Shila wusste nicht, was sie erwarten würde, als sie sich auf den Weg durch die Kerker von Schloss Cordon machte. Sie hatte zwar von ihrem Sohn gehört, dass Pinra irgendwann an einen bequemeren Ort verlegt werden sollte, aber die Pläne dafür waren noch nicht abgeschlossen. So blieb Pinra in ihrer üblichen kalten und dunklen Zelle in den tiefsten Tiefen des Schlosses gefangen, weit weg von jeglicher Sonne oder Wärme, die ihr möglicherweise helfen und sie wieder zur Vernunft bringen könnte.
Zumindest wurde ihr das so gesagt.
"Hier hinein, Lady Shila."
Die alte Frau blickte zu dem Wachmann auf und schenkte ihm nur ein dankbares Lächeln, bevor sie sich auf den Weg zu der Tür machte, die Pinra vom Rest der Außenwelt trennte. Mit jedem Schritt verflüchtigte sich das Wesen der Außenwelt und wurde durch die dunkle und bedrückende Aura des Kerkers ersetzt, während die Geister der sprichwörtlichen Vergangenheit in den leeren Zellen um sie herum zu spuken schienen.