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Chapter 24 - Kapitel 24 Das Edellokal mit billig Fleisch

Drei Monate später wurde Alex zu einer Besprechung nach Kiel gerufen. Er flog dorthin und wurde statt von einer Eskorte von einem zivilen Fahrer erwartet. Als er vor dem Ratsgebäude ausstieg, fuhr der Wagen sofort los. Beim Eintreten fiel ihm auf, dass nicht viel los war. Am Tresen erstarrte der Angestellte. 

„Uhh ein Neuer."

Er nickte. 

„Ich bin als Vertretung hier... Der Rat ist nicht da, deshalb haben die Angestellten heute frei..."

Alex zog sein Handy aus der Tasche und schaute auf das Datum und die Uhrzeit.

„Komisch... ich sollte heute hier sein..."

„Ich kann Ihnen nur sagen, was mir gesagt wurde. Der Rat ist gerade in Wien bei einer Sitzung..."

„ Was ist mit Taxis?"

„ Die sind alle weg ... „

„Nun, danke für die Information.„

Alex verließ das Gebäude, um noch eine Zigarette zu rauchen, dann musste er zum Flughafen zurücklaufen. Also machte er sich auf den Weg. Es war ein ganz anderes Gefühl, als er das erste Mal durch die Stadt gelaufen war. Jetzt brummte die Stadt vor Leben. Er kam in die Fressmeile und merkte, dass er wirklich Hunger hatte. Er überlegte, was er essen sollte, aber dann fiel ihm ein, dass er besser Jannet anrufen sollte. Also wählte er ihre Nummer. 

„Hey Mummelmaus.."

„ Ist nicht Sitzung?" 

„ Waren nicht da, sind angeblich in Wien, es war nicht mal eine Eskorte da und der Fahrer hat mich einfach stehen lassen, keine Taxis usw.. „

Er hörte ein Zähneknirschen.

„Hey, reg dich jetzt nicht auf, ja. Du kannst mich im Fressbezirk absetzen."

„ Versprich mir, dass du da auch bleibst, ja? „

„ Ja. Ich bleibe dort und warte auf dich. Aber nicht mit dem Essen."

„ Iss du zuerst." Sie legte auf. Alex steckte das Handy weg und schaute sich die Lokale an. Es gab so viel Auswahl. Er schaute auf die Speisekarte am Eingang. Er sah viele gut gekleidete Leute drinnen.

„Alex zu mir!", schallte es von der anderen Straßenseite.

Alex schaute hin, er sah den Dönerkönig. Er hatte schon lange keinen Döner mehr gegessen. Also ging er hinüber. Er fiel auf, es waren zwar Soldaten da, aber sie trugen Ausgehuniformen und Alex hatte seine BDU an.

„Hey Ahmed, ich wusste gar nicht, dass du hier ein Restaurant hast." 

„ Das erste von vielen Alex, komm setz dich.„

Alex setzte sich an den Tisch vor der geöffneten Zugtür und zündete sich eine Zigarette an.

„Ist das Lokal da drüben nicht gut?"

„ Ach. Na ja, Gino kann kochen ... aber das Fleisch ist gepanscht und überteuert. Den Fleischlieferanten kenne ich. Der Laden lockt mit Glanz und Pseudo-Adelheid. Kaffee? Tee?„

„Tee wäre gut."

„ Ah gute Entscheidung, ich habe gestern Tee von meinem Cousin aus Istanbul bekommen. Fatima!!! Tee und Hausnummer 1!"

Alex zog an seiner Zigarette und Ahmed sah ihn an.

„ Du siehst bedrückt aus Alex. „

Alex nickte. „Es ist so, ich bin nicht glücklich. Ich weiß nicht ... Ich habe das Gefühl, ich habe nicht genug getan." 

„Du brauchst eine Frau und ein Kind Alex. Mein Bruder war genauso, aber in dem Moment als er seinen Sohn in den Armen hielt. Bei Jussuf hab ich das gleiche Gefühl gehabt, obwohl ich ihm heute am liebsten eine reinhauen würde."

Alex sah ihn an. „Hmm.„

„Ahmet! Du klaust mir Gäste?!" kam es von der anderen Straßenseite und ein Italiener kam herübergestolpert. 

„Beruhige dich Gino! Er ist ein Freund von mir, nur weil ich ihn zum Reden rufe. Denkst du ich klaue dir Kunden die du mit deinem Billigfleisch vergiftest?"

„Das ist Edelfleisch!"

„Rede dir das nur ein Gino, dann glaubst du es auch. Geh zurück hinter deine Goldtheke!"

Gino zeigte Ahmet den Stinkefinger und ging wieder hinein. 

„ Alex, im Ernst, weißt du, wie vielen Menschen du ein neues Leben ermöglicht hast? „

„ Ein paar würde ich sagen. Ich hab den Überblick verloren Ahmet. „

„ Viele, ich alleine. Wir konnten unsere Familien wieder besuchen Alex. Ich weiß von meinem Nachbarn, dass er nach Hause fahren konnte. Okay er sagt es sieht immer so scheiße aus wenn er weg ist, aber „ Fatima stellte den Tee vor Alex. Jetzt fiel ihm auf, dass sie kein Kopftuch trug.

„Sie hat die Freiheit bekommen eines zu tragen oder nicht. Verstehst du? Im Nordblock sind sogar die Religionen gleichberechtigt. Keine ist besser als die andere. Alle Feiertage gelten."

Fatima nickte. „Wir haben an den Workshops teilgenommen. Sogar Jussuf hat sich verändert. „

Alex nippte an seinem Tee. 

Ein Geländewagen hielt mit quietschenden Reifen neben Ahmets Restaurant und Jannet stieg aus. Hastig blickte sie sich um, sah Alex und ging auf ihn zu. Zwei Soldaten folgten ihr. Ihre Miene entspannte sich, als sie Alex sitzen sah. 

„Musst du schon gehen?", fragte Ahmet. Alex sah zur Seite. 

„ Na ... setzt euch. „ Jannet seufzte und setzte sich neben Alex. Die beiden Soldaten zögerten, setzten sich dann aber auch.

„ Bestellt euch, was ihr wollt. „

„ Ich habe frisches Fleisch, die letzte Schlachtung aus Irland. „ kommentierte Ahmet.

Jannet sah zu Alex, dann zu Ahmet. 

„Was bekommt er? Er isst in letzter Zeit wenig. Du bist kein Uther, der sich von Kaffee und Zigaretten ernähren kann" Fatima kam gerade mit einem Teller voller Fleisch, Gemüse und Reis und stellte ihn vor Alex hin. Der lachte.

„Na, Uther isst schon, ich war neulich mit ihm essen. Er hat gekocht."

"Aha. Und was gab es?", kam es von Jannet. Alex sah sie an.

„Reis, mit Gemüse und Fleisch. „

„So viel ..." Alex schaute auf den Teller und begann zu essen. 

„Ich nehme dasselbe, aber etwas weniger als er und eine Limo." 

Ahmet blickte zu den Soldaten, die Kebab bestellten. Fatima eilte herein. 

„Sie sind die Pressefrau", begann er. Jannet sah ihn an und lächelte. 

„ Das auch, aber ich passe auch auf, dass Alex keine Alleingänge macht." Ahmet holte Cola und Limo, die er erst den Soldaten und dann Jannet reichte, dann setzte er sich wieder. 

„ Was meinen sie damit wenn ich fragen darf. „

Sie öffnete die Flasche und nahm einen Schluck.

„Nun, er neigt zu Alleingängen und hat sich deswegen einen gewissen Ruf in der Truppe erworben."

Die Soldaten unterdrückten ein Lachen. 

„Sagt ihm, was der Codename eures Chefs ist, kommt schon."

„Big Stray Cat„, kam dann von einem von ihnen. 

Jannet seufzte. „ Und es stört ihn nicht einmal. Sie haben schon mehr als einen Einsatz so genannt, und zwar jedes Mal, wenn er allein unterwegs war. Ab und zu war die andere Katze dabei. Was es nicht besser machte.„

Ahmet sah sie an. 

„Darf ich dich was fragen, ich habe einen Cousin, er ist bei den Streitkräften, er kam als Istanbul eingenommen wurde. Er sagte, dass die Truppen sich zurückziehen und dann jetzt, wo die zivile Sicherheit in Kraft tritt." 

Jannet sah ihn an. „Das ist im Großen und Ganzen richtig, aber die Sicherheit bleibt in den Händen des Militärs. Neuer Name, neue Kleidung, selbst Chef und„ sie seufzte „die Truppen werden verlegt. Zu viele Beschwerden. „

„ Und wohin dann, ich mein die Soldaten waren doch immer gute Kunden ".

„ Hawaii „ Jannet bekam ihren Teller. 

„ Es gibt ein Antragsformular für Geschäftsleute. Einige Großhändler haben sie schon ausgefüllt." 

Passanten gingen vorbei, viele ignorierten sie. Aber viele, die eine Ausgehuniform trugen, blieben stehen, auch einige, die in das Restaurant auf der anderen Seite wollten. Sie kamen rüber und bestellten etwas, ein Kommen und Gehen. Eine Gruppe betrunkener Soldaten kam laut grölend und singend vorbei. Sie wollten in Ginos Lokal, wurden aber an der Tür abgewiesen.

„Verpisst euch, ihr Gesindel", war von Gino zu hören.

„ Ich will euch hier nicht haben!"

„ Ey wir zahlen!" war von einem zu hören.

„ Verpisst euch!" stieß einer der Betrunkenen gegen einen anderen.

„ Walter.. der Boss.." hickste der Anführer und blickte von Gino zum Wortführer.

„ Hä? Echt? Geil, lass uns da rüber gehen", dann torkelten sie über die Straße, hatten Mühe gerade zu stehen und salutierten kläglich. 

Alex schob den Teller von sich und klopfte sich auf den Bauch, dann sah er die Gruppe an.

„Na Männer? Lasst noch mal die Sau raus bevor es losgeht."

„Sir >Hicks< Aye„, kam es heraus.

„ Das Essen vom Dönerkönig ist 1a, setzt euch, ich geb euch einen aus. „

„ Echt? >Hicks< das werden uns die anderen nicht glauben. „ Sie setzten sich an einen Tisch und bestellten. 

Ein zweiter Geländewagen hielt hinter dem ersten und John stieg aus. Er sah sich genervt um. 

„Wir sind in einem Restaurant", murmelte er vor sich hin. „ Weiß die Frau nicht, wie groß das..."

„Ey, das hab ich gehört!" kam von Jannet, die gerade kaute. John sah sie an. Schaute dann von Ginos Restaurant zu dem, wo Alex saß.

„Wieso wundert mich das nicht..." kam er näher und setzte sich. Jannet schob die leeren Teller von sich und tätowierte sich den Bauch.

„Ich hätte nicht gedacht, dass es schmeckt. „

John schaute auf den leeren Platz neben ihr.

„War er nicht gerade noch hier?"

Jannet rülpste leise in ihre Faust.

„Er macht Truppenmoral ..." 

John zog eine Augenbraue hoch, blickte zu der Gruppe Betrunkener, wo Alex in der Mitte saß und sich unterhielt, dann aber zu den anderen ging. 

„Hast du es ihm schon gesagt? „

Jannet sah Alex lange an. „Nein, noch nicht. Ich weiß nicht, wie er reagieren wird."

Auffällig war, dass die Ausgehuniformierten, die in das Lokal auf der anderen Seite wollten, die Straße überquerten und sich einen Platz in Ahmets Lokal suchten. Jannet sah einige Offiziersränge. John seufzte. „Der typische Alex-Effekt. „

Jannet lächelte. „Ich mag John. Er ist nie arrogant geworden, ich glaube, weil Uther ihn im Zaum gehalten hat, ist er nie machthungrig geworden. „

John seufzte.

„Stimmt und Uther ist mittendrin in der Kitik von allem was das Militär so macht und schert sich einen Dreck darum."

Jannet sah von Alex zu John.

„Naja, aber er gibt uns auch immer einen Konter, wenn was schief läuft."

„Leider..", kam die Antwort von John. 

Gino kam wütend aus seinem Lokal und stapfte auf sie zu. John sah ihn kommen. 

„Wer ist das?" 

„ Ich weiß nicht.."

„ Ahmet! Du klaust!" 

„Leg dich nicht mit Gino an! Die Gäste suchen sich das Lokal, in dem sie sich wohlfühlen" Ahmet räumt gerade einen Tisch ab.

"Ich hab's gesehen! Major Fischer! Was ist mit dem reservierten Tisch bei mir?" 

Der Angesprochene blickte von seinem Kaffee auf, die Frau neben ihm kicherte.

„ Geben sie ihn einem anderen Gino."

„ Was ist mit ihnen Captain Joans? Sie sagten sie kämen mit einer großen Gruppe." 

Die Angesprochene lachte immer noch über das Gespräch. Sie blickte auf. 

„ Ich habe mich für hier entschieden Gino, schaut euch die Portionen an" und ihre Aufmerksamkeit war weg. Gino lief rot an.

„ Ahmet! Das geht schon los, seit du mir den Typen vor der Tür geklaut hast!"

„Gino, er ist ein Freund und ich habe ihn auf einen Tee und ein Gespräch eingeladen. Das machst du doch auch."

„Fick dich Ahmet! Wo ist der Typ!" 

John fand es interessant, wie die beiden Soldaten von Jannet gleichzeitig aufstanden und nach ihren Waffen griffen, sie hatten Schießbefehl, wenn jemand eine Bedrohung darstellte. 

„Ah, kommt schon, nehmt die Hände von den Waffen, Jungs„, Alex streifte durch die Tischreihe. 

„ Wie eine Straßenkatze..." murmelte John.

„ Da! Du bist schuld!" 

Alex steckte sich eine Zigarette an. 

„ Ach? Warst du es nicht, der geschrien hat, dass er kein Gesindel bedient? „

Die Betrunkenen die langsam nüchtern wurden nickten energisch. 

„Das sagen sie, weil sie es sind!" Gino erhob sich. 

„ Weil ich keine Galauniform trage? „

„ Du bekommst Hausverbot! Das brauch ich nicht. Los, sag deinen Namen, damit ich ihn aufschreiben kann. „