Daphne begriff nun, warum Königin Lavinia sie aufgesucht hatte. Auch wenn sie sich über Daphnes verletzte Gefühle sorgte und keine Missverständnisse aufkommen lassen wollte, stand für sie letztendlich das Glück ihrer Nichte im Vordergrund.
„Königin Lavinia, mache dir keine Sorgen. Atticus würde einer solch absurd anmutenden Abmachung niemals zustimmen, selbst wenn Cordelia dazu gezwungen würde", sagte Daphne selbstbewusst. „Eine Ehe kann nicht ohne seine Zustimmung vollzogen werden."
Ihre Stimme brach am Ende, doch nicht etwa, weil sie an ihren eigenen Worten zweifelte, sondern weil sie erzürnt war.
Wie konnte König Marinus es wagen, so etwas zu versuchen? Sie, Atticus rechtmäßige Königin, lebte noch und war voller magischer Kraft. Trotzdem versuchte er, sie durch eine Marionette zu ersetzen – seine eigene Tochter, ohne Rücksicht darauf, dass die beiden beste Freundinnen waren.
