Natürlich hatte sie in jener Nacht Angst verspürt, aber es war eine Angst, die nur für diese eine Nacht galt. Als sie weiter darüber nachdachte, wurde ihr klar, dass sie eigentlich mehr geschockt als verängstigt war, auch wenn die Angst definitiv vorhanden war.
Erst am nächsten Morgen, als sie aufwachte und die Stelle neben sich kalt und leer vorfand, überkam sie eine neue Flut von Emotionen, die nichts mit Angst zu tun hatten.
Je mehr sie über die ganze Nacht nachdachte, desto absurder kam es ihr vor. Abgesehen davon, dass er irgendwie herausgefunden hatte, dass sie sich mit ihrem Liebhaber getroffen hatte, schien er sich bezüglich ihres Besuchs nicht allzu sicher zu sein. Er schien nur eine Vorstellung davon zu haben. Und als er über ihre offensichtlich von Küssen gezeichneten Lippen sprach - vielleicht waren sie geschwollen -, hatte er geschlussfolgert, dass sie bei einem anderen gewesen sein musste.
