Lyla
Man hat mich mein ganzes Leben lang als Wölfin ohne Wolf, als Abweichlerin und alles Mögliche bezeichnet, aber niemals als Mörderin!
Das Wort klang wie ein hasserfülltes Echo, das nicht verklingen wollte. Meine Hände zitterten, als ich sie zu Fäusten ballte.
"Ich habe genug!" schrie ich. Meine Tränen flossen jetzt frei, strömten über mein Gesicht. "Hör auf, mich Mörderin zu nennen. Ich habe niemanden umgebracht. Ich bin kein Monster."
Ich blickte auf Luna Vanessa, meine Mutter – oder zumindest die Frau, die ich mein Leben lang dafür gehalten hatte. Ihr Gesichtsausdruck war von Verachtung gezeichnet, ihre Lippen zu einem dünnen Strich zusammengepresst. Doch ich wollte es ein letztes Mal versuchen. Vielleicht war sie einfach nur wütend gewesen und hatte es nicht so gemeint.
"Bist du überhaupt meine Mutter? Du hasst mich, so lange ich mich erinnern kann. Warum? Was habe ich dir angetan, dass ich das verdient habe?"
