**Sorens Sichtweise
Es war lange her, dass mir jemand ein Messer an den Hals gesetzt hatte, doch es war nicht das erste Mal. Ich rührte mich nicht, sondern musste kichern: "Das ist schon eine Weile her, mein lieber Bruder."
Er schwieg. Ich sah mich um. In der Dunkelheit schien es, als befänden wir uns in einem unterirdischen Tunnel. "Ich habe mich gefragt, wann du endlich auftauchen würdest. Ich muss schon sagen, deine Geduld beeindruckt mich." Ich versuchte, mich ein wenig zu winden und es mir bequemer zu machen. "Hast du mich vermisst, lieber Bruder?"
"Beweg dich nicht."
Ich hätte beinahe gelacht. Meine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt. Ich blickte hinauf zu dem zusammengekniffenen Blick meines Halbbruders, der mich finster anstarrte. Die Emotionen in seinen Augen waren ein Spiegel meiner eigenen – tief verwurzelt und kalt. "Du hast dich kein bisschen verändert."