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Chapter 2 - Fehlende Kostbarkeiten

Ok. Das muss ich erst mal verarbeiten, aber da nervt mich schon wieder mein linkes unteres Sichtfeld. Anscheinend soll das ein Benachrichtigungsfenster darstellen, was heißen sollte, dass es sich hier um ein Spiel handelt. Es ist mir aber jetzt, wo ich es merke ein wenig peinlich, dass es mir erst jetzt aufgefallen ist, denn so ziemlich alles, was gerade abging deutete darauf hin. Oh man das erinnert mich an meinen wohl einzigen Freund: Jeffrey. Der rennt schon sein ganzes Leben weg und hat wahrscheinlich gehörig Frust, den er bei diesem Massaker bei mir ablassen könnte. Eigentlich schade, dass er nicht hier ist, denn im Gegensatz zu meiner Wenigkeit ist er ein wahrer Kämpfer und auch, wenn er meistens ziemlich deprimiert ist, hätte er hier wahrscheinlich den Spaß seines Lebens. "Oh man" denke ich mir, als ich wieder eine Nachricht sehe: Ich kann mich also aufleveln. Jetzt ist es offiziell: Ich befinde mich quasi in einem Videospiel. Trotzdem verstehe ich dieses System noch nicht ganz und als ob es das gehört hätte ploppt prompt eine neue Nachricht auf: . "Status" ein rotes Fenster taucht vor meinen Augen auf:

Level: 0 (1/10exp)

Evolutionsstufe: 0

Name: Lit Kybel

Alter: 16

HP: 50/50

Ausdauer: 0,9

Stärke 1

Agilität: 0,8

Vitalität: 1,2

Intelligenz: 1,4

Willenskraft: 1

(Durchschnitt eines erwachsenen Mannes 1)

(Willenskraft ist nur durch hartes Training und leben-Tod Situationen zu erhöhen)

Ability: /

Skills:

1. Stil-König: Du verursachst mit Waffen aus wertvollen Materialien mehr Schaden(levelbar)

2./

3./

4./

5./

"Uff ok" denke ich mir "da ist also auch diese eine Fähigkeit von der die Rede war, Ich sollte mich also auf meine eigenen Waffen verlassen, anstatt mir sinnvollere zu suchen. Das macht auf jeden Fall Sinn" Ich weiß einerseits zwar nicht ob ich diesem Spiel trauen kann, aber andererseits sind die Zeichen ziemlich eindeutig. Ich mache mich also auf den Weg, um noch ein paar Zombies zu töten. Und tatsächlich brauche ich nicht lange um welche zu finden, obwohl die eher mich gefunden haben. Ich vermute mal, das diese Wesen sich am Geruch des menschlichen Schweißes orientieren, ähnlich wie Mücken. Ich starre die benannten mückenähnlichen Wesen übrigens gerade an, wie sie sich auf mich zu schleppen und bereite mich geistig schon mal auf den Schreck vor, der mir gleich durch die Glieder fahren wird, wenn sie mich anspringen. Gleichzeitig halte ich mein goldenes Messer unter Meiner Jacke bereit, um es im letzten Moment mitten in die Zombies hineinzustechen. Der erste der beiden fängt ruckartig an zu springen und ich halte mein Messer direkt vor mich und ramme es in den sich fast in der Luft hängenden Zombie. Tatsächlich gibt er zusätzlich zu seinem üblichen stöhnen auch eine Mischung aus Keuchen und schrillem Krächzen von sich und ich stoße ihn zur Seite weg, wo er, unfähig zu fliehen, liegen bleibt. Das Messer hat tatsächlich mehr Schaden verursacht, als beim letzten mal, was mir eindeutig zusagt, und meine Laune erheblich hebt. Ich lächle den zweiten Zombie selbstsicher an und bedeute ihn mit meinem Messer, dass es doch ruhig kommen solle. Zu meiner Verwunderung ist der Zombie offenbar tatsächlich provoziert worden und stürmt auf mich zu. Wie dem ersten ramme ich auch diesem mein Messer in den Bauch und schleudere ihn zur Seite, wo er neben dem anderen Zombie liegen bleibt. Ich steche beiden Zombies kräftig ins Herz und warte, bis sie schließlich endlich sterben. Die Zombies nehmen ihre Tötung erstaunlich gelassen hin. Als die beiden endlich tot sind warte ich darauf, dass sie sich, wie der andere in Staub auflösen, aber anscheinend muss ich diesmal auf den Segen der Herrin der Diamantameisen verzichten und mir selbst meine Hände schmutzig machen. Ich schneide also ihre Bäuche auf. Bei dem ersten Zombie bin ich erfolglos und bei dem zweiten auch. Das hätte ich mir allerdings auch denken können, den beide hatten nicht dieses komische Gesicht, sondern, mal abgesehen von ihren offensichtlichen Verletzungen und ihrer unnatürlichen Hautfarbe, ein Türkisches Aussehen. Ich muss mir eine kleine Enttäuschung eingestehen, da ich die einen Zombies von den anderen hätte unterscheiden können und setze mich auf den dreckigen Asphalt. Ich nehme mir ein Taschentuch aus einer Packung und beginne mein goldenes Messer zu säubern. Um ehrlich zu sein habe ich das nur, um vor anderen damit anzugeben und hätte nie gedacht, dass ich jemals damit kämpfen würde. In diesem Moment fällt mir wieder auf, wie bizarr diese gesamte Situation ist. Ich meine: Ich sitze mitten in einer Zombie-Invasion, unter einer roten Kuppel, mitten in der Türkei, und anstatt mich zu verbunkern oder so was, sitze ich auf der Straße neben zwei toten Untoten und poliere ein goldenes Messer, dessen Zweck es ist meinen Reichtum zu repräsentieren. In diesem Moment denke ich mich also ein bisschen in diese mehr oder weniger vorhandene Logik hinein. Ich denke, dass wir uns aufleveln können und damit unsere Werte verbessern können, aber, wenn ich diese "Sponsoren", von denen die Rede war, richtig einschätze, reicht das zu ihrer Unterhaltung nicht aus. Also denke ich ein bisschen nach und stelle fest, dass es noch eine Erweiterung zu diesem Spiel geben müsste. Und soweit ich Videospiele kenne gibt es eine Hauptquest und viele Nebenquests. Weil ich aber keine Nebenquest sehe müsste sie versteckt sein, vorausgesetzt meine Theorie entspricht der Wahrheit, wovon ich allerdings ausgehe. Ich sollte für jetzt jedoch in meine Sweet zurückkehren und sie eigenhändig plündern, denn dort finden sich sicher auch noch ein paar schicke, glänzende Sachen. Das Taschentuch in meiner Hose, gehe ich zu dem Hotel zurück und öffne die Tür, um ein zutreten und drücke auf den Knopf des Fahrstuhls, um in den höchsten Stock zu gelangen. Aber auf dem Anzeigefeld des Fahrstuhls steht nur: "Strom ist in dieser Phase des Tutorials untersagt". Ich stutze. Offenbar hatten die mysteriösen Sponsoren uns auch den Strom abgestellt, was bedeutet, dass ich zu Fuß gehen muss. Körperlich und geistig gesehen, bin ich zwar extrem fit für mein Alter, aber ich bin nun mal ein ziemlich bequemer Mensch. Notgedrungen steige ich also die Treppe hoch und mal abgesehen davon, dass ich in einem fünf-Sterne-Hotel die Treppe benutze, sieht es hier drinnen, aus, als ob nichts geschehen wäre. Naja, nur, dass man von überall ab und zu ängstliches bibbern hört und, dass das Licht aus ist und, dass man die Panik quasi fühlen kann und... Ok ich gebe zu es ist kein bisschen wie in einem fünf-Sterne-Hotel und diese Feigen reichen Säcke bereiten mir gehörige Angstgefühle. Mit zunehmendem Unbehagen gehe ich die Treppen Stockwerk für Stockwerk hoch, bis ich endlich an meiner Tür angekommen bin. Den Schlüssel gezückt, betrete ich eines der besten Zimmer dieses Hotels und öffne meinen Schrank. Ich mache den Schrank langsam auf, schließe meine Augen und Atme den Duft von massivem Gold ein. Ich mache meine Augen auf und denke dabei: "Endlich kommt ihr in Verwendung meine goldenen Waffen. Goldenes Schwert, goldene Axt, goldener Schild und goldener Speer. Bald werdet ihr alle in Zombies stecken und" Ich gucke den Inhalt meines Schraks an, mache ihn wieder zu und wieder auf, aber nichts ist anders. Und das zu meiner großen , wie soll ich es Ausdrücken. Ich lache ein wenig verunsichert. "Nein das kann einfach nicht sein" denke ich und dann kann ich nicht anders, als in die gähnende Leere zu schauen, in der sich sehr viele Waffen aus purem Gold befinden sollten, zu starren. "WER HAT MEINE WAFFEN GESTOHLEN?!" brülle ich, sodass das Echo dieser Worte durch das gesamte Hotel hallt.