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Chapter 18 - Epilog - Ein neues Morgenrot

Ein einfaches Leben

In den Hügeln der Provence, wo die Luft nach Lavendel und reifenden Oliven duftete, fanden Lucien und Céleste endlich das, wonach sie so lange gesucht hatten: Frieden. Sie lebten in einem kleinen Haus aus Stein mit Blick auf die endlosen Felder, die in der Sommersonne golden leuchteten. Lucien hatte wieder begonnen, Bücher zu sammeln – und ein paar davon sogar zu verkaufen. Die Dorfbewohner liebten es, ihn über Paris auszufragen, und er erzählte ihnen die Geschichten auf seine übliche, humorvolle Weise. „Er übertreibt immer," sagte Céleste lachend, als sie eines Tages den Laden betrat, während Lucien einer Gruppe von Kindern erzählte, wie er angeblich die Guillotine mit bloßen Händen sabotiert hatte. „Natürlich übertreibe ich," erwiderte Lucien. „Was wäre eine Geschichte ohne ein wenig Drama?" Céleste rollte die Augen, konnte aber nicht anders, als zu lächeln.

Die Schatten der Vergangenheit

Obwohl die Tage friedlich waren, schlichen sich die Erinnerungen manchmal wie Schatten in ihre Gedanken. Eines Abends saßen sie auf der Veranda ihres Hauses, der Himmel war in ein tiefes Orange getaucht. „Denkst du manchmal an sie?" fragte Céleste. Lucien sah in die Ferne. „An Étienne? An Amélie? Ja. An all die anderen auch. Manche Namen habe ich vergessen, aber ihre Gesichter nicht." Céleste legte ihre Hand auf seine. „Ich denke, sie wären stolz auf uns. Wir haben überlebt. Das haben nicht viele geschafft." „Vielleicht," sagte Lucien leise. „Aber manchmal frage ich mich, ob Überleben genug ist." Céleste lehnte sich an ihn. „Es ist genug, weil wir hier sind – zusammen." Lucien nickte, und für einen Moment war die Stille zwischen ihnen voller Trost.

Ein neuer Anfang

Das Dorf, das sie ihr Zuhause nannten, nahm sie mit offenen Armen auf. Lucien wurde als Geschichtenerzähler und charmanter Kaufmann bekannt, während Céleste den Dorfbewohnern half, Briefe zu schreiben oder ihre Kinder zu unterrichten. „Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal das ruhige Leben genießen würde," sagte Lucien eines Tages, als sie gemeinsam die Felder entlanggingen. „Und ich hätte nie gedacht, dass ich mich in einen Mann verlieben würde, der mehr Worte als Vernunft besitzt," antwortete Céleste mit einem Grinsen. „Das ist meine beste Eigenschaft," sagte Lucien und zog sie in eine Umarmung.

Das Morgenrot

Jahre vergingen, und das Leben in der Provence wurde zu einer Routine, die sie beide schätzten. Der Lärm und das Chaos von Paris verblassten, und an ihre Stelle trat die Stille der Hügel und das Lachen der Kinder, die oft in ihrem Garten spielten. An einem besonderen Morgen, als die Sonne über den Feldern aufging, sahen Lucien und Céleste von ihrer Veranda aus zu, wie das Licht die Welt erhellte. „Sieh dir das an," sagte Céleste. „Ein neuer Tag." Lucien nickte und nahm ihre Hand. „Ein neuer Tag. Und wir sind noch hier." Ihre Reise war voller Schmerz, Verlust und Kampf gewesen, aber am Ende hatten sie es geschafft. Sie hatten das gefunden, wonach sie gesucht hatten – ein Zuhause, einander und die Freiheit, zu leben.