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Chapter 5 - 5. Ein neuer Feind erhebt sich

Die Nachricht von dem Angriff auf das Lagerhaus der Bratva verbreitete sich schneller, als Marco es erwartet hatte. Innerhalb weniger Stunden begannen Gerüchte in der Stadt zu kursieren – von einem "Racheakt der Manzoni-Familie" bis hin zu Mutmaßungen über ein neues Bündnis, das in den Schatten geschmiedet wurde. Doch Marco wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis die Russen zurückschlagen würden. Die Bratva war berüchtigt für ihre gnadenlose Vorgehensweise, und sie würden diese Niederlage nicht unbeantwortet lassen.

Ein Zeichen der Bratva

Am nächsten Morgen erreichte eine Botschaft die Villa – ein Päckchen, schlicht verpackt, aber schwer von Bedeutung. Antonio nahm es entgegen und brachte es direkt zu Vittorio und Marco. Als Vittorio das Päckchen öffnete, stockte selbst ihm der Atem. Darin lag ein abgetrennter Finger – sauber geschnitten – zusammen mit einem Zettel. Auf dem Zettel stand in makellosem Russisch: "Ihr habt das Spiel begonnen. Wir werden es beenden." Marco presste die Kiefer zusammen. "Ein Finger. Das heißt, sie haben jemanden von uns." Antonio nickte düster. "Salvatore. Er ist seit gestern Abend verschwunden." Vittorios Gesicht verfinsterte sich. Salvatore war einer seiner Männer, ein erfahrener Soldat, der schon seit Jahren für die Familie arbeitete. Doch in der Welt der Mafia war Loyalität keine Garantie. "Wenn sie ihn haben, wird er reden," sagte Antonio leise. "Nein," widersprach Vittorio. "Salvatore ist loyal. Aber das spielt keine Rolle. Wir können nicht zulassen, dass die Bratva unsere Leute als Druckmittel benutzt." Marco hob den Finger des Mannes und starrte ihn an, als ob er durch den abgetrennten Teil die nächsten Schritte des Feindes erahnen könnte. "Wir müssen herausfinden, wo sie ihn festhalten. Und wir müssen schnell handeln."

Eine Jagd beginnt

Die Suche nach Salvatore begann noch am selben Tag. Marco und sein Team konzentrierten sich auf bekannte Verstecke der Bratva – verlassene Gebäude, geheime Treffpunkte, Lagerhäuser. Carlo setzte seine Technik ein, um Nachrichten abzufangen und Standorte zu triangulieren, während Enzo als Späher diente und potenzielle Verstecke überwachte. Nach zwei Tagen intensiver Suche kam der Durchbruch. Carlo entdeckte ein verstecktes Lagerhaus in den Vororten der Stadt, das in den letzten 48 Stunden ungewöhnlich viel Aktivität gezeigt hatte. "Das muss es sein," sagte Marco entschlossen. "Du bist sicher, dass sie ihn dort festhalten?" fragte Antonio, während er die Karte studierte. "Nein," gab Marco zu. "Aber wir haben keine Zeit, vorsichtig zu sein. Wenn wir zu lange warten, könnte es zu spät sein."

Die Rettungsmission

In der Nacht bewegten sich Marco und sein Team wie Schatten durch das Gelände des Lagerhauses. Es war eine präzise Operation – schnell und leise. Die Männer der Bratva, die das Lagerhaus bewachten, waren gut ausgebildet, aber sie hatten nicht mit der Effizienz der Manzoni-Leute gerechnet. Marco fand Salvatore in einem kleinen Raum im hinteren Teil des Gebäudes, an einen Stuhl gefesselt und blutüberströmt. Er lebte, aber knapp. "Salvatore," flüsterte Marco, während er die Fesseln durchtrennte. Der Mann blickte mit trüben Augen zu ihm auf und murmelte etwas Unverständliches. Doch bevor Marco ihn aus dem Raum bringen konnte, ertönten Schritte hinter ihm. "Bleib stehen," befahl eine tiefe Stimme mit schwerem russischem Akzent. Marco drehte sich langsam um und sah einen der Männer der Bratva, eine Waffe in der Hand. Der Russe grinste kalt. "Ihr hättet ihn einfach sterben lassen sollen. Jetzt sterben alle." Doch Marco war schneller. Mit einer schnellen Bewegung griff er nach der Waffe des Mannes und schoss, bevor der Russe reagieren konnte. Der Schuss hallte durch das Lagerhaus und alarmierte die restlichen Wachen. "Wir müssen hier raus!" rief Marco, als er Salvatore auf die Beine half. Carlo und Enzo deckten ihren Rückzug, während sich das Lagerhaus in ein Schlachtfeld verwandelte. Kugeln flogen, Schreie hallten durch die Luft, und Marco wusste, dass jede Sekunde zählte.

Ein Name fällt

Zurück in der Sicherheit der Villa wurde Salvatore sofort medizinisch versorgt. Seine Verletzungen waren schlimm, aber nicht tödlich. Nachdem er stabilisiert worden war, verlangte Vittorio Antworten. "Wer hat das angeordnet?" fragte er mit eiserner Stimme. Salvatore, immer noch geschwächt, hob langsam den Kopf. "Ein Mann… sie nannten ihn Sergej. Sergej Ivanov. Er ist der neue Boss. Nach Falcones Tod hat er alles übernommen. Er war es, der die Nachricht geschickt hat." Vittorio nickte langsam, während er den Namen wiederholte. "Sergej Ivanov." Marco hatte schon von diesem Mann gehört – ein russischer Mafiaführer, bekannt für seine Intelligenz und seine Bereitschaft, extreme Maßnahmen zu ergreifen. "Er wird nicht aufhören," sagte Antonio. "Nicht, bis er entweder tot ist oder wir es sind." Vittorio erhob sich von seinem Stuhl und sah Marco an. "Dann ist die Sache klar. Sergej Ivanov ist unser neues Ziel."

Die Jagd auf Ivanov

Marco wusste, dass der Kampf gegen Sergej Ivanov nicht wie die bisherigen Konflikte sein würde. Die Bratva war nicht nur gut organisiert, sondern auch gnadenlos. Und Ivanov selbst war ein Meister darin, im Schatten zu agieren. Doch Marco war entschlossen. Dies war mehr als nur ein Auftrag – es war eine Frage des Überlebens. Und in der Welt der Mafia gab es nur eine Regel: Entweder man gewinnt, oder man wird ausgelöscht.