Als Sunny die Bewegungen der beiden Schatten beobachtete, die Nephis folgten, konnte er endlich die Grundlage des schwer fassbaren Schattenstils verstehen.
Zuvor hatte er nur eine Andeutung seiner Essenz wahrgenommen. Er wusste, dass die verborgene Kampfkunst, genau wie der Schatten, heimtückisch, formlos und ständig im Wandel begriffen war. Doch genau hier lag das Problem: Ein Kampfstil war per Definition ein strukturierter Rahmen von Mustern und Prinzipien, eine Doktrin, die vorgab, wie man sich verhalten sollte, um einen Feind zu besiegen.
Diese Doktrin diente als Grundlage und wurde durch eine Vielzahl spezifischer Bewegungen erweitert, um einen Stil zu schaffen.
Aber wenn etwas keine Form hatte und sich ständig veränderte, wie konnte es dann jemals stabil und strukturiert sein? Sunny hatte keine Ahnung, wie die Konzepte, die seiner Meinung nach den Kern des Schattenstils ausmachten, etwas schaffen konnten, das auch nur im Entferntesten in der Praxis anwendbar war.
