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Chapter 30 - Kapitel 29: Der Magier und der Speerkämpfer

Aus dem Nichts kroch ein dicker Nebel von den Füßen der beiden Männer. Als ob er ein eigenes Leben hätte, breiteten sich die Schwaden auf dem gesamten Platz aus und erklommen zum Teil auch die Häuser Wände.

Elena, Luc und Elias waren bereits einige Schritte zurückgewichen. Sie waren alle drei nicht sehr scharf darauf, direkt vor den beiden Gestalten zu stehen.

Die beiden Brüder, deren Körper von einem silbrigen Schimmer umhüllt waren, schienen aus der Erde selbst zu erwachen. Ihre Augen glühten in einem kalten, weißen Licht, das den Mondschein reflektierte. Die Spannung in der Luft schien förmlich greifbar.

"Seid bereit", flüsterte Elena und beschwor instinktiv ihren Stab. Auch Elias und Luc bewaffneten sich. Elena wollte gerade noch etwas sagen, als etwas auf sie zugeflogen kam.

Luc hechtete nach vorne und kam schlitternd vor den anderen beiden auf seinen Knien zum stehen. In Windeseile presste er seine rechte Hand auf den Boden.

"Wand"

Aus dem Boden schoss eine Wand aus Gestein, gerade noch rechtzeitig, um das magische Geschoss abzufangen. Allerdings war Lucs Mauer nicht stark genug. In Zeitlupe konnte Luc zusehen, wie die Wand vor ihm zerbarst.

Durch seine Nähe zu seiner Wand wurde Luc ebenfalls von der Explosion getroffen. Bevor Elena oder Elias überhaupt regieren konnten, flog Luc an ihnen vorbei und knallte mit dem Rücken gegen eine der Hauswände hinter ihnen. 

Der Aufprall war so stark, dass er jegliche Luft aus Lucs Lunge presste und dieser erstmal benommen auf dem Boden liegen blieb. Elena stürmte sofort zu ihm. 

"Alles in Ordnung bei dir?", wollte sie wissen.

"Urggghh, ja gebt mir ein paar Minuten, dann bin ich wieder auf den Beinen.", gab Luc stöhnend zurück. 

Doch ihre Gegner ließen ihnen keine Pause. Im nächsten Moment flog bereits ein Speer in die Richtung von Elena und Luc. Elias, der nach wie vor die Gegner im Blick hatte, fing den Speer in der Luft ab und nutzte den Schwung, um diesen direkt zu seinem Absender zurückzuschicken. 

Die beiden Gegner stutzen, als ihr eigener Speer wieder zu ihnen zurückkam. Elias nutzte diese Sekunde der Ablenkung und stürmte auf die beiden zu. Auch Elena hatte gemerkt, dass sie mehr helfen konnte, indem sie Elias im Kampf unterstützte. 

Sie nahm wieder ihren Stab in die Hand und marschierte mit ernster Miene los. Während Elias den Speerkämpfer in Bewegung hielt, indem er ihn immer wieder mit Nunchuck-Schlägen bombardierte, bevor er die Angriffsrichtung komplett änderte.

Der Magier schien eher an Elena und Luc interessiert. Er wollte gerade ein weiteres magisches Projektil beschwören, als Elena ihren Angriff begann. Mit einer Wucht und einer Geschwindigkeit, die Luc noch nie zuvor gesehen hatte, schleuderte sie Feuerbälle auf den Gegner.

Der Magier versuchte, Elenas Feuerbälle mit einem Schutzschild abzuwehren, aber die Wucht ihrer Angriffe ließ das Schild bei jedem Aufprall erneut zerschmettern. Ein besonders heftiger Feuerball durchbrach schließlich nicht nur die magische Barriere, sondern traf den Magier ebenfalls an der Schulter. Ein Aufschrei des Schmerzes entwich ihm, doch er ließ sich nicht lange von dem Treffer ablenken.

Mit einer raschen Handbewegung erzeugte er einen magischen Strudel, der die Umgebungsluft aufzusaugen schien und somit alle Feuerbälle gen Himmel schickte. Elena spürte den Sog, der versuchte, sie von den Füßen zu reißen, und grub ihre Stiefel in den Boden, um standzuhalten. 

Sie beschwor eine Barriere aus Eis vor sich, die sie vor dem tobenden Wind schützte. Gleichzeitig beobachtete sie Elias, der in einen intensiven Nahkampf mit dem Speerkämpfer verwickelt war.

Elias war beeindruckend in seiner Präzision und Geschwindigkeit. Seine Nunchucks schienen in einer ständigen Bewegung zu sein, ein verwirrendes Netz aus Schlägen und Blocks, die den Speerkämpfer immer wieder aus dem Gleichgewicht brachten. 

Mit einer fließenden Bewegung wich Elias einem Stoß aus und konterte mit einem gezielten Schlag gegen den Unterarm des Gegners, was den Speer aus dessen Griff entwinden ließ. Der Speerkämpfer taumelte zurück, seine Augen weit vor Überraschung und Schmerz.

Der Magier, immer noch seine Schulter haltend, schaute zu seinem Bruder rüber. Elena nutzte diesen Moment der Ablenkung, um ihren Fokus wieder auf den Magier zu richten. Sie stieß ihren Stab in den Boden und murmelte eine Beschwörungsformel. 

Funken sprühten aus dessen Spitze, und plötzlich zischten Blitze auf den Magier zu. Er versuchte erneut, eine Barriere zu errichten, aber die Blitze fanden ihren Weg durch die Lücken und trafen ihn in der Brust. Der Magier schrie auf und ging zu Boden, Rauch stieg von seiner verbrannten Robe auf.

Der Speerkämpfer bekam mit, dass sein Bruder in Gefahr war und stürmte zu diesem rüber. Von der plötzlich gewechselten Kampf Dynamik landete Elias im Staub auf dem Boden. 

Doch der Kampf war noch nicht vorbei. Der Speerkämpfer hatte sich erholt und stürzte sich auf Elena, die seinen Bruder zu Boden gebracht hatte. Elias ließ dies jedoch nicht zu. Bereit alles zu geben, stellte er sich zwischen die beiden. 

Dieses Mal kämpfte der Speerkämpfer mit bloßen Händen, seine Bewegungen wurden schneller und wilder. Elias wich geschickt aus, blockte und konterte, doch der Speerkämpfer schien nun von einem wilden, fast schon animalischen Zorn getrieben zu sein. Elias sah die Wut in den Augen seines Gegners und wusste, dass er schnell handeln musste.

Mit einer flinken Bewegung warf Elias einen seiner Nunchucks in die Luft, täuschte einen Angriff von Links mit der freien Hand vor. Während sein Gegner in eine defensive Haltung ging, um den Schlag abzuwehren, änderte Elias mitten im Schlag die Richtung und stieß dem Speerkämpfer die an seinem rechten Arm versteckte Klinge in die Kehle. 

Der Mann brach röchelnd zusammen, seine Augen rollten nach oben, und er fiel schwer zu Boden. Mit einer Flicken seines Arms befreite Elias die Klinge vom Blut und schob diese dann wieder in ihre Halterung. 

Elena rannte zu Luc, der sich langsam wieder auf die Beine kämpfte. "Alles wieder gut bei dir?!", rief sie ihm zu und half ihm auf.

Luc nickte, immer noch benommen, aber entschlossen. "Ich bin bereit," sagte er und griff nach seinem Wakizashi.

Gerade als sie dachten, der Kampf sei vorbei, erhob sich der Magier wieder, seine Augen nun von einem unnatürlichen, roten Glühen erfüllt. "Ihr werdet mich nicht besiegen," zischte er und begann eine finstere Beschwörungsformel zu murmeln. Der Boden unter ihren Füßen begann zu beben, und dunkle Schatten erhoben sich um ihn herum, formten sich zu knurrenden Höllenhunden.

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