Douglas hielt kurz inne und überreichte Kevin, nachdem er ein weiteres Formular ausgefüllt hatte, ein Abzeichen – es zeigte eine Sonne mit einem M darin. Dann fragte er: "Ich habe gesehen, Alan hat Sie persönlich hergebracht. Hat er Ihnen von den Anmeldegebühren erzählt?"
Kevin nickte und zog die erforderlichen 20 Goldmünzen heraus: "Hier bitte, Sir ... ich meine, Douglas."
Douglas lächelte und nahm die Goldmünzen entgegen, dann drehte er sich um und griff nach einem Zauberbeutel, der auf dem Tisch hinter ihm lag.
Er reichte Kevin den Beutel und sagte: "Hierin findest du alles, was du als angehender Magier brauchst.
Innen findest du auch deinen Stundenplan und deine Zimmernummer. Es gibt nicht viele Regeln in unserer Gemeinschaft, aber die wenigen, die wir haben, sind streng – also halte dich unbedingt daran."
Als er sah, dass Kevin zustimmend nickte, sagte er abschließend: "Komm in zwei Tagen wieder hierher. Wir brechen um 18 Uhr auf und werden nicht auf Nachzügler warten, verstanden?"
Kevin lächelte: "Ja, Sir ... also, ich meine Douglas."
Als Douglas sah, dass es Kevin peinlich war, ihn beim Vornamen zu nennen, schlug er vor: "Wenn es dir wirklich unangenehm ist, kannst du mich gerne Onkel Douglas nennen. Ist das so in Ordnung?"
Kevin war erleichtert und sagte sofort: "Das ist viel besser, danke, Onkel Douglas. Wir sehen uns dann in zwei Tagen."
Er verließ den Ort, steckte den eben erhaltenen Zauberbeutel in seinen eigenen und ging zurück zu der Stelle, wo er Axel beim Training beobachtet hatte.
Axels Schwertkunst war wahrlich beeindruckend. Es hatte ihm immer genügt, eine Technik zu beobachten, um sie zu erlernen. Obwohl ihm Schwertkampftechniken früher gleichgültig waren, war er jetzt, in dieser neuen Welt, durchaus bereit, sein Wissen zu erweitern.
Zu seinem Bedauern war der attraktive Axel bereits fort. Er war ein wenig enttäuscht, aber bestimmt würde er in der Zukunft noch Gelegenheiten bekommen, seine Fähigkeiten zu bewundern.
Bei genauerer Betrachtung stellte er fest, dass es ein Trainingsplatz war, mit einer Vielfalt von Waffen auf einem langen Tisch und Zielscheiben ringsum.
Kevin lächelte – das war genau das, was er brauchte, um sich ein wenig abzureagieren. Zudem würde es ihm helfen, sich an seinen neuen Körper zu gewöhnen.
Er näherte sich dem Tisch, fand aber nicht das, was er suchte – es gab zwar Dolche, aber dafür war es noch zu früh.
Er sah sich um und entdeckte schließlich, was er gebrauchen konnte, ein Besen tät's auch. Als er ihn nahm, stellte er fest, dass der Stiel des Besens einfach im Ständer steckte, das war perfekt – er musste ihn nicht brechen, um ihn benutzen zu können.
Er nahm den Stiel des Besens und begab sich in die Mitte des Übungsplatzes.
Er absolvierte ein paar einfache Bewegungen, um die Balance zu testen. Als er sicher war, den Stab gut zu beherrschen, fing er an, ihn um sich zu wirbeln und wandte einige selbst ausgedachte Kampftechniken an.
Axel, nachdem er sich auf dem Übungsplatz ausgetobt hatte, versteckte sich auf dem Dach direkt gegenüber, im Schatten des anderen Gebäudes, um in Ruhe zu entspannen.
Die neuen Rekruten in diesem Jahr beeindruckten ihn überhaupt nicht. Außerdem glaubten diejenigen aus reichen Familien wie immer, den anderen weit überlegen zu sein und zeigten die für sie typische Arroganz.Axel war ein Waisenkind, und als er achtzehn war, trat er in die Sonnensekte ein. Danach hatte er ohne Unterlass hart gearbeitet, und als er zwanzig war, hatte er sich unerwartet zum ersten Mal in einen Wolf verwandelt.
Zu seinem Glück hatten die Ältesten der Sonnensekte ihn angeleitet und unterstützt, so dass er seine Gestaltwandlung meistern und sie nutzen konnte, um noch stärker zu werden.
Er hatte weiter hart trainiert und galt nun als Genie unter den Kämpfern der Sonnensekte, diese jungen Leute, die aus reichen Familien stammten, würden schnell desillusioniert werden.
In der Sonnensekte gab es keine Privilegien, jeder begann auf der gleichen Stufe und wurde gleich behandelt.
Seine Gedanken wurden unterbrochen, als er einen jungen Mann den Trainingsplatz betreten sah, den er zum ersten Mal hier sah.
Er musste neu sein, und seinem hübschen Gesicht nach zu urteilen, das immer noch kindlich wirkte, konnte er nicht älter als 18 oder 19 Jahre alt sein. Er war ziemlich groß und schlank, auch wenn er ein wenig zu dünn aussah.
Er folgte ihm mit seinem Blick, und als er ihn in eine Ecke gehen sah, in der ein Besen stand, sah er, wie er nur den Besenstiel mitnahm.
Dann ging er zurück in die Mitte des Trainingsplatzes und konnte schon nach wenigen Minuten seine Augen nicht mehr von diesem jungen Mann lassen.
Er hatte diesen Kampfstil noch nie gesehen, dieser junge Mann war verdammt gut, aber nach nur 20 Minuten blieb er atemlos stehen.
Axel schüttelte den Kopf und dachte bei sich, dass es eine Verschwendung war, dass jemand, der so viel Talent hatte, in einer so schlechten körperlichen Verfassung war.
Er sah, wie er zu dem Tisch mit den Waffen hinüberging und zwei Dolche in die Hand nahm.
Er sah, wie er sie testete, und als er bereit war, sah er, wie er den ersten Dolch auf das Ziel warf, das sich in seiner Nähe befand. Der Dolch traf die Mitte des Ziels, aber der junge Mann sah nicht zufrieden aus.
Er war im Begriff, den zweiten Dolch zu werfen, als er sich plötzlich umdrehte und den Dolch direkt auf ihn warf.
Kevin hatte eine Präsenz gespürt, die ihn schon eine Weile beobachtete, aber er dachte, dass er oder sie am Ende von selbst gehen würde.
Nur, nachdem er den ersten Dolch geworfen hatte, obwohl er das gewünschte Ziel getroffen hatte, war er wirklich sauer, dass er einen so schwachen Körper hatte.
Kevin hatte wohl noch nie ein Training absolviert, um seine Muskeln zu stimulieren, das musste er schnellstens ändern.
Er hatte die gewünschten Informationen über seinen neuen Körper erhalten, und anstatt still und leise zu verschwinden, hatte er beschlossen, herauszufinden, wer ihn die ganze Zeit beobachtet hatte.
Also hatte er den Dolch, den er immer noch in der Hand hielt, gegen den Holzbalken geworfen, der sich in der Nähe des Schattens befand, und ein paar Sekunden später sah er Axel vor sich landen und dieser reichte ihm den Dolch, den er gerade geworfen hatte.
Kevin war schockiert, er hatte nicht einmal gesehen, dass Axel sich bewegte, er hatte nur gesehen, wie der Schatten verschwand und Axel mit seinem Dolch in der Hand vor ihm auftauchte.
Er fragte zu schockiert, um sein Erstaunen zu verbergen: "Wie hast du das gemacht?"