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Chapter 10 - Futtersuche & Schleifstelle

Wie Feuerwerk ertönten mehrere Nachrichten am Himmel, doch Ren interessierte das nicht mehr. Die anderen konnten sich ruhig wegen einfacher Quests und dem Erstblutduell gegenseitig übertrumpfen. Er wusste, dass die Belohnungen für das Erstblut zu diesem Zeitpunkt alles andere als beeindruckend waren. Relevant waren sie nur noch bei seltenen Quests, beim Besiegen von Endbossen und beim Bezwingen von Dungeons.

Mit dieser Überlegung nahm sich Ren Zeit und genoss das Spiel endlich einmal. Anders als in der Vergangenheit, wo er bei allem, was er tat, einen Dringlichkeitssinn spürte und ihm das Spiel keinen Spaß mehr bereitete, konnte er nun entspannen.

Während die anderen damit beschäftigt waren, Aufgaben in den Anfängerdörfern zu erledigen und für Erfahrungspunkte zu grinden, als hinge ihr Leben davon ab, zog Ren es vor, auf den Wiesen Blumen und Kräuter zu pflücken.

Auf der anderen Seite des Euclid-Waldes entlang eines unbefestigten Weges, der zum Dorf Euclid führte, erstreckte sich eine Weite aus hohem Gras und Blumen. In ihrer Mitte befand sich ein Wasserbecken, gespeist von einem Reservoir weiter unten.

Ren forstete dort und sammelte, was er konnte, obwohl er einen Platz nur einmal am Tag durchsuchen konnte, bevor die Gegenstände am nächsten Tag wieder erschienen.

[GEFUNDEN:

❶ Blaues Gras x7

❷ Erde x4

❸ Stein x10

❹ Zweig x3

❺ Süßwasser x5]

Es waren bestenfalls mittelmäßige Gegenstände, denn Ren sammelte sie mit bloßen Händen. Später würde es auf dem Markt Werkzeuge geben, mit denen er höherwertige Gegenstände ernten könnte.

Wenn er etwa eine Axt besäße, könnte er Holz sammeln, und je nach der Güte seines Werkzeuges seltene Materialien ergattern.

Die Qualität der Sammelwerkzeuge wurde durch ihre Farbe bestimmt. Eine bronzene Spitzhacke würde ihm Steine verschaffen, eine silberne einfache Erze. Mit einer goldenen Spitzhacke könnte er Edelsteine minen und eine platinfarbene würde ihm seltene Erze und Steine einbringen.

Als angehender Alchemist, der von diesen Materialien abhängig war, benötigte Ren solche Werkzeuge.

Nachdem Ren alle möglichen Plätze abgesucht hatte, holte er die Onigiri aus seinem Inventar und legte sie in der Nähe des Wasserbeckens in einem kleinen Erdstück ab.

Es dauerte keine Minute, und ein winziges Ferkel mit schwarz-weißen Streifen auf dem braunen Fell tauchte auf.

[Pelka

Informationen:

❶ Einmaliges Erscheinen in den Euclid-Wiesen

❷ Bei LCK +100, 70%ige Erscheinungschance

❸ Bei Platzierung gekochter Speisen nahe des Wasserbeckens, 40%ige Erscheinungschance]

Ren verschränkte seine Arme und lächelte vergnügt. Seine Augen funkelten hinterlistig auf die kleinen moppeligen Schweine.

Diese Ferkel, genannt [Pelka], lieferten das köstlichste und begehrteste Fleisch in COVENANT. Der Geschmack des Fleisches, zubereitet von einem [Großmeisterkoch], war so vorzüglich und außergewöhnlich, dass sogar die konservativsten Spielgegner klein beigaben und COVENANT beitraten, um es einmal im Leben zu kosten.

Es war auch der Grund, warum die Neureichen und der Adel dem Spiel beiwohnten, um täglich Pelka-Fleisch zu genießen. COVENANT wurde so zu einem Touristenziel für diejenigen, die das Spiel eigentlich gar nicht spielen, sondern nur die herrliche Landschaft und das exzellente Essen erleben wollten.

Ein Stück Pelka-Fleisch konnte, richtig versteigert, zwischen 10.000 und 100.000 Gil einbringen.

Wurde es von einem [Großmeisterkoch] zubereitet und serviert, verdoppelte sich der Preis.

Die Reichen kümmerte das nicht. Sie verdienten in nur wenigen Stunden genug Geld selbst ohne zu arbeiten.

Allerdings waren die Pelkas im Gegenzug für das kostbare Fleisch und den unvergleichlichen Geschmack äußerst selten.

Wirklich sehr selten!

Für ihr Erscheinen benötigte man spezielle ATP und Gegenstände. Einmal aktiviert, erschienen sie nicht noch einmal.

Sie konnten nur einmal ausgelöst werden und jeder Ort hatte seine eigenen Voraussetzungen. Auf der Euclid-Wiese war die Bedingung über +100 LCK und jegliche Art von Nahrung.

Das war der Grund, warum Ren sein ganzes ATP in LCK gesteckt hatte. Er wollte es nicht versäumen, also investierte er all seine erlangten Erfahrungspunkte in LCK, nur um sicherzugehen.

Als alle Pelkas in dem Gebiet aufgetaucht waren und sich über Rens Essen hermachten, warf dieser einen der Steine, die er gesammelt hatte, nach ihnen.

[Verwendeter Stein x1

Verbleibende Steine: 9]

Die Pelkas schreckten auf und hörten auf zu fressen. Sie betrachteten Ren mit wütenden Blicken, bevor sie ihn allesamt angriffen und mit ihren Rüsseln gegen sein Bein rammten.

-1

-1

-1-1

Rens HP verringerten sich jedes Mal um 1, wenn ein Pelka ihn mit seiner Schnauze traf.

Ren unterdrückte ein Lachen.

Es gab noch einen weiteren Grund, warum Ren diese seltenen Pelkas auslösen wollte.

Es war, weil ...

Ren stieß seinen langen Stab über den Kopf des Pelkas. Da er aber nur über eine STR von 2 verfügte, war der Schaden, den er dem kleinen Schweinchen zufügte, nur -1.

Aber es war genug, um das Ferkel zu töten.

[ERWORBEN:

❶ Pelka-Fleisch x10

❷ 1.000 EXP]

Pelka's waren tatsächlich Biester, die eine riesige und feste Menge an EXP boten, egal wie hoch dein ATP geworden war.

Es war in der Tat der beste Ort zum Grinden!

Das war der Grund, warum viele Spieler in der Vergangenheit auf der Suche nach ihnen "gaga" wurden.

Allerdings waren sie ziemlich schnell. Aber natürlich basierte ihr AGI-Level immer noch auf der ATP des Spielers. Und sobald einer von ihnen getötet wurde, würden die anderen sofort weglaufen.

Ren war jedoch vorbereitet. Er wartete und sammelte alle Pelka ein und ließ sie ihn angreifen, so dass sie alle nahe an ihn herankamen, da er sich mit seinem AGI nicht sicher war.

Unnötig zu erwähnen, dass er es mit einem Schlag seines langen Stabes und einem Steinwurf auf die Fliehenden schaffte, alle Pelka zu töten und satte 10.000 EXP und [Pelka-Fleisch x144] zu kassieren.

Die Menge an [Pelka-Fleisch], die man erhalten konnte, hing von den LCK ab, und das war ein weiterer Grund, warum Ren nur seine LCK erhöhte.

Eine weitere Besonderheit dieses schwer fassbaren Ferkels war, dass man keine magiebezogenen Angriffe auf sie anwenden konnte. Hätte man das getan, wäre man nicht in der Lage gewesen, sein Fleisch zu bekommen. Deshalb entschied sich Ren, einen längeren Stab zu kaufen, den er ausrüsten konnte, um sie leichter aus großer Entfernung angreifen zu können.

Zufrieden seufzte Ren selig.

Es war wirklich eine gute Zeit, um am Leben zu sein!

Früher konnte er nur zusehen, wie andere das Fleisch aßen, weil es so teuer war.

Aber jetzt ... hatte er tatsächlich x144 davon!

Damit brauchte er sich keine Sorgen mehr um seinen Studienkredit zu machen!

Ren steckte sofort die Hälfte seiner 10.000 EXP in seine DEF und INT, um sich auf seinen ersten Bosskampf vorzubereiten.

Aber zuerst ...

Ren röstete ein [Pelka-Fleisch] mit seinem [Feuer]-Zauber und mampfte das zarte Fleisch in einem Zug.

[ERWORBEN:

❶ Gebratenes Pelka-Fleisch x1 ]

Ren keuchte auf, als ein Feuerwerk der Aromen in seinem Mund explodierte. Das Fleisch war so weich, dass es auf seiner Zunge schmolz, und mit ihm kamen verschiedene Geschmacksrichtungen, die köstlicher waren als alles, was er in seinem ganzen Leben gekostet hatte.

[Alle ATP erhöht +1]

Wenn das Fleisch schon auf seiner Kochstufe so köstlich war, was war dann erst, wenn ein [Großmeisterkoch] es zubereitete?

Kein Wunder, dass die Reichen und Adeligen alle zum Spiel kamen, nur um es zu essen.

Früher fand Ren das komisch, aber jetzt, wo er das Fleisch zum ersten Mal in seinem Leben probieren konnte, verstand er endlich den Hype.

Es war wie eine starke Droge, die süchtig machte, und Ren konnte nur schwer widerstehen, einen weiteren Bissen aus seinem Vorrat zu nehmen.

Langsam bereute er es, dass er überhaupt eines gegessen hatte.

Kein Wunder, dass alle, die es in der Vergangenheit gegessen hatten, sagten, dass sie nicht aufhören konnten, es zu essen, sobald sie es probiert hatten. Es gab sogar Fälle, in denen viele Leute wegen des wertvollen Fleisches bankrott gingen.

Es fühlte sich an, als ob eine Stimme in Rens Kopf ihm ständig zuflüsterte, er solle noch einen Bissen probieren.

Es war wie ein verfluchter Gegenstand. Ren überlegte und wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte.

Der Gedanke an seine Eltern und daran, ihnen eine Villa in bester Lage in der exklusiven Nachbarschaft von Zone A zu kaufen, half ihm, dem mächtigen Ruf in seinem Kopf zu widerstehen.

Ren legte sich ins Gras und schloss die Augen. Wenn er schlief, würde er vielleicht den Geschmack vergessen?

. . . Vielleicht.