Daphnes Griff um den Dolch, den sie in der anderen Hand hielt, wurde fester. Als sie die plötzliche Berührung spürte, hob sie ihre Waffe, bereit zuzustechen. Die Spitze ihres Dolches war nur Millimeter von Alistairs Auge entfernt, als sie abrupt innehielt und erkannte, dass niemand anderes als ihr Bruder ihr Handgelenk in einem eisernen Griff hielt.
Alistair hingegen zuckte nicht einmal mit der Wimper. Er starrte Daphne kalt an, fast als fordere er sie heraus, den Dolch zu senken.
Doch sie tat es nicht. Wie erwartet. Er glaubte nicht, dass sie den Mut dazu haben würde.
"Lass mich los, Alistair", forderte sie, ohne den Blickkontakt zu ihm abzubrechen oder Schwäche zu zeigen. Ihre Hand begann zu pochen, aber sie ließ sich nichts anmerken.
"Und dir gestatten, mit meiner Beute davonzukommen? Wohl kaum", spottete Alistair. "Du hättest besser im Garten bei den anderen Adligen bleiben sollen, Daphne."