleicht schon mal vorgestellt das diese Person nicht exestiert, ich mein beim Ereignis bist du oft ohnmächtig geworden. Es ist durchaus möglich das dadurch deine Erinnerungen beeinflusst wurden". Ich bewege kein einzelner Nerv in meinem Körper. Aber, ich hab es doch gesehen. Subaru exestiert. „Nein. Ich bin mir 100% sicher, dass er exestiert, und ich werd es dir beweisen". Ich stand auf, öffnete die Tür und ging mit voller Motivation aus dem Zimmer. 

Ich lief die Treppen richtig Wohnzimmer runter. Meine Mutter lag auf unserem Sofa und schaut die neue One Piece Folge die gestern erschienen ist. Ich gab ihr von hinten einen Wangenkuss sodass sie mich nicht sah. Schnell ging ich durch die Haustür raus und nahm den Bus zur Schule.

In der Schule angekommen, konnte ich mich kaum auf den Unterricht konzentrieren. Meine Gedanken waren ständig bei Suburu und den merkwürdigen Ereignissen. Während einer Pause saß ich alleine an meinem Tisch und blätterte durch meine Notizen, versuchte, irgendeinen Zusammenhang zu erkennen. Plötzlich bemerkte ich einen schüchternen Mitschüler, der an mir vorbeiging und etwas fallen ließ. Es sah aus wie ein kleines Stück Papier.

Ich hob es auf und wollte die Person zurückrufen, doch der Mitschüler war bereits verschwunden. Verwirrt öffnete ich das Stück Papier. „Ich weiß, wo er ist. Treff mich gleich nach der Pause unten vor der Toilette."

Ich starrte das Papier an. Meinte dieser Mitschüler etwa Suburu? Die Pause verging quälend langsam, und ich wartete ungeduldig vor der Toilette. Schließlich kam der schüchterne Mitschüler auf mich zu und sah sich nervös um, bevor er zu sprechen begann.

„Ich heiße Shouta," sagte der Junge leise. „Und ich weiß, dass du nach Suburu suchst. Ich habe dich die ganze Zeit beobachtet."

Ich war wie erstarrt. „Du weißt, wo er ist?"

Shouta nickte. „Ja, aber ich kann es dir nicht hier erklären. Es ist nicht sicher. Komm mit mir."

Ich folgte Shouta durch die verwinkelten Flure der Schule, vorbei an Klassenräumen und Lehrerkabinetten, bis wir schließlich vor einer unscheinbaren Tür stehen blieben. Shouta öffnete sie vorsichtig und trat ein. Der Raum war klein und schummrig, mit alten, vergilbten Postern an den Wänden und einer dicken Staubschicht auf den Möbeln. Ein schwerer, muffiger Geruch hing in der Luft, und das einzige Licht kam von einem schwachen Fenster, das halb von Spinnweben verdeckt war. Es schien, als hätte seit Jahren niemand diesen Raum betreten.

Shouta sah sich um, um sicherzugehen, dass wir ungestört waren. „Setz dich," sagte er leise und deutete auf einen alten, wackeligen Stuhl in der Ecke des Raumes. Ich nahm Platz, mein Herz klopfte vor Aufregung und Angst zugleich.

„Meine schüchterne Fassade ist nur eine Tarnung," begann Shouta, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. „Ich habe dich beobachtet, weil ich wusste, dass du besonderes Potenzial hast. Die Person im Fernseher und die Calabonitaner sind real. Sie haben Suburu entführt, und wir müssen ihn retten."

Ich starrte ihn an, unfähig, sofort zu antworten. Die Worte wirbelten in meinem Kopf herum. „Aber wie... warum?" stammelte ich schließlich. „Warum Suburu? Was haben die Calabonitaner mit ihm zu tun?"

Shouta seufzte tief und setzte sich mir gegenüber. „Es ist kompliziert. Die Calabonitaner sind mächtige Wesen, die die Grenzen zwischen unserer Welt und ihrer eigenen überwinden können. Sie suchen nach bestimmten Menschen – Menschen mit besonderen Kräften. Suburu ist einer von ihnen. Und du auch, Arisu."

Mein Herz setzte einen Schlag aus. „Ich? Aber ich bin doch nur... ich. Was soll an mir so besonders sein?"

„Du hast eine Kraft in dir, die du noch nicht verstehst," erklärte Shouta. „Eine Kraft, das Feuer zu bändigen. Ich habe dich beobachtet, weil ich spüren konnte, dass du diese Kraft besitzt. Die Calabonitaner wissen das auch. Deshalb haben sie Suburu entführt, um dich zu locken."

Ich schluckte schwer und versuchte, die Informationen zu verarbeiten. „Also bin ich schuld daran, dass Suburu weg ist?"

Shouta schüttelte den Kopf. „Nein, das bist du nicht. Die Calabonitaner sind schuld. Sie sind die wahren Feinde. Aber es liegt an uns, Suburu zu retten und die Calabonitaner zu stoppen."

Ich nahm einen tiefen Atemzug und nickte langsam. „Okay. Was müssen wir tun?"

Shouta lächelte schwach. „Zuerst musst du deine Kräfte verstehen und kontrollieren. Dann finden wir heraus, wo die Calabonitaner Suburu versteckt halten. Aber wir sind nicht allein. Es gibt noch andere wie uns, die uns helfen können."

In den folgenden Tagen verbrachte ich jede freie Minute mit Shouta. Wir lernten einander besser kennen und schmiedeten Pläne, wie wir Suburu retten könnten. Shouta war klug und umsichtig, und ich begann, ihm zu vertrauen. Er zeigte mir alte Bücher und Schriftrollen, die von den Kräften und den Calabonitanern berichteten.

Eines Nachmittags, als wir wieder einmal in dem schummrigen Raum saßen, öffnete Shouta ein besonders altes Buch von Shouta. „Hier, lies das," sagte er und deutete auf eine Passage. „Es beschreibt die verschiedenen Arten von Bändigern und ihre Kräfte."

Ich las laut vor: „Feuerbändiger sind selten und mächtig. Ihre Flammen können sowohl zerstören als auch heilen. Sie tragen eine große Verantwortung, denn ihre Kräfte können leicht außer Kontrolle geraten und Schaden anrichten." Ich sah zu Shouta auf. „Das klingt beängstigend."

„Es ist eine große Verantwortung," stimmte Shouta zu. „Aber du bist nicht allein. Wir werden dir helfen, deine Kräfte zu kontrollieren.".

Ein paar Tage später lud Shouta mich zu sich nach Hause ein. Als wir dort ankamen, warteten Shoutas Eltern bereits vor der Tür. Ihr Haus war bescheiden, aber liebevoll gepflegt, mit einem kleinen Garten voller bunter Blumen. Ich war verwirrt und ein wenig nervös, doch Shouta legte beruhigend eine Hand auf meine Schulter. „Sie wissen über deine Feuerkraft Bescheid und wollen dir nur helfen.".

Shoutas Eltern stellten sich vor. Der Vater hieß Yamato und die Mutter Misaki. Sie waren freundlich und begrüßten mich herzlich. Shouta hatte auch zwei jüngere Geschwister: Mei, ein kleines Mädchen mit langen, dunklen Haaren und lebhaften Augen, und Kenzo, ein kleiner Junge mit einem ansteckenden Lächeln. Beide waren Wasserbändiger.

„Willkommen, Arisu," sagte Yamato mit tiefer Stimme. „Wir haben viel über dich gehört. Es freut uns, dich endlich kennenzulernen."

„Danke," murmelte ich, unsicher, was ich sagen sollte. „Es ist alles ein bisschen viel auf einmal."

Misaki lächelte verständnisvoll. „Das können wir gut verstehen. Komm, setz dich erst einmal. Du musst hungrig sein." Sie führte mich in die Küche, wo ein köstlicher Duft nach frischem Brot und warmen Suppen in der Luft hing.

Nachdem wir uns alle gesetzt hatten und ich etwas zu essen und zu trinken bekommen hatte, begann ich, Fragen zu stellen. „Was passiert hier? Warum gibt es Menschen wie uns, die bändigen können? Wie kann ich Suburu retten?"

Yamato nickte und legte seine Gabel beiseite. „Es gibt viele Geister der Calabonitaner, die in die reale Welt gelangen. Unsere Aufgabe war bis jetzt das wir die Geister auslöschen sollten um unsere Welt zu schützen. Dennoch sind nicht die Geister das allgeimeine Problem, sondern die Calabonitaner. Die Calabonitaner bestehen aus fünf Personen: drei Männer und zwei Frauen. Shouta hat dich beobachtet, weil er wusste, dass du Potenzial hast. Du kannst uns helfen, die Geister und die Calabonitaner zu besiegen."

„Aber warum ich?" fragte ich. „Was hat es mit den Bändigern auf sich? Warum gibt es Menschen, die die Elemente beherrschen können?"

Misaki begann eine alte Geschichte zu erzählen. „Vor langer Zeit, als es noch keine Menschen gab, beherrschten Drachen das Feuer, Maulwürfe die Kraft der Erde, Bisons die Kraft des Windes und zwei Fische, einer weiß und einer schwarz, die Kraft des Wassers. Kurz vor ihrem Aussterben übergaben sie ihre Kräfte an eine neue Spezies – den Menschen. Doch nicht jeder Mensch profitierte davon. Nur vier bestimmte Menschen wurden auserwählt, und von ihnen stammen unsere Blutlinien ab."

„Doch das Element Feuer ist kurz vor dem Aussterben," fuhr Misaki fort. „Nur noch wenige Menschen besitzen diese Kraft. Du bist einer von ihnen, Arisu. Es ist eine große Verantwortung."

Mir wurde klar, dass all dies einen Sinn ergab. Tränen füllten meine Augen, als ich endlich wieder Hoffnung sah, meinen besten Freund zu retten. Shouta legte eine Hand auf meine Schulter und lächelte. „Wir werden ihn zusammenfinden, Arisu. Das verspreche ich dir."

Plötzlich kam Kenzo, Shoutas kleiner Bruder, und erzählte weiter. „Feuerbändiger sind die mächtigsten und stärksten Bändiger. Feuer kann zerstören und alles in Schutt und Asche legen. Was meinst du wieso ausgerechnet nur ihr Feuerbändiger von aussterben bedroht seit? Du musst aufpassen, wie und wann du deine Kräfte benutzt, Arisu. Wenn du sie nicht kontrollierst, könntest du Menschen, die dir nahe stehen, verletzen."

Ich nickte leicht und fragte: „Aber wie kann ich meine Kräfte in die reale Welt bringen?"

„Das klären wir alles morgen," sagte Misaki sanft. Shouta schlug vor, dass ich bei ihnen übernachtete, und ich nahm dankbar an. Ich rief meine Mutter an, um Bescheid zu geben, und sie hatte nichts dagegen. Zusammen aßen wir zu Abend und gingen dann schlafen.

(Ps: Schreibt gerne noch ein paar ideen rein. Wie ihr wisst schreib ich grad nur auf freestyle los. Die Story kann jederzeit geändert werden.)