Nathans Sicht
Noch nie in meinem Leben hatte ich eine derart schneidende Kälte empfunden. Nachdem ich so lange im gemäßigten Klima Europas verbracht hatte, schien ich fast meine Anpassungsfähigkeit an extreme Kälte verloren zu haben.
Ich betrachtete mein Spiegelbild in der eisigen Wand, bemüht, meinen Atem zu kontrollieren und dabei die Wärme in meinem Körper zu bewahren.
Als ich mich bereit fühlte, holte ich tief Luft und versuchte erneut, meine Kleidung abzulegen.
In diesem Moment vibrierte meine Tasche. Kayla rief an.
Ich zögerte und blickte auf den Namen, den ich schon so oft hatte sehen wollen. Doch dieses Mal konnte ich mich nicht wie früher dazu durchringen, gleich aufzulegen.
Ich war nicht sicher, ob ich den nächsten Sonnenaufgang noch erleben würde.
Mit diesem Gedanken gab ich den inneren Kampf auf und nahm den Anruf entgegen.
„Kayla."
„Nathan! Gott sei Dank, du nimmst endlich ab! Ich bin gerade im Haus ..."
