Eves Kopf war immer noch benebelt, ihre Gedanken wirbelten in einem Gemisch aus Verwirrung und Verlangen. Sie starrte an die hohe Decke, blinzelte und versuchte, die Gefühlswirren zu ordnen, die sie in den letzten Momenten erfasst hatten.
Max hatte gesagt, er würde ihr Zeit geben, aber Zeit wofür genau?
Die Frage hallte in ihrem Kopf wider und ließ sie unruhig zurück. Könnte er tatsächlich an mehr als einer flüchtigen Begegnung interessiert sein? Könnte sich ein Jahrhunderte alter Vampir ernsthaft zu einer jungen Zauberin wie ihr hingezogen fühlen?
Zweifel schlichen sich in ihre Gedanken und überschatteten die Intensität ihrer Begegnung mit Skepsis. Sie kannte die Verletzlichkeit, die Gefühle mit sich bringen konnten, zu gut – hatte sie doch in der Vergangenheit einen Verrat erlebt. Die Wunden des Verrats waren noch immer präsent und mahnten sie ständig, wie gefährlich es ist, sich von Gefühlen blenden zu lassen.