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Chapter 23 - Wütende Erde

Kapitel 5 Wütende Erde

?: „Das hast du richtig gut gemacht, Akio. Ich bin stolz auf dich."

Akio mochte es, wie die innere Stimme ihn lobte. Die anderen hielten ihn immer auf, doch diese Stimme unterstützte ihn. Wenigstens in einem Traum konnte ihm niemand Vorwürfe machen. Niemand konnte ihn aufhalten oder den Druck erhöhen. Dieses Gefühl der Freiheit war für Akio sehr befreiend. Endlich fühlte ihn jemand.

Akio sitzt im Klassenraum und hält seine rechte Hand unter die Nase, die plötzlich wehtut. Blut tropft auf seinen Tisch. Er schaut auf den Schreibtisch, der voll mit Bluttropfen ist. Als er versucht, das Blut mit einem Taschentuch wegzuwischen, merkt er, dass auch seine Finger und Kleidung voll mit Blut sind. Er hält die Hand wieder unter die Nase und hebt sie vors Gesicht. Es ist frisches Blut, das stärker tropft als das, was bereits an seinen Händen ist.

Akio: „Ist das mein Blut?"

Lehrerin: „Akio, geh schnell ins Krankenzimmer. Kann jemand ihm helfen?"

Die Lehrerin sah sich in der Klasse um, ob jemand wüsste, wo das Krankenzimmer war und etwas Unterricht verpassen könnte. Akio und ein Junge aus seiner Klasse gingen zum Krankenzimmer. Akio legte seinen Kopf instinktiv in den Nacken, wie er es immer bei Nasenbluten tat. Im Krankenzimmer wischte man das Blut ab und verband seine Nase. Akio legte sich ins Bett, und seine Nase wurde gekühlt. Schon im Klassenzimmer war klar, dass seine Nase gebrochen war. Kevin hatte ihn, gewollt oder ungewollt, hart getroffen. Doch für Akio war keine Zeit zum Ausruhen. Seine Lehrerin kam schon nach wenigen Minuten ins Krankenzimmer. Ihr Blick war kein Ausdruck von Erleichterung, sondern von Unverständnis und Enttäuschung.

Lehrerin: „Wie geht's dir, Akio?"

Akio: „Erstaunlich gut. Es tut fast nicht mehr weh."

Lehrerin: „Bitte sag mir, wie es dazu kam."

Akio: „Ich weiß es nicht. Ich bin so aufgewacht."

Lehrerin: „Das klingt unwahrscheinlich und widerspricht sich auch."

Akio: „Wieso widerspricht es sich? Ich habe doch nichts Komisches gesagt."

Lehrerin: „Deine Klassenkameraden haben mir erzählt, was auf dem Pausenhof passiert ist."

Akio: „Was soll passiert sein? Ich war nur mit meinen Freunden dort."

Lehrerin: „Akio, du brauchst nicht so tun, als wüsstest du von nichts. Ich weiß Bescheid."

Akio: „Was wissen Sie denn? Was habe ich getan?"

Lehrerin: „Lass die Spielchen, Akio. Es macht keinen Sinn, das weiter hinauszuzögern. Wenn du es zugibst, wäre die Sache geklärt."

Akio: „Was soll ich zugeben? Kevin hat mir die Nase gebrochen."

Lehrerin: „Ja, das stimmt. Du weißt also doch, was passiert ist."

Akio: „Nein, ich habe nichts getan."

Akio dachte, das könne nicht sein. Der Kampf mit Kevin war doch nur ein Traum gewesen. Aber die gebrochene Nase passte ins Bild. „Was passiert hier?"

Lehrerin: „Akio, du hast es doch schon zugegeben. Du kannst jetzt nicht so tun, als wüsstest du von nichts."

Akio: „Wo ist Kevin?"

Lehrerin: „Wieso sollte das wichtig sein?"

Akio: „Ich kann es nicht glauben, wenn ich ihn nicht sehe."

Akio überlegte, was hier passiert sein könnte. Er hatte zwei Ideen:

Entweder war der Kampf kein Traum, sondern wirklich passiert. Oder seine Wunde aus dem Traum war in der echten Welt aufgetaucht. Es hing alles davon ab, wie es Kevin ging. Wenn Kevin verletzt war, war der Kampf echt. Wenn es ihm gut ging, waren es die Wunden aus der Traumwelt, die echt wurden – so unglaublich, dass klang. Akio verstand nicht, wie das möglich sein sollte. Egal, welche Version stimmte, es ergab keinen Sinn. Wie konnte er Kevin so unter Druck setzen, wenn es real war? Und wenn die Wunden aus der Traumwelt echt wurden, wie war das möglich? Akio verstand die Situation nicht.

Lehrerin: „Deine Mitschüler haben gesehen, wie du scheinbar Kevin zu Boden gedrückt hast."

Akio: „Ich habe ihn nicht zu Boden gedrückt, das kann ich gar nicht."

Lehrerin: „Und das Absurde daran ist, dass du es gemacht haben sollst, ohne dich zu bewegen."

Akio: „Ich kann nur sagen, was ich weiß. Es war vielleicht ein Traum."

Lehrerin: „Es geht nicht um Träume, Akio. Es geht darum, dass du einen Mitschüler verletzt und unerlaubt Magie verwendet hast."

Akio: „Magie?"

Lehrerin: „Ja. Deine Mitschüler erzählen etwas, das für mich nach Magie klingt."

Akio: „Was soll ich mit Magie gemacht haben? Es gibt doch gar keine Magie, außer in Filmen."

Lehrerin: „Die Regeln sind klar, egal ob bewusst oder unbewusst – das kann ich nicht durchgehen lassen. Solche Fälle führten zum Verbot des allgemeinen Magiegebrauchs."

Akio: „Ich verstehe kein Wort. Magie ist verboten und ich habe sie genutzt?"

Lehrerin: „Es scheint so. Deine Mitschüler haben es bestätigt, auch wenn sie es nicht direkt sagten. Es lässt darauf schließen, dass du Magie genutzt hast."

Akio: „Und was heißt das jetzt?"

Lehrerin: „Du wirst wegen des Vorfalls für einige Wochen suspendiert. Wir werden deinen Eltern sagen, dass sie dich zu einem Spezialisten für Magie schicken sollen."

Akio: „Ich fliege von der Schule?"

Lehrerin: „Nicht direkt. Du darfst nur einige Wochen nicht kommen. Das befreit dich aber nicht von deinen Pflichten."

Akio: „Und was für ein Arzt?"

Lehrerin: „Ein Magiearzt, spezialisiert auf Magiekrankheiten und Manalehre."

Akio: „Und was passiert dann?"

Lehrerin: „Deine Eltern und auch Kevins Eltern werden informiert. Wegen Kevin wird noch geprüft, inwiefern er beteiligt ist."

Akio: „Was ist mit mir? Warum wird das nicht geprüft? Ich habe doch nichts getan."

Lehrerin: „Es wurde bereits geprüft. Laut Frau Wirsing hattest du schon einmal Ärger mit Kevin."

Akio: „Das letzte Mal hat er mich provoziert."

Lehrerin: „Selbst wenn, das rechtfertigt keinen Magieangriff."

Akio: „Aber ich habe das nicht absichtlich gemacht."

Lehrerin: „Deine Verletzung hat dir wohl geschadet. Du sprichst immer widersprüchlich. Ruhe dich besser aus, später reden wir mit deinen Eltern."

Akio: „Kevin hat mir die Nase gebrochen. Warum macht ihr nichts gegen ihn?"

Lehrerin: „Kevin wird auch seine Strafe bekommen."

Akio: „Er hat alles angefangen!"

Lehrerin: „Das ist kein Spiel der Schuldzuweisung. In der nächsten Pause sage ich dir Bescheid, wofür wir uns entschieden haben."

Akio war wütend. Irgendetwas stimmte hier nicht. Hatte er Kevin wirklich verletzt? Hatte er Magie benutzt? War das real? Akio konnte es sich nicht vorstellen. Kevin hatte ihm die Nase gebrochen, das wusste er. Aber wie konnte das in der Traumwelt passiert sein? Was war echt und was nur ein Traum? Akio musste das erst verstehen.