Chereads / Threats of Fate (Ger) / Chapter 54 - Ewige Jugend

Chapter 54 - Ewige Jugend

1: „Wurden die Menschen früher noch älter als heute?"

Lehrer: „Wie viel früher? Reden wir über die Zeit vor 1000 Jahren dann ja, aber reden wir über die Anfangszeit der Menschheit dann nein."

2: „Wieso ist da ein Unterschied?"

Lehrer: „Die Fortschritte in der Medizin und Medikamentenentwicklung sorgen unter anderem dafür, dass wir gezielt Krankheiten bekämpfen können, bevor diese zu stark werden. Unsere Körper bilden Anti-Teile gegen diese Krankheiten und wir können nicht zweimal an der gleichen Krankheit leiden. Das ist ein Grund, warum wir in unserer modernen Zeit länger leben als die Menschen ganz am Anfang der Menschheitsgeschichte. Doch vor noch knapp 1000 Jahren waren die Menschen stärker mit der Natur verbunden und haben das Leben mit Mana in Einklang gebracht. Beziehungsweise war das vor 1000 Jahren schon eher in die Richtung zur heutigen Moderne. Das Mana schenkt Leben und wer sich mit dem Mana vereint kann auch länger leben."

A: „Was ist denn Mana?"

Lehrer: „Mana ist die Lebensenergie der Natur. Wer stärker mit der Natur verbunden ist, kann auch mehr Mana in sich tragen und somit länger leben."

3: „Hat das auch Nachteile mit dem Mana?"

Lehrer: „Es gibt keine größeren Nachteile bei Mana, außer Manatrunkenheit, die wir erst letztens besprochen haben."

A: „Aber wenn Mana doch so gut ist, warum nutzen wir es nicht mehr? Es schenkt uns doch Leben!?"

Lehrer: „Das ist eine gute Frage und die Antwort darauf ist recht simpel. Das Mana wird immer schwächer, während die Medizin um die Lebenserhaltung und Lebensqualität immer besser wird. Schon bald könnte das Mana so schwach sein, dass wir kaum noch Vorteile daraus haben."

4: „Gibt es denn einen bekannten Grund, warum das Mana schwächer wird?"

Lehrer: „Manche Forscher halten es für möglich, dass Mana nicht so schnell regenerierbar ist, wie wir es verbrauchen. Andere wiederum denken, dass die Zeit des Mana für die Menschen abläuft, weil die Verbindung der Menschen zum Mana immer schwächer wird, während sie stärker zur Wissenschaft und Medizin wird. Beides sind jedoch nur Überlegungen der verschiedenen Seiten."

A: „Wie alt werden denn die Menschen in der Moderne?"

Lehrer: „Die normale Lebenserhaltung sind so um die 200 Jahre."

A: „200 Jahre? Das ist doch ziemlich viel! Ich habe noch nie einen 200-jährigen gesehen!"

Lehrer: „Die sieht man auch nicht. Doch anders als manche von euch jetzt denken. Du kannst nur vom Aussehen nicht erkennen, wie alt eine Person ist. Du müsstest schon nachfragen."

1: „Ja, meine Oma ist schon 150 und macht morgens mit meiner Mutter immer zusammen Sport. Sie machen immer wieder ihre Wettbewerbe, wer schneller an der Bergspitze ist."

Lehrer: „Das klingt ja sehr interessant 1. Wie hast du erfahren, wie alt deine Oma ist? Hat sie es dir gesagt, hast du sie gefragt?"

1: „Ich habe meine Mama gefragt, die wusste das. Ich kann die beiden manchmal nicht voneinander unterscheiden, wenn sie die gleichen Frisuren und Oberteile anhaben."

Lehrer: „Beantwortet das deine Frage, Akio?"

A: „Nein, ich hab jetzt nur noch mehr Fragen…Ich finde das klingt trotzdem so viel."

Lehrer: „Nun, wenn wir es mit der Lebenszeit von früher vergleichen, wo die Menschen die 500er Jahresgrenze erreichten, dann klingt es nicht mehr so viel. Wenn wir es in Perspektive mit den Elfen stellen, die auch immer die 500 Jahre erreichen konnten, dann ebenso."

A: „500? Was macht man denn in 500 Jahren? 200 ist ja schon super viel."

Lehrer: „Du kannst alles machen was du willst. Es gibt keine Einschränkungen, bis auf das Gesetz versteht sich. Wenn du erstmal älter bist, verstehst du sicherlich, dass es gar nicht so viel Zeit ist."

A: „Ich verstehe es auch jetzt schon. Die Menschen werden über 200 Jahre alt und experimentieren mit Tieren, die sie auch essen wollen. Sie wollen immer weiter weg von der Natur und dem Mana, um sich mit Medizin immer Gesund zu machen, statt mit dem Mana."

Lehrer: „Das ist eine sehr negative und auch sehr ungenaue Zusammenfassung des heutigen Themas. "

A: „Aber es stimmt doch was ich sage."

Lehrer: „Du hast nur die verschiedenen Fakten zusammengemischt und sie so zurechtgelegt, dass sie negativ klingen."

A: „Nein, das habe ich so verstanden."

Lehrer: „Genug davon Akio. Wir können ein anderes Mal darüber reden, wie es gemeint ist."

A: „Menschen sind grausam und schrecklich zur Natur und den Tieren. Menschen haben es nicht verdient so lange zu leben. Die Tiere sollten 200 Jahre alt werden, nicht die Menschen. Wie grausam werden die Menschen noch, wenn sie noch älter werden? Wie viel wollen sie der Natur noch antun?"

Lehrer: „Akio, es reicht. Vergiss nicht, dass du auch einer dieser Menschen bist."

A: „Nein! Lieber bin ich ein Tier…"

Lehrer: „Aufhören Akio."

A: „…Oder ein Dämon…Aber wie lange leben denn eigentlich Tiere?"

Lehrer: „Welche Tiere denn genau? Das kann sehr unterschiedlich sein. Außerdem musst du sie auch darin unterscheiden, ob sie Wild lebend sind oder für Beobachtungszwecke gehalten werden. Die wilden Tiere leben normalerweise nicht so lange und werden nicht so alt. Ich schätze kein Tier wird älter als 30 Jahre. Größere Tiere werden älter als kleinere Tiere, die manchmal nur paar Tage alt werden."

A: „Wieso beobachten wir denn die Tiere?"

Lehrer: „Es gibt viele Gründe dafür. Wir studieren ihr Verhalten, um herauszufinden was sie machen, wie sie Probleme lösen und was sie essen."

A: „Gibt es einen Grund dafür?"

Lehrer: „Einen Grund, warum wir das wissen wollen?"

A: „Ja, was bringt uns das?"

Lehrer: „Nun, es ist interessant zu wissen, wie sich andere Lebewesen verhalten. Wir können besser erfahren wie Instinkte funktionieren und sie für uns als Menschen anwenden. Indem wir ihr Verhalten besser verstehen, können wir uns selbst dadurch auch besser verstehen."

2: „Was haben wir denn mit den Tieren zu tun? Die sind doch nicht so schlau wie Menschen."

Lehrer: „Das stimmt, und genau deswegen müssen wir sie beobachten. Wenn ein Mensch beobachtet werden würde, dann könnte das zu falschen Ergebnissen führen, weil der Mensch rational oder bestimmt nachdenken würde. Das heißt, dass wir nicht erfahren würden, wie man simpler mit einem Problem umgehen könnte."

3: „Ist das alles? Gibt es nicht noch einen Grund?"

Lehrer: „Weitere Gründe sind die Gehirnforschung, das probieren von Medikamenten auf Wirksamkeit und Nebenwirkungen. Dann können wir die Tiere auch dazu verwenden, um zu erfahren wie verschiedene Inhaltsstoffe oder Lebensmittel auf andere Inhaltsstoffe oder Lebensmittel reagieren. Wir erfahren auch welche Lebensmittel wir essen können und welche giftig oder gefährlich sind und warum."

A: „Also sind die Tiere nur für unsere eigene Neugier da? Nur für uns, damit wir mehr über sie erfahren können?"

Lehrer: „Grundsätzlich ja, aber wir können auch manche von denen essen. Wir selbst müssen als Menschen auch überleben können und in ihrem Fleisch sind viele wichtige Stoffe enthalten, die wir selbst als Menschen brauchen und es hält uns satt."

A: „Wir verwenden Tiere nur für uns? Sie sind nur dafür da, damit wir an ihnen unsere Experimente machen können, sie erforschen und dann auch welche von ihnen essen?"

Lehrer: „Nicht unbedingt in der Reihenfolge oder mit den gleichen Tieren, aber ansonsten schon."

A: „Haben die Tiere denn kein Recht auf ein Leben? Können sie nicht auch so wie Menschen Freiheit haben und machen was sie wollen?"

Lehrer: „Das ist eine Merkwürdige Frage Akio. Weißt du denn nicht, dass alles in der Natur eine gewisse Rangordnung hat? Es gibt die sogenannte Futterkette, die zeigt welches Tier welchen Fressfeind hat, also wer dieses Tier oder Tierchen als Futter ansieht. Und der Mensch steht da ganz oben und es gibt niemanden, der noch höher steht. Auch keine der anderen Rassen. Menschen haben schon immer ihre Dominanz bestimmt und sich zum Sieger aller Wettkämpfe in der Natur erklärt. Nichts steht über dem Menschen. Niemand kann den Menschen sagen, was sie zu tun haben, außer die Menschen, die noch höher stehen als andere Menschen. Es ist nun einfach die Gegebenheit, die jetzt da ist."

A: „Das ist doch krank! Zuerst ist der Mensch die stärkste Rasse, dann entscheidet der Mensch auch noch über das Leben der anderen Rassen und Tiere!"

Lehrer: „Das was du hier als „Krank" bezeichnet ist die Natur in ihrer Eigenart. Die stärkeren Gewinnen, die schwächeren Verlieren. Bei den Tieren werden sie dann sogar gefressen. Wir, als Menschen, sind Teil der Natur und ihrer Ordnung. Glaubt mir wenn ich sage, dass ich es auch brutal finde, aber es ist nun mal so, wie es ist. Wir sollten uns lieber freuen, dass wir als Menschen nicht weiter unten stehen."

Unterdessen woanders.

E: „Wie war denn die Jagd?"

F: „Welche Jagd meinst du denn? Die auf die Beute oder die auf die Menschen?"

E: „Waren wir uns nicht einig, dass du keine Menschen mehr jagst?"

F: „Junge beruhig dich, war doch nur ein kleiner Scherz…"

E: „Ich mag diese Art von Scherzen nicht…"

F: „Mann, du bist immer so angespannt, wenn es um Menschenleben geht. Was bedeuten die dir schon?"

E: „Meine Mutter war ein Mensch, das reicht mir als Begründung."

F: „Oh…Davon höre ich zum ersten Mal."

E: „Das war ja auch ein Scherz."

F: „…"

E: „Wie auch immer…Was hast du gefangen?"

F: „ 2 Hasen, einen Hirsch, 4 Vögel und ein kleines Souvenir als Geschenk für dich."

E: „Ein Geschenk? Beim Jagen gefunden? Ich hoffe das sind nicht wieder scheinbar schöne Gesteinsbrocken, die dann doch nur Tierkot waren."

F: „Nein, nein, nicht doch. Es ist deutlich besser als Tierkacke oder Steine. Hier: Ein kleiner Ohrwurm im Glas."

E: „Ein Ohrwurm? Hier im Wald?"

F: „Ja, ungewöhnlich, ich weiß."

E: „Wo hast du ihn gefunden?"

F: „Naja, ich habe ihn neben einer Menschenleiche liegen sehen. Der ärmste hatte wohl vergessen den Ohrwurm rauszunehmen, als seine Ohren bereits sauber waren. Er hat ein bisschen von seinem Ohr geknabbert."

E: „Wo ist denn hier eine Menschenleiche?"

F: „Ich habe sie bereits verbrannt."

E: „Was?"

F: „Ja, er hat geschrien: Hilfe! Ich sterbe, Also habe ich ihm geholfen, dass er schneller stirbt."

E: „Du hast ihn umgebracht?"

F: „Nein, ich habe ihm geholfen. Er dachte er stirbt und ich hatte Mitleid mit ihm."

E: „Glaubst du er hat nicht vielleicht wegen den Schmerzen geschrien, als ihm der Ohrwurm sein Ohr angeknabbert hat? Bist du dir sicher, dass er Ich sterbe! Geschrien hat?"

F: „Er könnte auch was anderes gesagt haben. Habe ich nicht verstanden."

E: „Was ist wirklich passiert?"

F: „Vor dir kann ich wohl keine Geheimnisse haben…Er ging mir auf die Nerven, also habe ich ihn verbrannt. Den Ohrwurm hatte er schon davor."

E: „Typisch für dich…Nun ja, wenigstens kenne ich jetzt die Wahrheit."

F: „Ich finde Menschen sind einfach nur Verschwendung von Ressourcen und Lebensräumen. Er hat es nicht anders verdient."

E: „Warum bist du immer so harsch zu den Menschen?"

F: „Harsch? Und als nächstes bin ich brutal, weil ich einen Menschen unter den Zug werfe!?"

E: „Ähh, ja!?"

F: „Was ist nur aus dir geworden? Wann bist du bitte so weich geworden?"

E: „Wann bist du bitte so rücksichtlos und brutal geworden?"

F: „Das ist doch erst der Anfang. Für alles, was die Menschen uns angetan haben, sollten sie noch schlimmer leiden."

E: „Es reicht doch jetzt. Du musst dich nicht um die Menschen kümmern. Scheinbar erledigt das schon jemand anderes."

F: „Wer soll das sein, der sich um die Menschen kümmert?"

E: „Hast du noch nichts von diesen ekelhaften Morden gehört, wo sie den Opfern ihre Köpfe entfernen und die Körper dann an öffentlichen Plätzen aufhängen?"

F: „Das klingt brutal, aber nein, bis jetzt habe ich noch nichts davon gehört."

E: „Das sind wohl auch Menschenhasser, die dort am Werk sind."

F: „Selbst ich würde so etwas nicht machen."

E: „Besser, wenn du nicht mal daran denkst. Es ist entwürdigend, wenn auch die Menschen eigentlich keine Würde besitzen."

F: „Gut gesprochen Bruder, gut gesprochen."

E: „Du wurdest doch aber nicht erwischt, oder?"

F: „Nein, wo denkst du hin? Selbst in ihren Lebzeiten kommen sie niemals auf mein Niveau. Die kriegen mich nicht, selbst wenn ich Schilder aufstelle, wo mein Standort steht."

E: „Du vergleichst das gerade als könnten sie selbst nach 200 Jahren keinen einzigen Plan schmieden."

F: „Das ist ja auch genau, was ich damit sagen wollte. Was sind bitte schon 200 Jahre? Selbst mein Sohn wäre jetzt schon älter."

E: „Du hast doch gar keinen Sohn…"

F: „Ich meine auch nur, dass mein Sohn jetzt schon älter und klüger wäre als die Menschen."

E: „Kaum zu glauben, dass das Mana auch auf sie wirkt, nicht aber auf Tiere."

F: „Das ist wirklich sehr merkwürdig."

E: „Zum Glück ist das nicht unser Problem."

F: „Ja, scheiß drauf."

E: „Irgendwann werden wir dann eh zurückschlagen und dann ist es endgültig egal."

(…)