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Chapter 9 - Der kalte Prinz Regan

Es war gegen Mitternacht, als Evelyn wieder zu Bewusstsein kam.

Ihre langen Wimpern, die auf ihren Wangen ruhten, bewegten sich langsam. Als sie ihre Augen öffnete, schloss sie sie wegen der Helligkeit des mit Kerzen und Lampen erleuchteten Raums wieder.

Einen Moment später öffnete sie sie wieder, und langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Helligkeit des Raumes. Verwirrung blitzte jedoch in ihren grünen Augen auf, als sie die Weichheit unter ihrem Rücken spürte.

Als Sklavin war sie es gewohnt, auf dem Boden zu schlafen, und die Weichheit unter ihrem Körper gab ihr ein seltsames Gefühl.

Als die Verwirrung langsam verblasste, weiteten sich ihre Augen vor Panik und Schock.

Denn bald wurde ihr klar, dass sie sich in dem Raum befand, in dem sie nicht sein sollte... zumindest nicht auf diesem riesigen, weichen Bett.

Geschockt, panisch und verwirrt versuchte sie sofort, vom Bett herunterzuklettern, aber eine ruhige und tiefe Stimme hielt sie davon ab.

"Leg dich hin."

Evelyn versteifte sich, als sie die Stimme hörte, denn sie erkannte sie.

Langsam drehte sie sich um und sah den Prinzen auf dem Stuhl auf der anderen Seite des Bettes sitzen, ein Buch in den Händen.

Sein Gesicht war mit der gleichen Maske bedeckt.

In diesem Moment schaute er sie mit seinen roten, kalten Augen an.

"Leg dich hin."

Sagte er wieder, aber diesmal klang es mehr wie ein Befehl, anders als beim letzten Mal, als seine Stimme noch ruhig war.

Sie kämpfte mit dem Konflikt in ihrem Herzen.

Konnte sie sich wirklich als Sklavin auf das Bett eines Prinzen legen?

Evelyns Konflikt wurde jedoch beiseite geschoben, als sie Regan erneut sagen hörte.

"Evelyn, du sollst meinem Befehl folgen."

In der Tat.

Alle Konflikte wurden beiseite gewischt und sie legte sich gehorsam hin. Es wäre eine Lüge zu sagen, dass sie die Weichheit der Matratze unter ihrem Rücken nicht mochte.

Sie machte die Schmerzen, die sie am ganzen Körper spürte, erträglich.

Regan hingegen hatte sein Buch zugeklappt und legte es auf dem Nachttisch ab. Er stand auf und verließ das Zimmer, kehrte aber bald zurück und setzte sich wieder auf den Stuhl, auf dem er zuvor gesessen hatte.

Wenige Augenblicke später betrat ein Arzt das Zimmer.

"Untersuchen Sie sie noch einmal."

befahl Regan dem Arzt.

Evelyn war von diesen Worten überrascht und sah den Arzt an, als ob sie einen Außerirdischen vor sich hätte.

Regan hingegen schaute Evelyn mit einem emotionslosen Gesichtsausdruck an und fragte plötzlich.

"Wann haben Sie zuletzt gegessen?"

Evelyn brauchte einen Moment, um die Frage zu beantworten, da sie überrumpelt war, aber sie antwortete schnell.

"Vor drei Tagen, Eure Hoheit."

Da sie Regan nicht ansah, konnte sie nicht sehen, wie der kalte und distanzierte Prinz sie mit zusammengekniffenen Augen ansah, als er diese Worte hörte.

"Habe ich Ihnen nicht befohlen, zu Mittag zu essen?"

Evelyn spürte den Zorn in seiner Stimme und wusste nicht, was sie sagen sollte. Schließlich seufzte sie und sagte

"Diese Sklavin ist zwar zum Mittagessen gegangen, aber ... die Mittagspause war da schon vorbei."

Sein Gesicht wurde wieder kühl, aber diesmal war seine Stimme ruhig, als er sie fragte

"Haben sie dir das Essen verweigert?"

"Nein!"

sagte Evelyn sofort.

"Der Koch hat diesem Sklaven das Essen gegeben, aber Eure Hoheit, die Oberin hat diesem Sklaven gesagt, dass es den Sklaven im kaiserlichen Palast nicht erlaubt ist, nach der Mittagszeit zu essen. Also hat dieser Sklave...ah!"

Mitten in ihren Worten schrie Evelyn plötzlich auf, als der Arzt beim Messen ihres Pulses versehentlich ihr Handgelenk drückte.

Der Arzt war überrascht und ließ ihre Hand sofort los.

Regan runzelte die Stirn, als er sah, wie sie sich das Handgelenk hielt. Er stand von seinem Stuhl auf und ging auf sie zu.

"Geben Sie mir Ihre Hand."

Während er diese Worte sagte, schob er bereits seine Hand vor, um ihr Handgelenk aus der anderen Hand zu nehmen, und schob den Ärmel ihres Kleides etwas nach oben.

Ein großer blauer und violetter Bluterguss zierte die weiße und blasse Haut an dem dünnen Handgelenk.

Regans Augen waren kalt wie Eis, als er den blauen Fleck betrachtete. Nachdem er so viele Jahre auf dem Schlachtfeld verbracht hatte, konnte er einen neuen Bluterguss leicht von einem alten Bluterguss unterscheiden.

Es war ein frischer blauer Fleck.

Seine Stimme war emotionslos, als er Evelyn fragte

"Hat dich jemand in meiner Abwesenheit geschlagen?"

Evelyn betrachtete den blauen Fleck und zögerte, als sie über die Folgen nachdachte, wenn sie die Wahrheit sagte. Die Obermagd könnte sie dafür hassen. Schließlich wollte sie nicht wieder wie ein Hund verprügelt werden.

Regan sah das schweigende Mädchen und sagte kalt

"Es würde keinen Unterschied machen, wenn du lügst. Ich habe meine eigenen Methoden, um die Wahrheit herauszufinden."

Als Evelyn diese Worte hörte, spürte sie, dass es keinen Sinn hatte, zu lügen.

Sie konnte ihm nur die Wahrheit sagen.

Regans Gesicht wurde immer kälter, als er sie sprechen hörte.

Er fragte sie sogar, wie sie sie geschlagen hätten.

"Sie haben diese Sklavin mit einem Seil gefesselt und die Magd hat diese Sklavin mit der Rute geschlagen."

Evelyn war ruhig, aber ihr Herz schlug schnell, als sie sprach. Hätte sie die Regel gekannt, hätte sie schweigend auf das Abendessen gewartet.

Selbst der Arzt war schockiert über die Grausamkeiten.

Als Evelyn geendet hatte, wandte sich Regan dem Arzt zu und befahl

"Geben Sie ihr die Medizin, um die Schmerzen zu lindern."

Und dann verließ er die Gemächer.

Seine Augen waren scharf und kalt, und seine Finger streichelten das Schwert, das an seiner Hüfte hing.