Marina plauderte mit ihrer Freundin kurz. Sie fragte nach den Hausaufgaben, und Marina half ihr kurz per Telefon. Danach ging sie ins Badezimmer, putzte sich die Zähne, sagte ihrer Mutter eine gute Nacht und kroch ins Bett. Das Fenster ließ sie auf Kipp, damit der Waldduft in ihr Zimmer dringen konnte, was sie immer sehr mochte.
Marina wurde von verschiedenen Flüsterstimmen wach. Sie war sich nicht sicher wer es war, aber sie wurde schnell wütend. Konnte ja nur von draußen kommen. Welche Idioten ließen sie nicht schlafen? Was die Stimmen sagten war für Marina aber unverständlich. Als sie die Augen öffnete wollte sie schreien, aber dieser Schrei blieb ihr auf dem Weg nach draußen in der Kehle stecken. Der gesamte Boden war voller Nebel und schwarze Nebelschwaden waren ums Bett verteilt.
„Sie ist so klein."
„Unglaublich."
„Nach all den Jahren."
„Wir müssen die Kunde ihm geben."
„Ja stimmt."
„Ja, aber… wie heißt sie?"
„Marina" antwortete nun sie selbst nach all den Flüsterstimmen.
„Oh, sie ist wach."
„Sollen wir sie mitnehmen?"
„Nein, der Meister muss sie vorher sehen."
„Ja stimmt."
„Ja."
„Ja."
„Ich wäre auch nicht mitgegangen." sagte Marina. „Hat Mama mir verboten. Mit Fremden nicht mitgehen." Wieder hörte wie das Geflüster, aber zu leise.
„Kleine Marina, morgen kommt der Meister. Lasse dein Fenster auf. Er will dich nur kennenlernen." sagte einer der dunklen Schwaden im Nebel. „Gehen wir" kam von derselben Stimme, und der Nebel verzog sich. Marina wäre nun zu ihren Eltern gegangen, aber eine der dunklen Nebelschwaden kam ihr ganz nahe, und sie fiel schlafend nach hinten auf ihr Kissen. Dort wurde sie noch zugedeckt, und ihr Zimmer lag wieder ruhig da.