Kaylas Sichtweise
Nach meinem beharrlichen Flehen stimmte Harrison schließlich zu, dass ich das Verhör von Luisa leiten darf. Um meinen Verletzungen entgegenzukommen, ließ Harrison Martin Luisa aus dem Verlies in die zentrale Villa überführen.
So stand sie vor mir – in Ketten und mit schweren Schritten gehend – verwildert in ihrer Erscheinung. Im Gegensatz zu ihrer einstigen Arroganz und ihrem Widerstand wirkte diese neue Luisa mürrisch und war kaum wiederzuerkennen.
"Du hast nicht damit gerechnet, mich wiederzusehen, oder?"
Als ich das sagte, hob Luisa den Kopf und warf mir einen Blick zu, sachlich im Tonfall.
"Tja, du lebst ja noch."
"Du scheinst enttäuscht zu sein."
"Nein, Kayla. Tatsächlich bin ich glücklicher als jeder andere, dass du noch am Leben bist."
Luisa verzog ihre Lippen zu einem schwachen Lächeln und ließ ein kühles Lachen erklingen.
"Nur wenn du lebst, besteht für meine Tochter Rebecca und mich noch Hoffnung, dem Tod zu entgehen."