Grady und Varya saßen auf der aufgeschütteten Kante, die den Fahrweg vom Rasen abgrenzte. Sie hielten Händchen und starrten sich an.
Varya hatte viele Fragen im Kopf, stellte sie aber nicht, da Caden direkt hinter ihnen war.
Gradys Blicke huschten über Varyas zartes Gesicht und verharrten auf ihren einladenden Lippen, die er so gerne für sich beansprucht hätte, doch er zögerte. Nicht wegen Caden, sondern wegen Varya.
Aus der Haltung der anderen heraus spürte Grady, dass man auf ihn herabsah. Er war bei seiner Mutter aufgewachsen, fernab der Welt der Werwölfe, und als er auf Tristan und seine Gruppe traf, hatte ihm niemand gesagt, dass es schlecht war, ein Einzelgänger zu sein.
Sie bezeichneten sich als freie Geister, die ihre eigenen Entscheidungen treffen und nach ihren eigenen Vorstellungen leben konnten. Grady gefiel diese Vorstellung. Er brauchte sich nicht mehr zu verstecken, wenn er sich in einen Wolf verwandelte, und fand zum ersten Mal Gleichgesinnte.
