Nachdem sie eine Stunde lang durch das trübe Wetter geritten waren, zerstreute eine frische Brise die dichten Wolken und ließ kurz die Abendsonne durchscheinen. Lernas Stute wieherte sanft und schüttelte die gefangenen Schneeflocken aus ihrer glänzenden Mähne.
Sie verlangsamte ihre Stute, um sie behutsam der Sonne entgegenzuführen. Sonne war in Hydra ein kostbares Gut, und so genoss Lerna es jedes Mal aufs Neue, sich in ihren Strahlen zu tummeln. Auch jetzt erfreute sie sich am Gefühl der Sonnenwärme auf ihrer Haut. Träge geworden, liebkoste Lerna ihr Pferd und kraulte dessen Mähne, während sie die umgebenden Bäume betrachtete. Hin und wieder erhaschte sie einen Schimmer von Weiß, Braun, Schwarz oder Grau zwischen den knorrigen Ästen des Waldes. Sie warf Blicke zu Rigel, in der Hoffnung, dass er nicht zurückblicken würde, doch fand sie ihn immer wieder in ihre Richtung schauen. Ihre Wangen nahmen eine rosige Färbung an, und sie wandte rasch ihren Kopf ab.