Im Wald am Rande der Hauptstadt Schwarzhelm, an einem verlassenen Ufer eines Flusses gesäumt von hohen Felsen, zerrte eine zerbrechlich wirkende junge Frau einen bewusstlosen Mann aus dem Wasser. Im schwachen Mondlicht war sein stattliches Gesicht unnatürlich blass zu erkennen. Durch sein durchnässtes Hemd sickerte Blut und mit jeder Sekunde verlor sein Körper an Wärme.
"Ich muss ihn heilen, aber ich darf meine Kräfte nicht nutzen, sonst werden sie uns finden", dachte sie. "Wäre das Leben des Prinzen nicht in Gefahr, würde ich ihnen zeigen, mit wem sie es zu tun haben...doch seine Sicherheit hat Vorrang. Ich darf ihn nicht in Gefahr bringen."
Esther musste ihn aufwecken, um sich sofort vom Ufer des Flusses entfernen und sich tiefer im Wald verstecken zu können. Sie prüfte zuerst seinen Puls – er war schwach. Seine Atmung war fast nicht vorhanden; es schien, als wären seine Lungen mit Wasser gefüllt. Sie drückte kräftig auf seine Brust, ohne dass er stöhnte.