Ich schluchzte nun wirklich. Wie lange war mir nicht klar bis der Schatten wieder mit einem Tablett rein kam.
Ich hatte mein Frühstück nicht angerührt, und daher war er nun verärgert. „Julia! Du hast nichts gegessen? Soll ich dich zwingen zu essen? Willst du das?" schrie er mich an, was nur weitere Tränen und zittern vor Angst hervor brachte.
Er war wohl real. Das musste ich einsehen. Nur war das sein wahrer Charakter? So aufbrausend und dominant? Ich hatte ihn lieb in Erinnerung, sobald ich ihn akzeptiert hatte. Auch etwas beschützerisch. Aber nicht so.
„Hab halt keinen Hunger gehabt." antwortete ich weinend. Ich hörte ihn seufzen, und sah aus dem Augenwinkel wie er seine Hände immer wieder ballte zu Fäusten.
Er wird mich doch nicht schlagen oder? Ich konnte es mir fast vorstellen, und zitterte noch mehr vor Angst. Er beugte sich runter. Statt mich nun wie erwartet zu schlagen wischte er die Tränen weg.
„Es tut mir leid, meine Schöne. Ich wollte dich nicht verängstigen." sprach er sanft, und küsste mich auf die Stirn. „Ich mache mir nur Sorgen um dich. Bitte tue mir den Gefallen und esse was." bat er mich nun. Ich stand nun auf, und aß etwas. Allerdings nicht viel. Schnell wurde mir schlecht. Ich legte die Gabel beiseite. „Mehr schaffe ich nicht. Mir ist übel." antwortete ich wahrheitsgemäß. Er schaute mich besorgt an, und kam dann zu mir. Er legte seine Hand auf meine Stirn. Ich spürte ein starkes kribbeln, wo er mich berührte, und er schaute mir in die Augen. Kurze Augenblicke später war die Übelkeit weg. Was war bitte jetzt passiert? Aber schon knurrte mein Magen.
„Du hast wohl doch noch Hunger." sagte er, aber legte seine Hand, und den Blick in meine Augen nicht ab. „Ja…" antwortete ich träge. Das Kribbeln erschwerte es echt normal noch denken zu können. „Komm, und esse noch etwas." sagte er, und fütterte mich nun. Ich ließ es zu. Am Ende aß ich fast das ganze Frühstück und das halbe Mittagessen auf. Vorsichtig trug mich mein Schatten zum Bett.